1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Verein will nächsten Bauabschnitt starten

Turmbau Verein will nächsten Bauabschnitt starten

Den 10. Bauabschnitt am Kirchturm in Sandau möchte der Förderverein noch 2017 starten.

Von Ingo Freihorst 03.04.2017, 01:01

Sandau l Für diesen Bauabschnitt wurden 80.000 Euro veranschlagt, wobei 16.000 Euro an Eigenmitteln beizusteuern sind, hieß es auf der Jahresversammlung. Dabei sollen in der Wirtschaftsebene die Sanitärräume fertiggestellt werden und der Haupteingang wird barrierefrei umgebaut. Für den Brandschutz soll der Treppenaufgang ein Metallgeländer erhalten und zwei Brandschutztüren sind einzubauen. Ferner wird ein Spendenaufruf für fünf Schallluken in der Glocken- ebene gestartet, eine kostet um die 2000 Euro. Die Spendernamen werden auf Schildern auf den Luken vermerkt.

Ein Problem könnte es mit dem zeitlichen Ablauf geben, informierte Vorstandsmitglied Wolfgang Hellwig über Einzelheiten. Denn frühestens im Juli rechnet er mit der Bewilligung, im Oktober soll dann schon die Abrechnung erfolgen. Womöglich müsste man einen vorzeitigen Baubeginn anstreben, wozu allerdings eine Vorfinanzierung nötig wäre. Über das europäische Leader-Programm werde das Projekt mit 80 Prozent gefördert. Einen so hohen Zuschuss gab es noch nie. Auch die Mehrwertsteuer wird nun gefördert, ebenso Gewerke wie Maler und Fliesenleger, die früher nicht bezuschusst wurden.

Höhepunkte 2016 bildeten am 17. April der 20. Jahrestag des Fördervereins sowie die Einweihung der großen sanierten Glocke, informierte Ingo Jurig im Rückblick. Nach 71 Jahren war die im April 1945 zerschossene Glockenstube damit wieder komplett – was vor allem für die älteren Sandauer ein bewegender Moment war. Auch der offene Kanal aus Stendal war mit dabei, die Zeremonie der Glockenweihe wurde sogar ins Kirchenschiff übertragen. Ein Dank des Vorsitzenden ging an alle Helfer, welche an dem Tag auf allen Turmebenen in Aktion waren.

Zum Jahresbeginn 2016 hatte es mit dem gut besuchten Café eine Premiere gegeben, dieses Jahr gab es statt dessen den Neujahrsempfang. Einen Rückblick auf das 20-jährige Bestehen gab es am 2. März 2016 anlässlich der Jahresversammlung und am 1. April begann die Saison der offenen und Radwegekirche. Das ist übrigens ein großes Pfund, mit dem der Förderverein wuchern kann: Über die Kirchenbesucher, welche hauptsächlich mit dem Rad unterwegs sind, wird der größte Teil der für den Wiederaufbau nötigen Spenden gewonnen – im Vorjahr waren dies fast 8000 Euro. Viele Gäste sind von der herzlichen Betreuung durch die zehn Kirchenführer begeistert, von April bis Ende Oktober wird die Kirche täglich von 10 bis 16 Uhr offen gehalten.

Auch im Vorjahr gab es wieder die beliebte Pflanzentauschbörse mit Hannelore Hildebrandt, im Juli und Oktober fanden Konzerte statt und Ausstellungen zeigten Werke, welche im Zuge der Flutnachsorge entstanden waren oder informierten zum Hochwasserschutz. Gern wird der Turm auch für private Feiern genutzt, es gibt schon wieder etliche Anmeldungen.

Die Eröffnung der diesjährigen Saison hatte am Sonnabend mit Andacht und Vernissage stattgefunden der nächste Höhepunkt ist die Pflanzentauschbörse, welche am 22. April geplant ist. Eine Matinee zur Romanik mit Fachmann Hans-Peter Bodenstein aus Seehausen ist am 20. Mai vorgesehen, am 13. August steigt das Laurentiusfest und am 1. Oktober das Erntedankfest. Das Martinsfest ist am 10. November, das Reformationsfest am 21. Oktober – in jenem Monat soll auch noch ein Liederabend stattfinden.

Was das Spendenaufkommen betrifft, war 2016 mit insgesamt 22.000 Euro ein eher verhaltenes Jahr, berichtete Kassiererin Jutta Krüger. Verlässlicher Partner ist die Kirchengemeinde aus Hamburg-Neugraben, von dort kamen wieder 500 Euro. Ein Dankeschön ging an Helmut Kulter, welcher ihr beim Zusammenstellen der Haushaltsposten eine große Hilfe war.

„Der Turm ist noch lange nicht fertig, es gibt noch viel zu tun!“ warb Pfarrer Hartwig Janus am Ende der Zusammenkunft um weitere Spenden.

Spendenkonten: Kreissparkasse Stendal, IBAN: DE11 8105 0555 3080 004700;

Volksbank Rathenow, IBAN: DE58 1609 1994 0000 2696 11.