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Stadtfriedhof Gestaltung ist nun geklärt

Wie soll die neue Stätte für anonyme und halbanonyme Begräbnisse auf dem Sandauer Friedhof aussehen? Darüber beriet der Stadtrat.

Von Ingo Freihorst 10.04.2017, 01:01

Sandau l Die Zeit sitzt den Sandauer Stadträten im Nacken, denn auf ihrem bislang genutzten Urnenfriedhof ist nur noch ein Platz frei. Inzwischen habe es auch ein klärendes Gespräch mit der Verbandsgemeindeverwaltung zu dieser Problematik gegeben, berichtete Bürgermeister Henry Wagner auf der Sitzung. Denn im Rat war auf der Sitzung zuvor Unmut über die lange Bearbeitungszeit hochgekommen: Seit dem letzten Sommer war das Problem bekannt, denn beim Stadtrundgang im Juni hatte auch der Friedhof auf dem Plan gestanden.

Die Verwaltung hatte vor kurzem einen Fachmann um Gestaltungsvorschläge für die neue Begräbnisstätte gebeten, dieser unterbreitete drei Vorschläge. Bei einem sind zwei Gedenksteine am Eingang mit Ablageflächen vorgesehen, auf einem Obelisk sind die Namensschilder angebracht. Eine andere Variante sieht vor, die Namensschilder der halbanonym Bestatteten am Rande des Hauptweges anzubringen, ein Obelisk ist hierbei als Ablagefläche vorgesehen.

Chris Schulenburg meinte jedoch, dass womöglich Blumen neben den Namensschildern abgelegt würden, wenn diese neben dem Hauptweg angebracht würden. Der Bürgermeister mahnte zudem, auf dem sandigen Friedhofsboden nicht zu viele und nur solche Gewächse anzupflanzen, die auch pflegeleicht sind – es gibt schließlich nur einen Stadtarbeiter in Sandau.

Auch Hauptamtsleiter Martin Schröder hatte noch einen Entwurf mitgebracht, laut welchem sich vor dem anonymen Gräberfeld für 200 Urnen eine provisorische Beisetzungsanlage befindet. In dieser wird die Urne während der Beisetzung versenkt, später dann wieder herausgeholt und an einer nur dem Bestatter bekannten Stelle auf dem Urnenfeld eingegraben. Vorgesehen ist auch eine Stele, weshalb diese Variante allerdings auch etwas teurer ausfallen würde als die anderen drei.

Der Amtsleiter informierte, dass in Zusammenarbeit mit Arneburg-Goldbeck eine zentrale Friedhofssatzung für die Kommunen der Verbandsgemeinde im Entwurf fertig sei und nun beraten werde. Vorgeschrieben werde darin unter anderem, die Sträuße auf solchen Urnenfeldern nur an dafür vorgesehenen Stellen abzulegen. Ansonsten sei solch Grabschmuck bei der Pflege des Rasens hinderlich, auch falle viel Müll an.

Silvio Wulfänger und Wolfgang Hellwig plädierten zudem dafür, halbanonyme und anonyme Fläche zu trennen, auch wegen der unterschiedlichen Kosten. Silvio Wulfänger will zudem wissen, was genau zu einer halbanonymen Grabstelle gehöre.

Er finde es etwas pietätlos, wenn nach den ersten Beerdigungen dort die Fläche erst umgestaltet werde, meinte Danny Lindemann. Diese sehe aber schon jetzt recht ordentlich aus, kam die Antwort.

Die meisten der Räte plädierten für die Variante mit den Gedenksteinen am Eingang. Die Verwaltung in Schönhausen soll nun die genauen Kosten ermitteln, auf der nächsten Sitzung will der Stadtrat dann die Arbeiten vergeben.