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Tierfreunde Auch Sandau benötigt Satzung für Katzen

Nicht nur in Havelberg füttern Tierfreunde verwilderte Katzen, sondern auch in Sandau. Auch sie wünschen sich eine Katzensatzung.

Von Ingo Freihorst 10.12.2016, 08:02

Sandau l Aus Kinofilmen ist Rambo als furchtloser Kämpfer bekannt. – Kater Rambo war jedoch der erste, der im Stall verschwand, als er die ihm fremde Stimme des Reporters hörte. Weit weniger ängstlich war die alte Katzendame Pauline, sie schnurrte ihm um die Beine.

„Alle unsere Katzen tragen einen Namen, derzeit sind es elf – und alle sind zahm“, berichtete Angela Vandrey. Bei Wind und Wetter macht sie sich mangels Führerschein mit ihrem voll beladenen Fahrrad auf den Weg zum verlassenen Bauerngehöft am Stadtrand. Hier wird sie schon sehnsüchtig erwartet, getigerte und schwarze Vierbeiner streichen ihr um die Beine. Alle sehen wohlgenährt aus. Das war leider nicht immer so gewesen.

Angefangen hatte es 2005, als Angela Vandrey beim Spaziergang hier zwei halb verhungerte Kätzchen über den Weg liefen. Ausgesetzt von verantwortungslosen Menschen. Sie brachte Futter und steckte es den Tieren durch den Zaun. Irgendwann durfte sie das Gelände betreten, da hatten sich schon etliche Katzen mehr eingefunden. Marianne Fries gesellte sich beim Füttern hinzu, sie hat sich aber aus Altersgründen inzwischen zurückgezogen. Glücklicherweise fanden sich drei weitere Tierfreunde, darunter auch ein Mann, so dass ein richtiger Dienstplan zum Füttern erstellt werden konnte: Jeder füttert zwei Tage hintereinander. Denn die Tiere müssen schließlich jeden Tag was zu fressen bekommen.

Das geht mächtig ins Geld, weshalb die Sandauer froh sind, dass auch eine Kuhlhausenerin seit Jahren regelmäßig einmal im Monat Futter spendet. „Ich trinke und rauche nicht, da bleibt auch etwas Geld für die Katzen übrig,“ erklärt die Tierfreundin. Zu Hause hat sie ebenfalls zwei Katzen, früher hatte sie sogar mal fünf Stubentiger besessen. Natürlich auch dies alles Vierbeiner, die mal ausgesetzt worden waren. Große Unterstützung findet die Sandauerin bei ihrer Familie, wo alle tierlieb sind.

Obwohl sie die Katzen voller Freude füttert, streichelt und pflegt, weiß sie auch, dass es so wie derzeit nicht weitergehen kann: „Wer Katzen hat, muss auch Verantwortung für diese übernehmen. Dazu gehört auch, sie kastrieren zu lassen, ehe sie nach draußen dürfen.“

Die elf wilden Katzen sind alle kastriert. Denn ein Tier kann zweimal jährlich bis zu sechs Junge bekommen. Zudem schützt die Kastration das Tier vor Krankheiten. „Wer sich um seine Katze nicht kümmern kann, sollte sich auch keine anschaffen“, so die Meinung der Tierfreundin.

Weil dies leider nicht alle Katzenhalter einsehen, sollte auch in Sandau eine entsprechende Satzung auf den Weg gebracht werden, welche so etwas regelt. Dazu hatte sie bereits mit dem Stadtrat Wolfgang Hellwig gesprochen, er will das Problem nun dem Rat erläutern.