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Waldbad Nicht nur die blanken Zahlen betrachten

Die Klötzer Ortschaftsräte wollen das Klötzer Waldbad erhalten. Dafür dürfen nicht nur Einnahmen und Ausgaben verglichen werden, sagen sie.

Von Siegmar Riedel 08.11.2015, 02:00

Klötze l Das Klötzer Waldbad ist und bleibt ein Zuschussgeschäft. Das wissen die Stadträte von Klötze und auch die Ortschaftsräte. Letztere informierte Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Schmidt in ihrer Sitzung am Donnerstag im Rathaus über den Vergleich der Einnahmen und Ausgaben in diesem und im vergangenen Jahr. „2014 hatten wir für das Waldbad Personalausgaben in Höhe von 60 300 Euro, Einnahmen von 23 000 Euro bei 14 500 Badegästen und einen Zuschuss der Stadt von 71 000 Euro“, nannte er Fakten. In dieser Saison sah es wie folgt aus: Personalkosten 66 400 Euro, Einnahmen 24 000 Euro, 16 200 Badegäste, Zuschuss 84 000 Euro. „Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen“, sagte Hans-Jürgen Schmidt.

Das wollte Raimund Punke nicht unkommentiert lassen. „Wir sollten das anders bewerten“, sagte er und fand damit Zustimmung beim Ortschef. „Das ist ein Freibad für die Öffentlichkeit. Deshalb sollten die Bäder erhalten bleiben.“ Klaus Hilmer sagte es deutlicher: „Ein Bad gehört zur Infrastruktur einer Stadt wie Klötze. Wenn wir junge Leute herholen wollen, können wir das Bad nicht schließen.“ Deshalb sollten die Zahlen nicht so negativ gesehen und das Bad so lange erhalten werden, wie es geht.

Dass das Waldbad attraktiver gemacht werden müsse, stand dagegen für Lothar Görg fest. „Wie es ist, kann es nicht bleiben“, sagte er und verwies auf bereits erfolgte Anfragen an die Stadt, beispielsweise nach einer Beheizung. „Da sollten wir dranbleiben“, betonte er. Auf Defekte im Nichtschwimmerbecken machte Klaus Ewertowski aufmerksam. „Das ist ein Problem, da muss was passieren. An den Becken nagt der Zahn der Zeit“, hob er hervor. „Wir müssen Geld in die Hand nehmen, um das Bestehende zu erhalten.“ Größere Investitionen für eine Heizung und anderes sowie damit verbundene Folgekosten sah er dagegen kritisch. Sein Fazit: „Wir sind gut beraten, wenn wir alles erhalten, wie es ist.“ Dafür sprach sich auch Hans-Jürgen Schmidt aus.

Dem Vorschlag von Uwe Witte, Besucherzahlen vom beheizten Bad in Beetzendorf einzuholen, um Abwanderungen zu ermitteln, entgegnete Punke: „Wir können nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. In Beetzendorf bekommt die Kommune die Abwärme für das Bad geschenkt.“