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Projekt Rettungspunkte helfen Leben retten

Rettungspunkte helfen bei einem Notfall im Wald. Sie erleichtern Rettungskräften die Orientierung

Von Siegmar Riedel 15.11.2015, 02:00

Klötze l „139 Schilder haben wir an Zufahrtswegen und größeren Wanderwegen aufgestellt“, informierte Helmut Jachalke am Freitag im Gespräch mit der Volksstimme. Zusammen mit Klötzes Ortswehrleiter Mirko Pickert stellte er das Projekt im Gebäude des Forstamtes vor.

Die Schilder an den Rettungspunkten dienen der leichteren Orientierung für Rettungsfahrzeuge und Feuerwehren. Sie enthalten zunächst ein Kürzel des Landkreises, im Altmarkkreis also SAW. Zudem steht ein „F“ für Forst und eine drei- oder vierstellige Nummer auf dem Schild, eventuell noch ein Buchstabe. Ganz wichtig: Wer den Wald betritt, sollte sich diese Nummer merken und bei einem Notfall der Einsatzleitstelle per Handy (falls Empfang vorhanden ist) melden. In der Leitstelle sind die erforderlichen Daten hinterlegt. Ein Rettungswagen oder Feuerwehrfahrzeug kann dann direkt zu dem Rettungspunkt geschickt werden, wo es im Idealfall von einer Person aus der Wandergruppe abgeholt werden sollte. Ist das nicht möglich, wissen die Retter zumindest, in welchem Bereich der Notfall passierte.

„Wenn alles funktioniert“, sagt Helmut Jachalke, „kann der Spaziergänger, Jäger und jeder andere die Notärzte und Feuerwehrleute dort an den Rettungspunkten einweisen.“ Zusätzlich ist seit einiger Zeit eine App für Smartphones und Tablets verfügbar. Sie zeigt auf einer Karte oder einer Luftaufnahme den aktuellen Standort mit Rettungspunkten in der Nähe an - und das bundesweit. Wer auf eines der Symbole eines Rettungspunktes klickt, erfährt die erforderlichen Daten, um sie der Leitstelle zu melden.

Für Nutzer eines iPhones heißt diese App „Meine Umwelt“, für alle anderen Android-Smartphones „Hilfe im Wald“. Auch wenn es ähnliche Projekte in anderen Bundesländern schon seit vier bis fünf Jahren gibt, ist es für den Altmarkkreis Salzwedel Neuland. „Wir müssen uns alle erst an die Nutzung rantasten“, sagt deshalb Helmut Jachalke. Bisher hat es zwar noch keinen Notfall gegeben, bei dem die Rettungspunkte oder Apps genutzt worden sind. Aber das sei nur eine Frage der Zeit.

Zu beachten ist weiterhin, dass die Rettungspunkt-Schilder nicht an allen Waldzugängen, sondern „nur an den wichtigsten Einfallschneisen stehen“, erklärte Helmut Jachalke. Und: Der Handy-Empfang ist natürlich nicht in allen Bereichen des Waldes gegeben. Helmut Jachalke schätzt die Netzabdeckung auf rund 80 Prozent. Mit dem Aufstellen der letzten Schilder ist das Projekt im Altmarkkreis abgeschlossen. „Wanderer, Reiter, Jäger und alle, die den Wald sonst noch betreten, sollten darauf achten, dass diese Schilder nicht zerstört werden“, wünschten sich der Forstamtschef und Mirko Pickert. „Diese Schilder können Leben retten“, sagen sie. „Wenn nur ein Leben dadurch gerettet wird, haben sich die Schilder schon bezahlt gemacht.“