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Feuerwehr 52 Einsätze bedeuten neuen Rekord

Im Schnitt zehn Kameraden bei jedem der 52 Einsätze: Die Rohrberger Ortswehr hat ein anstrengendes Jahr hinter sich.

Von Walter Mogk 04.02.2016, 02:00

Rohrberg l „Turbulent und ereignisreich“, so umschrieb Rohrbergs Wehrleiter Mathias Gose während der Jahreshauptversammlung der Kameraden das Jahr 2015, das seiner Truppe eine Rekordzahl an Einsätzen bescherte. 52 waren es insgesamt, ein Plus von 37 gegenüber dem Vorjahr. „Der Juli war besonders schlimm, da wurden wir mehr als 20 Mal alarmiert“, berichtete Gose. Gleich mehrere Großbrände in Beetzendorf und Rohrberg, vermutlich durch Brandstiftung ausgelöst, hielten die Wehren in Atem. „Das war vom Ausmaß und von der Gefährlichkeit her schon heftig“, schätzte der Wehrleiter ein. Allerdings habe sich auch gezeigt, dass die Zusammenarbeit der Rohrberger Wehr mit den Nachbarwehren bei solchen Großschadensfällen gut funktioniert.

23 Brandeinsätzen stehen genauso viele Hilfeleistungen sowie vier Einsätze der örtlichen Einsatzleitung gegenüber. Dazu kommen eine Einsatzübung und eine Alarmierung, wegen Auslösung einer Brandmeldeanlage. 114 Stunden waren die Rohrberger Kameraden 2015 im Einsatz. Auch das eine Steigerung um 87 Stunden gegenüber dem Vorjahr.

Besonders stolz zeigte sich der Wehrleiter auf die Einsatzbereitschaft der Truppe. Insgesamt rückten 495 Kameraden (2014: 112) bei den Alarmierungen aus. „Das sind im Schnitt zehn Kameraden pro Einsatz. Das ist ein guter Wert, für den man allen absoluten Respekt zollen muss“, meinte Mathias Gose.

Die meisten Alarmierungen erfolgten montags bis freitags zwischen 6 und 18 Uhr. 223 Kameraden rückten zu den 24 Einsätzen aus - ein sehr guter Schnitt von 9,3 in dieser kritischen Zeit angesichts der Berufstätigkeit vieler Brandbekämpfer. Sechs Einsätze (61 Kameraden/Schnitt 10,2) fanden in der Woche zwischen 18 und 6 Uhr und 18 (196 Kameraden/Schnitt 10,9) sonnabends, sonn- und feiertags statt.

Auch bei den Diensten haben die Rohrberger Kameraden für 2015 eine gute Bilanz vorzuweisen. 49 Mal und damit nahezu jeden Sonntag trafen sie sich im Feuerwehrhaus. An den 98 Dienststunden nahmen 493 Kameraden teil. „Der Schnitt von 10,1 Kameraden pro Dienst entspricht in etwa dem der Vorjahre“, resümierte Mathias Gose. Gemeinsam wurde nicht nur das Wissen aufgefrischt und die Technik gewartet, sondern auch besondere Einsätze geübt, etwa das Ausbringen einer Ölsperre auf dem Ahlumer See. Aktivster Kamerad war Marko Kranzusch, der bei 48 Diensten anwesend war.

Auch in der Ausbildung kam die Wehr im vergangenen Jahr wieder ein Stück voran. Drei Kameraden bestanden den Truppführerlehrgang, zwei qualifizierten sich zum Atemschutzgeräteträger, einer zum Zugführer, einer zum Atemschutzgerätewart und zwei absolvierten das Brandhaus in der Landesfeuerwehrschule Heyrothsberge. Dazu kommt ein Brandbekämpfer, der den Kurs „Einführung in die Stabsarbeit“ belegte.

Doch auch außerhalb von Einsätzen, Diensten und Ausbildung war die Feuerwehr aktiv. Etwa im Sommer, als die Kameraden spontan der Kindertagesstätte einen Besuch abstatteten und den Mädchen und Jungen eine willkommene Abkühlung angesichts der Hitze bescherten.

Den Dank der Verbandsgemeinde (VG) für den Einsatz überbrachte VG-Mitarbeiter Winfried Arndt. Nicht nur aufgrund der im dortigen Feuerwehrhaus stattfindenden VG-weiten Lehrgänge und Besprechungen der VG-Wehrleitung habe sich Rohrberg als ein Dreh- und Angelpunkt der Feuerwehren fest etabliert. Bewährt habe sich zudem die Parallelalarmierung mehrerer Feuerwehren bei einem Ereignis. „Schließlich ist demjenigen, der Hilfe braucht, letztlich egal, ob er sie aus Ahlum, Bierstedt oder Beetzendorf erhält“, so Arndt. Kritischen Zeitgenossen, die sich über Ruhestörung durch das Martinshorn bei nächtlichen Fahrten zum Einsatzort beschweren, hielt er entgegen, dass dies Vorschrift und für die Absicherung der Kameraden notwendig sei. „Die Feuerwehr fährt schließlich nicht wie die Sioux-Indianer auf Schleichfahrt zum Einsatz“, meinte Arndt.