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Ehrenamt Nepal-Helfer sind Klötzer des Jahres

Die Volksstimme-Leser wählten Daniela Jährig und Steffen Schöley zu ihren Klötzern des Jahres.

Von Markus Schulze 23.02.2016, 19:38

Klötze l Nepal befindet sich in Asien und ist etwa doppelt so groß wie Bayern. Der Staat hat rund 30 Millionen Einwohner und zählt zu den 20 ärmsten Ländern der Welt. Und genau dorthin hat es vor gut sieben Jahren Daniela Jährig und ihren Mann Steffen Schöley hingezogen. Ursprünglich wollten die beiden Globetrotter nur mal die Achttausender sehen. Es sollte ein Urlaub sein. Geworden ist es eine Lebensaufgabe. Denn Daniela Jährig und Steffen Schöley mochten die Menschen, die ihnen in kurzer Zeit so sehr ans Herz gewachsen waren, nicht im Stich lassen.

Inzwischen verbringen die Eheleute die meiste Zeit des Jahres in Nepal. Sie haben dort den gemeinnützigen Verein „LiScha“ gegründet. LiScha steht für „Licht“ und „Schatten“. Schatten gibt es genug in Nepal. Daniela Jährig und Steffen Schöley wollen für das Licht sorgen, zumindest südlich der Hauptstadt Kathmandu.

Dort kämpft das vergessene Volk der Chepang täglich ums Überleben. Die Not ist groß. Stromausfälle sind die Regel, es gibt keine Industrie, kein fließendes Wasser. Touristen verirren sich nicht in diese Gegend. Der Mount Everest ist weit weg. Die Menschen leben in Hütten, in die sich in Deutschland weder Ochs noch Esel wagen würden, und ernähren sich überwiegend von Reis. Fleisch ist Luxus – und der ist nicht zu bezahlen. Die ganze Familie muss hart arbeiten, und trotzdem fehlt es an allen Ecken und Enden.

Jährig und Schöley wollten helfen und tun das auch. Sie sammelten Geld, erbauten davon eine neue Schule und beteiligen sich an den Lehrer-Gehältern. Überhaupt ist ihnen die Bildung der nepalesischen Kinder sehr wichtig. Viele von ihnen haben noch nie eine Schule von innen gesehen. Deshalb vergibt „LiScha“ in Deutschland Schul-Patenschaften für Mädchen. Mit dem gespendeten Geld wird ihnen der Schulbesuch ermöglicht. „Das ist ein Schritt zu mehr Selbstbewusstsein und Gleichberechtigung“, sagen Jährig und Schöley.

Ein weiteres Projekt heißt „Verschenke deinen Bienenkorb“. Dabei werden die Teilnehmer zu Imkern ausgebildet und erhalten Bienenkörbe. So kann Honig produziert, selbst verzehrt oder veräußert werden. Das füllt die hungrigen Mägen und sichert immerhin ein kleines Einkommen.

Des Weiteren haben die beiden ein Kreditsystem eingeführt. Auf diese Weise können sich die Menschen beispielsweise Werkzeug leisten und sich als Handwerker verdingen.

Das neuste Projekt von „LiScha“ soll zu einer besseren medizinischen Versorgung beitragen. In regelmäßigen Abständen kommen Ärzte in die Region. Mal Gynäkologen, mal Zahnärzte, mal Chirurgen. Die Bevölkerung wird auf diesen Termin per Mundpropaganda oder mit Handzetteln hingewiesen und kann sich behandeln lassen. Manchmal ist es dafür höchste Zeit.

Daniela Jährig und Steffen Schöley helfen in Nepal den Ärmsten der Armen und lassen sich auch von schweren Erdbeben wie im vergangenen Jahr nicht unterkriegen. Die Volksstimme-Leser haben diesen Einsatz honoriert und sie zu „Klötzern des Jahres“ gewählt. Bei der Ehrenamts Gala der Volksstimme im Salzwedeler Kulturhaus, erhielten sie am Dienstagabend die Auszeichnung. Da die Nepal-Helfer derzeit in Asien sind, bedankten sie sich mit einer Videobotschaft für die Auszeichnung.