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Reitjagd Gericht tagt gleich an Ort und Stelle

Zur traditionellen Reitjagd wurde am Sonnabend wieder im Ortsteil Müggenbusch geblasen.

Von Wolfgang Masur 10.10.2016, 23:01

Havelberg/Müggenbusch l Reiter und Gespannführer aus Damelack, Stüdenitz, Sydow, Garz, Wöplitz, Netzow, Sandau und vom gastgebenden Havelberger Verein konnte der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Havelberg Ulrich Kilian am Sonnabend zur alljährlichen Reitjagd begrüßen. In diesem Jahr war es die 34. Reitjagd seit Bestehen des Vereins und Petrus belohnte sie, nach einem verregneten Vormittag, mit goldenem Herbstwetter.

Bevor es auf die etwa zehn Kilometer lange Strecke ging, wurden die Reiter von Marita Manske kontrolliert. Sie mussten Handschuhe, Messer, Taschentuch, saubere Stiefel und eine Sicherheitsnadel vorweisen. In seinen Begrüßungsworten dankte der Vorsitzende allen Sponsoren, Ärzten, dem Rettungsdienst, allen fleißigen Helfern, dem Gut Hark Arfsten aus Müggenbusch, den Jagdhornbläsern aus Stüdenitz und allen, die in der Vorbereitung mithalfen.

Die „Jäglitz-Hörner Stüdenitz“ stießen dann auch kräftig ins Horn und eröffneten die Reitjagd. „Seit unserer Gründung vor zehn Jahren sind wir bei der Reitjagd hier in Havelberg mit dabei und kommen immer wieder gern“, versicherte der Leiter der Jagdhornbläser Peter Möbius. Vor zwei Wochen waren die Jäglitz-Hörner schon in Stüdenitz bei der Reitjagd dabei und am 22. Oktober sind sie in Rhinow bei der Reitjagd vertreten.

15 Kremser, zwei davon wurden von Traktoren gezogen, setzten sich dann in Bewegung durch die herrliche Waldlandschaft um Müggenbusch und Wöplitz. Zahlreiche Gäste hatten auf den Kremsern Platz genommen. Die Reiter wurden traditionell von einem Fuchs, das hatte in diesem Jahr wieder Daniel Manske übernommen, angeführt.

Der Kremser des Vorsitzenden Ulrich Kilian mit seiner Ehefrau Astrid und einigen Gästen fuhr als ortskundiger und gastgebender Verein wieder voran. An den zahlreichen Hindernissen, die auf der Strecke verteilt waren, gab es Zwischenstopps, um den Reitern beim Springen mit den Pferden zuzuschauen und zu applaudieren. Pferde, Schweine und Kühe auf den Koppeln sowie viele Waldbewohner konnten die Teilnehmer der Reitjagd beobachten. Die Stimmung auf den Kremsern hatte sich dem Wetter angepasst und war ausgezeichnet.

Auf einer großen Waldwiese war dann wieder die Kaffeepause eingeplant. So wie schon seit vielen Jahren versorgte der Sandauer Wirt Detlef Ballendat hier die Teilnehmer der Reitjagd. Die Frauen des Vereins hatten leckeren Kuchen gebacken und so gab es mitten im Wald auch ein Kuchenbuffet. Zeit zum Erzählen und zum Genießen des goldenen Herbstes. Die älteren und erfahrenen Gespannführer, die noch keine Reitjagd versäumt haben, gaben hier ihre Erfahrungen gerne an die Jüngeren weiter.

Mit dem Wettreiten ging die gut organisierte Reitjagd zu Ende. Hier siegte bei den Kleinpferden Lena Rößler und bei den Großpferden der Stüdenitzer Sven Toppel.

Das Jagdgericht, unter Vorsitz von Astrid Kilian, tagte bei dieser Reitjagd gleich vor Ort und so konnten die Reiter ihre „Vergehen“ dabei umgehend wieder gut machen und einen Obolus in die Vereinskasse geben. Traditionell wurde an die Reiter und Kutscher der Eichenbruch verteilt.

Am Abend amüsierten sich dann die Vereinsmitglieder und ihre Gäste beim Reiterball im Sandauer Schützenhaus.

Am kommenden Wochenende treffen sich die Reitvereine zur Reitjagd in Damelack. Auch die Hansestädter sind mit dabei.