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Aktion Immekather kämpfen für ihre Ruine

Einwohner Holger Schwerin will Unterschriften für den Erhalt der Immekather Ruine sammeln. Der Ortschaftsrat unterstützt diese Aktion.

Von Markus Schulze 01.03.2016, 02:00

Immekath l Holger Schwerin aus Immekath ist von Beruf Restaurator und offenbar ein geschichtsbewusster Mensch. Er ist in Gardelegen geboren, in Immekath aufgewachsen und dort seit vergangenem Jahr nach Abschluss seiner Ausbildung auch wieder wohnhaft. Anfang Januar, so berichtete Ortsbürgermeister Peter Gebühr im Ortschaftsrat, habe ihn Schwerin darüber informiert, eine Petition für den Erhalt der Immekather Ruine zu starten. „Ich habe ihn zunächst an die Stadt Klötze verwiesen“, erinnerte Gebühr. Im Januar stellte Schwerin sein Ansinnen dann im Hauptausschuss vor (Volksstimme berichtete).

Der Unterstützung des Ortsbürgermeisters kann sich Schwerin auf jeden Fall gewiss sein. „Wir sollten versuchen, die Ruine baulich zu erhalten“, sagte Gebühr. Wenn über das „Wie“ Klarheit herrsche, müsste sich die Stadt um Fördermittel bemühen. „Die Sache darf nicht in Vergessenheit geraten“, meinte der Ortsbürgermeister, der sich froh darüber zeigte, dass der ungeliebte Bauzaun an der Ruine mittlerweile durch den erbetenen Stabmattenzaun ersetzt wurde.

Ortsrat Hans-Jürgen Zeitz erklärte, dass zum „Wie“ keine Fragen mehr offen seien. Zugleich erinnerte er daran, dass es bereits einen Kostenvoranschlag über rund 100 000 Euro gegeben habe, dieser aber nach einhelliger Auffassung - so auch der des Immekather Ortschaftsrates - viel zu teuer gewesen sei. Nichtsdestotrotz bat Zeitz die Stadt Klötze darum, ihre Bemühungen für den Erhalt der Ruine nicht einzustellen und bei Beginn einer neuen Phase des Leader-Programms einen erneuten Anlauf zu unternehmen. „Wir müssten der Stadt ein deutliches Signal abverlangen, dass sie sich um Fördermittel kümmern wird“, forderte Zeitz. Schließlich gelte es, ein historisches Denkmal für die Nachwelt zu bewahren. Eventuell sollte ein Vertreter der Verwaltung zur nächsten Sitzung des Immekather Ortschaftsrates eingeladen werden. Zugleich machte Zeitz deutlich, dass es nicht darum gehe, aus der Ruine für Unsummen einen Touristenmagneten mit gläserner Plattform oder anderen Sperenzien zu machen - „das brauchen wir hier nicht“- sondern allein um den Erhalt. Und dies, so Zeitz, sei nicht nur seine persönliche Meinung, sondern auch die der Immekather Bürger. Umso mehr hofft er, dass sich viele Leute an der Unterschriften-Aktion von Holger Schwerin beteiligen, um ein Zeichen zu setzen. „Die Entscheidung liegt dann beim Stadtrat.“

Außerdem wollte es Zeitz nicht versäumen, Schwerin für dessen Engagement zu danken. Im Übrigen zeige sich auch am Beispiel der Kirche, dass sich viele junge Immekather für ihren Wohnort einsetzen. „Das“, so lobte Zeitz, „ist einfach nur begrüßenswert.“

Diesen Aussagen stimmte Peter Gebühr voll und ganz zu. Auch er wiederholte, dass allein der Erhalt der Ruine wichtig sei. Und dass davon keine Gefahr ausgehe. Wobei: „Eine Ruine ist eine Ruine“, stellte Gebühr fest. „Da kann immer mal was runterfallen. Aber die Risse müssen eingedämmt werden“, sagte der Ortsbürgermeister und regte an, dass man sich vielleicht auch mal mit der Denkmalpflege in Verbindung setzen sollte.

Holger Schwerin, der als Gast an der Sitzung des Ortschaftsrates teilnahm, begründete seine Initiative folgendermaßen: „Die Ruine hat einen identitätsstiftenden Wert, ist eines der ältesten Bauwerke der Region, ist eines der letzten Zeugnisse für den Ursprung Immekaths und liegt mir einfach am Herzen.“ Auch er sagte, dass die Ruine nicht verändert, sondern nur erhalten und gesichert werden sollte. Wünschenswert sei überdies eine weitere oder neuere Info-Tafel. Sobald die Tage wieder länger werden, wolle er die Unterschriften sammeln gehen.