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Vertrauensverlust Elternschaft befürchtet Kalkül

Die Elternvertretung der Kindertagesstätte Regenbogenland geht auf Abstand gegenüber Bürgermeisterin Silke Wolf.

Von Harald Schulz 07.10.2015, 01:01

Oebisfelde l Die baulichen Gegebenheiten in der Kindertagesstätte (Kita) Regenbogenland sind sowohl der Stadtverwaltung, der Elternschaft und auch der Kreisverwaltung seit Jahr und Tag bekannt. Dank der Kreativität und dem Engagement ist es der Elternschaft im Besonderen bislang immer wieder gelungen, die beengten Möglichkeiten optimal und altershomogen für fünf Gruppen nutzen zu können, sind die Elternvertreter Kornelia Schröder und Marc Sobotta einer Meinung.

Bis vor wenigen Tagen war das so. Dann erließ Bürgermeisterin Silke Wolf einen Aufnahmestopp für die Kita. Auch die Einschränkungen für die Nutzung der Aula durch die Gruppe der Vorschulkinder ist uns bis heute von der Bürgermeisterin nicht erläutert worden“, erklären sie für die Elternschaft beim Gespräch in der Volksstimme-Redaktion.

Im Verlauf einer extra anberaumten Gesprächsrunde am 7. September zwischen der Verwaltung, Sozialausschussvorsitzender Angela Leuschner, Erzieherinnen, Eltern und eben Bürgermeisterin Wolf wurde sich darauf geeinigt, dass die Aula bis zur nächsten Betriebserlaubnis ab August 2016 unverändert genutzt werden kann. Was danach weiterhin möglich ist, oder verändert werden muss, soll im offenen und gemeinsam Austausch ausgearbeitet werden, plädieren Schröder und Sobotta für mehr Transparenz. Die ist allerdings nach ihrer Meinung derzeit seitens der Verwaltung nicht vorhanden. Dahinter kann sich ein durch den Aufnahmestopp ausgeübter Druck verbergen, Kinder auf freie Plätze in der zweiten städtischen Kita Storchennest zu verlagern, mutmaßen beide Elternvertreter.

Wie gespannt das Verhältnis zwischen Elternschaft und Bürgermeisterin ist, wird auch daraus ersichtlich, dass sich Kita-Leiterin Petra Adamietz zur Problematik Aula und Aufnahmestopp nicht öffentlich äußert.

Bürgermeisterin Wolf sieht keine Alternative für ihre Anordnungen, die Aula nur noch bedingt zu nutzen und den Aufnahmestopp. „Bei der Kalkulation der Kita wurde ermittelt, dass die Aula eben nicht mehr als Gruppenraum genutzt werden kann. Die derzeitige Betriebserlaubnis aus dem Jahr 2007 besteht zwar immer noch, doch nachdem der Landkreis seitens des Elternkuratoriums informiert worden war, erhielt die davon überraschte Verwaltung den Auftrag, das Kita-Gesamtkonzept zu prüfen“, argumentiert Wolf. „Wir sind nun im Zugzwang, der uns Kosten im vier- bis fünfstelligen Bereich bescheren wird. Und die sind nicht im Haushaltskonzept vorgesehen“, beklagt Wolf diesen Informationsweg seitens der Elternschaft.