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Natur Zwei der schönsten Frühlingsblüher

Jetzt, im Frühling, sind sie zu sehen: die Primeln. In der Altmark sind nur die Wiesen- und die Waldprimel bekannt.

Von Folker Rattey 21.04.2016, 13:00

Klötze/Beetzendorf l Primeln sind verlässliche Frühlingsboten. Der botanische Name Primula weist darauf hin (lateinisch Primula: die erste). Über 500 Arten gehören zu dieser Gattung, und zahlreiche Kultursorten in den verschiedensten Farben sind seit langem als Zierpflanzen im Garten beliebt. Ein großer Teil der wildwachsenden Arten kommt in den asiatischen Hochgebirgen vor. Auch in den Alpen wird der Primelfreund verwöhnt und kann viele niedrigstielige Arten bewundern.

In den ostdeutschen Ländern sind nur wenige Arten dieser Gattung bekannt. Eigentlich sind es nur zwei Arten, die aber noch relativ häufig anzutreffen sind. Auch in der Altmark sind beide Arten zu finden. Sie haben große Ähnlichkeit, sind aber im Blütenaufbau und in den Standortansprüchen gut voneinander zu unterscheiden.

Die eine ist die Wiesenprimel (Primula veris), die von der Loki-Schmidt-Stiftung für dieses Jahr zur Blume des Jahres erklärt wurde. Bei dieser Pflanze weist auch der Artname auf den frühen Blühtermin hin.

Denn „veris“ bedeutet Frühling, so dass man die ganze wissenschaftliche Bezeichnung als „die erste im Frühling“ übersetzen könnte. Dieser Frühlingsblüher fällt von März bis April auf Wiesen und an Wegrändern mit seinen gelben Blütenständen auf und versetzt uns in Frühlingsstimmung. Schattige Standorte werden gemieden. Die Laubblätter bilden eine Rosette und haben eine runzlige Oberflächenstruktur. Die Blüten sind wohlriechend, weshalb man auch den deutschen Namen „duftende Primel“ lesen kann.

Die Blüten sind an einem langen Stängel zu einem doldigen Blütenstand vereinigt. Diese Anordnung erinnert an einen Schlüsselbund, was zu der Bezeichnung Schlüsselblume oder auch Himmelschlüssel geführt hat. Die Legende besagt, dass Petrus vor dem Himmelstor ein Schlüsselbund entglitten ist. Engel holten den verlorengegangenen Gegenstand zurück. Aber dort, wo der Schlüsselbund gelegen hatte, wuchs die erste Schlüsselblume.

Bei der anderen Primelart handelt es sich um die Waldprimel/-schlüsselblume. Sie ist der Wiesenprimel ähnlich, blüht zur gleichen Zeit, besitzt etwas hellere Blüten, die ebenfalls zu einem doldigen Blütenstand vereinigt sind. Der Blütenstand wirkt höher, worauf sich auch der wissenschaftliche Name, Primula elatior (elatior, lateinisch: höher), bezieht.

Ihre Blüten sind allerdings geruchlos und der Kelch ist schlanker als bei der Wiesenprimel. Die Waldprimel wächst, das lässt schon der Name vermuten, in Wäldern, die nährstoffreich und feucht sein müssen. Sie tritt erfreulicherweise noch in größeren Gruppen in unseren Niederungswäldern auf. So können wir sie im Beetzendorfer Bruch und im Drenik bewundern. Nicht pflücken, sie stehen unter Naturschutz.