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Bibliothek 28 Kita-Kinder sind jetzt fit

28 Kinder sind fit für die Bibliothek. Sie erhielten den "Führerschein".

Von Siegmar Riedel 06.05.2016, 21:00

Klötze l Auch Bibliothek muss man können. Deshalb werden Kinder aus den Klötzer Kindergärten, die demnächst ihre Schulzeit beginnen, alljährlich fit gemacht für die Nutzung der Medienausleihe. „Bibfit“ heißt die einst vom Borromäus-Verein, einem kirchlichen Dachverein für katholische Bibliotheken, initiierte Aktion. In vier Veranstaltungen wurden die 28 Kinder mit Nutzungsmöglichkeiten der Bibliothek vertraut gemacht. „Spielerisch“, betonte Ilka Prager, in der Bibliothek zuständig für die Kinder und Jugendlichen. „Beispielsweise mit einem Bilderbuchkino, Malen und Spielen.“

Wichtigstes Anliegen war es, Kinder an das Lesen und an Bücher heranzuführen. „Jedes Kind konnte sich ein Buch aussuchen, das die Eltern ihm zuhause vorlesen sollten“, erläuterte Ilka Prager. „Anschließend sollten die Kinder in der Bibliothek vom Inhalt des Buches berichten.“

Das aber hat ein Problem offenbart: „Das Vorlesen kommt in den Elternhäusern zu kurz“, fasste Prager zusammen. „Den Kindern fehlt dadurch spürbar die Konzentrationsfäöhigkeit.“ Die Eltern seien hier stärker in der Pflicht. Die Bibliotheksmitarbeiter könnten nur Grundlagen vermitteln, meinte sie.

Am Mittwoch lud Ilka Prager die Eltern und Kinder zur Abschlussveranstaltung erstmals nicht auf den Garten hinter der Bibliothek, sondern in den Raum für Veranstaltungen ein. „Es ist einfach zu kalt geworden“, begründete sie.

Jedes Kind bekam zum Start der Aktion einen Rucksack überreicht, zum Abschluss gab es für alle eine Urkunde, den Bibliotheksführerschein.

Zuvor aber erläuterte Ilka Prager, was die Kinder wie gelernt haben. Dabei spielte sie mit allen ein lustiges Spiel: Sie las eine Geschichte vor. Wenn die Worte Rabe oder Schaf fielen, mussten Kinder und Eltern aufspringen. Welche Gruppe schneller war, bekam einen Punkt.

„Die Kinder haben bei dieser Aktion gemerkt, wie schnell sie lernen können“, sagte Ilka Prager. „Die Eltern haben uns den Plan mit dem Vorlesen und von den Kindern anschließend berichten zu lassen, allerdings etwas verdorben“, fügte sie enttäuscht hinzu.

Wichtig sei es, jetzt mit den Kindern weiter zu machen, ihnen zuhause Bücher vorzulesen und die Bibliothek zu nutzen. Schade sei es in diesem Zusammenhang, dass mit der Aktion lediglich die Kinder der Klötzer Kitas erreicht werden würden. „Die Kindergärten in den Ortsteilen erreichen wir nicht“, sagte Bibliotheks-Chefin Iris Wienecke. Das sei aus personellen Gründen nicht machbar, auch nicht in der Kunrauer Außenstelle. Da seien die Eltern wieder stärker in der Pflicht.