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Diskussion Wenn die Blätter fallen

Kunrauer fordern, dass die Stadt Klötze Laubsäcke beschafft. Und diese dann auch entsorgt.

Von Markus Schulze 19.11.2015, 16:32

Kunrau l Kommt der Herbst, dann kommen die Probleme. So könnte man vielleicht umschreiben, was derzeit in Kunrau vor sich geht. Dort sorgen sich die Menschen – insbesonde jene, die an der Alten Bahnhofstraße wohnen – darum, dem Laub nicht mehr Herr werden zu können, wie sich am Dienstagabend bei der Sitzung des Ortschaftsrates zeigte.

Einwohnerin Evelyn Predehl brachte das Thema zur Sprache und gab an, dass vor ihrem Grundstück zehn Laubbäume stünden. Weder sie noch ihr Mann würden jünger. Daher falle es ihnen zunehmend schwerer, die heruntergefallenen Blätter beiseite zu schaffen. Daher regte sie an, dass die Stadt Klötze doch dem Beispiel Kaberbecks folgen solle, wo den Bürgern große Säcke zur Verfügung gestellt würden. Diese müssten dann in Kunrau von der Klötzer Stadtwirtschaft regelmäßig abtransportiert werden, wünschte sich Predehl. Sie bat Ortsbürgermeister Uwe Bock darum, sich für diese Idee einzusetzen.

Einwohnerin Brigitte Jürgens stimmte Predehl zu und berichtete davon, in den vergangenen Wochen bereits über 30 Säcke voll Laub zusammengefegt zu haben. „Da muss was passieren“, forderte sie. Schließlich zahle man Grundsteuer. Darin sollte die Abfuhr des Laubes enthalten sein.

Predehl fügte hinzu: „Das sind ja nicht unsere Bäume. Die gehören der Stadt.“

Uwe Bock fand den Vorschlag mit den Laubsäcken „gar nicht so schlecht“. Jedoch befürchtete er, dass die Stadtwirtschaft personell gar nicht in der Lage dazu wäre, die Entsorgung zu übernehmen. „Und was nützen uns diese Big-Bags, wenn wir keine Leute haben, die sie wegbringen.“ Noch dazu verwies er – nach einem Gespräch mit dem Ordnungsamt – auf die Straßenreinigungssatzung. Und aus der gehe nun einmal hervor, dass sich die Bürger – gleich welchen Alters – selbst um das Laub vor ihren Häusern zu kümmern hätten. Gleichzeitig berichtete Bock von einer Entdeckung. So habe er festgestellt, dass das Laub schon nach kurzer Zeit in den Säcken zu gären begänne und insofern in der Biogasanlage verwendet werden könnte.

Des Weiteren informierte er über einen anderen Umstand, auf den man sich künftig einzustellen habe. So sei der Weg von der Bahnhofstraße zur Ausschachtung, zu der die Kunrauer ihr Laub hinbringen können, nach Aussage des Eigentümers alsbald nicht mehr nutzbar. Hier müsse also eine Alternative gefunden werden.

Der stellvertretende Ortsbürgermeister Burkhard Hartmann erinnerte daran, dass man sich schon mehrfach mit dem Thema Laub befasst habe. Bis zum nächsten Jahr, so meinte er, sollte man dafür endlich eine Lösung parat haben. Andernfalls müsse man auf die Stadt Klötze eben Druck ausüben.

Die Runde verlangte, dass sich Stadtoberhaupt Matthias Mann zu der Angelegenheit äußern solle.

Im Gespräch mit der Volksstimme stellte der jedoch klar, dass es „keine Lex Kunrau“ und somit auch keine Ausnahme von der Regel geben werde. Schließlich gebe es außer Kunrau noch andere Ortsteile. Und was für den einen gelte, müsste logischerweise auch für den anderen gelten. Die (finanziellen) Folgen seien überhaupt nicht absehbar. Er betonte: „Eigentum verpflichtet.“ Und der überwiegende Teil der Bevölkerung wisse und akzeptiere das auch. Wenn es gewünscht sei, dann könnte allenfalls in Erfahrung gebracht werden, ob das Laub nicht Bestandteil der Müllabfuhr werden könnte. „Aber diejenigen, die sich jetzt wegen des Laubes aufregen, werden dann mit dem höheren Gebührenbescheid nicht glücklich sein.“