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Satzung angestrebt Handhabe bei streunenden Katzen

Seit Jahren kümmern sich Tierschützer in Havelberg um freilaufende Katzen. Sie wünschen sich eine Kastrationspflicht für die Vierbeiner.

Von Andrea Schröder 14.09.2016, 18:19

Havelberg l Eine Satzung zur Kastrations- und Registrierungspflicht von Katzen soll dazu dienen, im Umgang mit freilaufenden Katzen sensibler zu sein, die Folgen zu bedenken, was passiert, wenn Katzen sich ständig unkontrolliert fortpflanzen. „Wir sind diejenigen, die die Katzen einsammeln, sie kastrieren und medizinisch versorgen lassen und die Jungen füttern“, machte Margit Lemke am Dienstagabend im Havelberger Ausschuss für Umwelt, Ordnung und Tourismus deutlich. Sie gehört einer Gruppe von Havelbergern an, zu der auch Tierärztin Christine Bartels gehört, die sich seit Jahren um streunende Katzen kümmert. Gemeinsam mit Hartmut Pohl und Holger Schulz warb sie für eine entsprechende Satzung.

„Sehen Sie uns doch als Partner an“, sagte Hartmut Pohl und berichtete von dem aufreibenden „Job“, freilaufende Katzen einzusammeln, zu füttern und kastrieren zu lassen – und doch immer wieder neue junge Katzen aufnehmen zu müssen. Das führt auch zu zwischen- menschlichen Problemen mit Leuten, die kein Verständnis für diese Arbeit der Ehrenamtlichen haben, berichtete er von Unverständnis, etwa, weil die Katzen Vögel und Eidechsen fressen, und von erschlagenen Katzen. „Lassen Sie uns Ihre Arbeit machen und geben Sie uns dafür ein Papier in die Hand“, sprach er an, dass die Stadt zuständig ist, sich um freilaufende Tiere zu kümmern. Holger Schulz berichtete von der Paderborner Satzung, die inzwischen deutschlandweit als Vorbild gilt. Das Thema Kastrationspflicht stand vor rund einem Jahr schon einmal zur Debatte. Eine Satzung konnte nicht auf den Weg gebracht werden.

Jetzt scheinen die Weichen dafür gestellt zu sein. Nach längerer Diskussion zum Für und Wider und der Machbarkeit der Umsetzung einigten sich die Mitglieder mit vier Ja- und einer Gegenstimme darauf, dass Stadträtin Ursula Rensmann mit dem Ordnungsamt unter Leitung von André Gerdel und Margit Lemke als Vertreterin der Tierschützer eine Mustersatzung erarbeiten. Diese soll möglichst bis zum Jahresende dem Ausschuss vorliegen und dann durch den Stadtrat auf den Weg gebracht werden. Die Satzung solle in eine solche Form gebracht werden, dass sie nicht mit dem Holzhammer agiere, sagte Ursula Rensmann. Vielmehr solle das Verständnis in der Bevölkerung im Umgang mit freilaufenden Katzen gestärkt werden. Tino Rosenburg sieht in der Paderborner Satzung eine gute Basis für eine Havelberger Satzung. Das Angebot des Schulterschlusses von Stadt und Tierschützern hob er als sehr positiv hervor. Roswitha Frontzek sprach den Tierschützern ihre Hochachtung aus.

In den vergangenen zehn, zwölf Jahren waren es um die 160 Katzen, die kastriert worden sind, antwortete Margit Lemke auf eine entsprechende Nachfrage. Derzeit werden 16 junge Katzen betreut.