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Energie Dem Stadtrat geht ein Licht auf

Der Klötzer Stadtrat befasste sich am Dienstag mit der Straßenbeleuchtung. Es wurde ein Konzept zur Umstellung präsentiert.

Von Markus Schulze 03.03.2016, 20:00

Klötze l Manchmal sind sie dünn und rund, manchmal dick und eckig. Die Rede ist von den Straßenlampen im Bereich der Stadt Klötze. Die Laternen sind teilweise von Ort zu Ort unterschiedlich. Manche sind recht alt, manche relativ neu. Klar ist: Bei der Beleuchtung gibt es zwischen Böckwitz und Schwiesau oder Neuendorf bis Trippigleben kein einheitliches Bild. Das zu ändern, stand bereits 2011 zur Diskussion. Doch die Pläne verschwanden wieder in der Schublade. Nun könnte die Beleuchtung aber wieder ein Thema werden. Zumindest hatte die Verwaltung für die Sitzung des Stadtrates am Dienstagabend zwei Mitarbeiter der Avacon zu diesem Tagesordnungspunkt eingeladen.

„Wir stellen nur den Ist-Stand dar“, betonte Klaus-Peter Gryska. Was daraus für Schlüsse gezogen werden, liege nicht in seiner Macht. Auf jeden Fall habe das Unternehmen alle „Lichtpunkte“ im Gebiet der Einheitsgemeinde erfasst. Es seien 1976. Mit 23 verschiedenen Leuchttypen, wie Andreas Forke, ebenfalls von der Avacon, ergänzte.

Hauptsächlich würden Quecksilber-Hochdrucklampen verwendet. Diese hätten aber keine Prüf-Klassifizierung mehr und würden vom Markt genommen. „Da müsste man ansetzen“, meinte Gryska und schlug vor, alle Lampen mit Leuchtdioden (LED) auszustatten. Übergangsweise könnten alternativ auch Energie-Sparlampen zum Einsatz kommen. Diese hätten erfahrungsgemäß aber nur eine kurze Lebensdauer.

„Sie sollten darüber nachdenken, auf LED umzurüsten“, wiederholte Gryska seine eben erst geäußerte Empfehlung an den Stadtrat. Dadurch könnten die Kosten im Vergleich zu bisher um 112 000 Euro pro Jahr verringert werden. Allerdings verschwieg Gryska nicht, dass die Umrüstung „nicht in ein paar Tagen“ erledigt und natürlich auch nicht umsonst sei. Prinzipiell sei jedoch eine Ersparnis von 75 Prozent zu erzielen.

„Was kostet denn die Umrüstung?“ wollte Stadtratsvorsitzender Klaus Ewertowski (CDU) wissen. „Welche Lampen wollen Sie denn?“, erwiderte Gryska. „Da gibt es vielfältige Möglichkeiten.“

Marco Wille (UWG) fragte, ob es für die Umrüstung Fördermittel gebe? – „Grundsätzlich ja“, antwortete Forke. Und zwar in Höhe von bis zu 25 Prozent. Dazu müsste die Stadt nur einen Antrag stellen und darin auf die Ersparnis hinweisen.

Des Weiteren wies Wille darauf hin, dass es in den Ortsteilen unterschiedliche Lampen gebe, die zum Teil prägend für das jeweilige Dorf seien. „Kann man darauf Rücksicht nehmen?“ – Gryska verneinte.

Horst Wienecke (UWG), als Elektriker mit der Materie vertraut, konnte sich mit dem Gedanken, durch eine einheitliche Beleuchtung Geld einzusparen, durchaus anfreunden. Es sei halt alles nur eine Kostenfrage. „Darüber sollten wir uns nochmal unterhalten.“ Auch Raimund Punke (CDU) fand das Konzept „nicht schlecht“, bat vorsorglich aber schon mal darum, nicht die teuerste, sondern die funktionalste Variante zu nehmen.

Wolfgang Mosel (Die Linke) sprach sich dafür aus, dass bevor über die Frage der Beleuchtung befunden wird, zunächst in den Ortschaftsräten geklärt werden sollte, wo noch Lampen fehlen.

Ehe die Debatte zu sehr ins Detail ging, ergriff Bürgermeister Matthias Mann das Wort und betonte, dass es unstrittig sein dürfte, bezüglich der Beleuchtung etwas machen zu müssen. Allein schon, weil es für die alten Modelle bald keine Ersatzteile mehr gebe. Hier herrsche also ein gewisser Handlungsdruck. Dem Stadtrat, so Mann, obliege es, hierüber zu entscheiden und mit Blick auf alle sonstigen Wünsche Prioritäten zu setzen.

Allerdings nicht an diesem Abend. „Wir wollten das Thema nur nochmal vorkramen“, damit es nicht in Vergessenheit gerät, sagte Haupt- und Kämmereiamtsleiter Christian Hinze-Riechers, der andeutete, dass die Avacon zur besseren Anschauung eventuell mal eine Modellstraße aufbaut.