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Rat beschließt Aus für Glupes Erben und Jäger

Der Rat hat dem Abriss zweier Gebäude, die der Kurvenentschärfung in Apenburg im Weg stehen, zugestimmt.

Von Walter Mogk 08.10.2015, 03:00

Winterfeld/Apenburg l Auch ohne die beantragten Fördermittel will der Flecken Apenburg-Winterfeld die beiden Gebäude Glupes Erben und Jäger an der Kreuzung Vorderstraße/Lindenwall/Altes Tor in Apenburg abreißen lassen. Darauf einigte sich der Rat am Dienstagabend in Winterfeld und fasste einen entsprechenden Beschluss zur Baufeldfreimachung.

Grund für die plötzliche Eile: Die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) hat mitgeteilt, im August 2016 mit der Entschärfung des engen Kurvenbereichs zu beginnen. Die beiden Häuser stehen dem im Weg. „Sie müssen vorher abgerissen werden“, betonte Vizebürgermeister Mark Wöllmann. Doch noch immer wartet das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) Altmark auf die neuen Richtlinien für die Dorferneuerung. „Wann die kommen, ist ungewiss. Das ALFF hofft spätestens im Mai, aber sicher ist das nicht“, so Wöllmann.

Und selbst wenn dem so wäre, könnten die Fördermittel frühestens im Juli oder August bewilligt werden, so dass sich der Ausbau in den Herbst verschieben würde. Kommen die Richtlinien noch später, droht sogar möglicherweise das Aus für das Projekt. „2016 sind die Mittel bei der LSBB im Haushalt eingestellt, ob das 2017 auch noch der Fall sein würde, ist fraglich“, erklärte der Vizebürgermeister.

„Wenn wir die Chance nicht verpassen wollen, sollten wir den Abriss jetzt auch ohne Förderung vornehmen lassen“, warb Wöllmann um Unterstützung. Rund 70 000 Euro würde das kosten, wobei sich die LSBB entsprechend der für die Straße benötigten Quadratmeter anteilig beteiligt. Eine entsprechende Vereinbarung sei abgeschlossen worden. „40 000 Euro ist etwa die Größenordnung, über die wir für die Gemeinde reden“, beantwortete Wöllmann eine entsprechende Nachfrage von Saalfelds Ratsherrn Detlef Jürges.

Die Grundstücke hat die Gemeinde bereits kostenlos übertragen bekommen. Was nach dem Abriss aus der Fläche werden soll, die nicht für den Straßenbau benötigt wird, ist noch unklar. Möglich wären Grün- oder Parkflächen, aber auch ein Verkauf oder eine Bebauung.

Der geplante Straßenausbau beschränkt sich übrigens nicht nur auf den Kurvenbereich. „Die LSBB hat sich auf unsere Bitte hin bereit erklärt, auch ein zirka 40 Meter langes Anschlussstück der Vorderstraße, etwa bis zur Sparkasse, zu erneuern“, informierte Mark Wöllmann. Zudem beginne die Sanierung bereits an der Purnitzbrücke am Apenburger Ortseingang. Die Fahrbahn wird dort weiter nach links versetzt, um auf der Seite des ehemaligen Kindergartens den Gehweg verbreitern zu können. Hier reichen derzeit die Aufgänge zu den Häusern bis auf den Weg und behindern Passanten.

Auch der Regenwasserkanal soll ab der Kurve Glupes Erben erneuert werden. „Die Vorderstraße entwässert derzeit über die Kurve bis zum alten Kindergarten. Doch die Leitung ist zu klein“, erläuterte Mark Wöllmann.

Joachim Rieseberg (Pro Apenburg) kritisierte, dass kein Vertreter der LSBB zur Sitzung eingeladen wurde. „Da hätte man für die Bürger vielleicht noch mehr rausholen können“, meinte er. Dem widersprach der Vizebürgermeister. „Wir haben ohnehin nur über Gehweg und Borde mitzuentscheiden, alles andere ist Sache des Landes“, so Wöllmann. Insofern sei es schon ein Wunder gewesen, dass sich die LSBB bereit erklärt hat, den Straßenbau nicht an der Kreuzung enden zu lassen. Mehr sei nicht drin gewesen.