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Musik Musik kann ein Leben prägen

Jens Drebenstedt möchte mit seiner Musik berühren. Der Ristedter ist musikalisch vielseitig ausgebildet.

Von Markus Schulze 15.12.2015, 17:30

Ristedt l Wer das Glück hat, ihn zu hören – wird begeistert sein. Denn Jens Drebenstedt aus Ri­stedt ist ein Vollblutmusiker. Ein echter Könner, der mehrere Instrumente beherrscht. Das Talent wurde ihm vermutlich in die Wiege gelegt und von der Familie gefördert. Doch Drebenstedt verließ sich nicht allein auf seine Begabung, sondern lernte. Seine Leidenschaft führte ihn durch ganz Deutschland.

Die Liebe zur Musik, so berichtet der 45-Jährige, „entstand schon im Kleinkindalter“. Damals saß er mit Bruder, Eltern und Großeltern abends oft zusammen, um - begleitet von Mundharmonika, Blockflöte oder Mandoline - gemeinsam Volkslieder zu singen.

Schulisch fuhr Drebenstedt zweigleisig. Von 1977 bis 1987 besuchte er die Polytechnische Oberschule in Kusey, die er mit Auszeichnung bestand. Von 1980 bis 1987 besuchte der Ristedter außerdem die Staatliche Musikschule in Salzwedel. Sein Hauptfach war Klarinette, Nebenfächer waren Saxophon und Klavier. Besonderes Interesse hatte Drebenstedt an der Musiklehre und Gehörbildung. Die Oberstufe der Musikschule schloss er schließlich mit dem Prädikat „sehr gut“ ab.

Doch kann man mit Musik auch Geld verdienen? Drebenstedt ging auf Nummer sicher und machte von 1987 bis 1990 in Kusey eine Lehre zum Wirtschaftskaufmann. Diese schloss er zwar mit „gut“ ab, stellte jedoch früh fest, „dass mir der Umgang mit den vielen trockenen Zahlen nicht richtig liegt“. Deshalb absolvierte Drebenstedt parallel ein Fernstudium zum Klarinettenlehrer im Nebenberuf am Konservatorium in Magdeburg.

Darüber hinaus schloss sich der Musiker 1989 als Klarinettist dem Konzertorchester Salzwedel an, das 1991 leider aufgelöst wurde, wie er bedauert.

Aber Drebenstedt ließ nicht locker und studierte von 1991 bis 1998 an der Musikhochschule Franz List in Weimar. Hier erreichte er wiederum gute bis sehr gute Abschlüsse und brachte es zum Diplom-Musiker sowie zum Diplom-Musiklehrer. Ferner erlangte er ein ergänzendes Diplom in den Bereichen Musiktheorie und Gehörbildung.

1998 und 1999 arbeitete er freiberuflich als Klarinettenlehrer an den Musikschulen in Merseburg, Hermsdorf und Stadtroda. Von 1998 bis 2000 war Drebenstedt dann an der Musikschule im bayerischen Dingolfing fest angestellt, bevor er zum Kurorchester Bad Mergentheim (Baden-Württemberg) wechselte. Dort spielte er als Klarinettist und Saxophonist in allen Formationen (Klassik, Jazz und Tanzmusik) mit. Zusätzlich qualifizierte er sich in diesen zehn Jahren auf der Block- und Panflöte weiter und arrangierte mehrere Musikstücke für das Ensemble, die auch zur Aufführung kamen.

Obwohl das Orchester 2010 von der Kurverwaltung aus Kostengründen aufgelöst wurde, blieb Drebenstedt in Bad Mergentheim und verdiente dort bis März dieses Jahres seine Brötchen als freiberuflicher Instrumentallehrer.

Aus privaten Gründen kehrte er dann in seine alte Heimat, die Altmark, zurück, „zu der es mich eigentlich immer wieder gezogen hat“, wie Drebenstedt, der in seiner Freizeit gerne liest und komponiert, erzählt. Seither arbeitet er freiberuflich als Instrumentallehrer bei einer Musikschule in Klötze, der Kreismusikschule Wolmirstedt-Haldensleben, der Kreismusikschule Gifhorn sowie der Musikschule Lüchow-Dannenberg. Des Weiteren gibt er mit Kantoren der Umgebung sowie mit Kirchenmusikdirektor Matthias Böhlert aus Salzwedel verschiedene Konzerte.

„Musik“, so sagt Drebenstedt, „ist für mich eine Möglichkeit des Selbstausdrucks und zugleich eine Möglichkeit, andere emotional zu erreichen.“ Auf ein Genre möchte er sich nicht festlegen. „Ich bin sowohl für die ernste als auch für die Unterhaltungsmusik offen. Hauptsache, die Interpretation sei nicht banal. Zugleich sei Musik für ihn ein Mittel, das ihm und seinen Schülern Denk- und Gefühlsanstöße gebe und helfe, das tägliche Leben zu bereichern und daraus Kraft zu schöpfen.

Für Drebenstedt steht fest, dass Singen und Musizieren zu einer guten Lebensqualität dazugehören und von kleinauf gefördert werden sollte. „Dabei spielen Elternhäuser, Kindereinrichtungen und Schulen eine große Rolle.“