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Immobilie EBT-Gebäude steht zum Verkauf

Das einstige EBT-Gebäude in Klötze steht zum Verkauf. Verhandlungsbasis sind 30 000 Euro.

Von Markus Schulze 25.05.2016, 03:00

Klötze l „Zu verkaufen“ - ein Plakat mit dieser Aufschrift hängt seit kurzem am früheren Gebäude des EBT (Elektronische Bauelemente Teltow) an der Hagenstraße 12 in Klötze. Die angegebene Telefonnummer führt zu IKS - die Abkürzung steht für Immobilienkontor Knut Steinfels, einer in Hamburg ansässigen Firma. „Ich handle im Auftrag eines Insolvenzverwalters“, berichtet der Makler im Gespräch mit der Volksstimme, ohne sich weiter äußern zu wollen. So ließ er auch die Frage unbeantwortet, ob sich schon Interessenten bei ihm gemeldet hätten. Immerhin stellte er das achtseitige Exposé zur Verfügung.

Darin sind diverse Außen- und Innenansichten vom Gebäude abgebildet. Und in einer kurzen Beschreibung heißt es, dass es sich beim EBT um einen mehrgeschossigen DDR-Prestigebau handele. Das Objekt weise eine solide und massive Bauweise auf. Der Lastenaufzug sei bis zuletzt gewartet worden und nach wie vor funktionsfähig. Stellenweise sei Feuchtigkeit eingedrungen. Ein Trinkwasseranschluss sei vorhanden, jedoch stillgelegt. Die Wiederaufnahme müsste beim Wasserverband Klötze neu beantragt werden. Das Objekt sei vollständig sanierungsbedürftig und liege innerhalb eines Sanierungsgebietes. Im Grundbuch sei ein Sanierungsvermerk eingetragen, der übernommen werden müsste. Der Zufahrtsweg befinde sich zum Teil im Eigentum des Verkäufers und zum Teil im Eigentum der Stadt Klötze. Das Objekt stehe leer und sei sofort frei verkäuflich. Als Kaufpreis wird ein Betrag von 30 000 Euro genannt. Die Maklerprovision belaufe sich auf 2500 Euro, inklusive Mehrwertsteuer, zahlbar bei Vertragsabschluss. Und: „Insolvenzbedingt sind alle im Zusammenhang mit dem Kaufvertrag und seiner Abwicklung stehenden Kosten vom Käufer zu tragen.“

Auf Nachfrage informierte Dr. Michael Steenbuck, Pressesprecher am Landgericht Stendal, dass gegen den jetzigen Eigentümer - eine Kommanditgesellschaft mit Sitz in Mahlsdorf - ein Insolvenzverfahren eingeleitet worden sei. Eine Zwangsversteigerung für das einstige EBT-Gebäude sei nicht angeordnet worden.

Wie vom Industriemuseum Region Teltow zu erfahren war, sei das Werk für „Bauelemente der Nachrichtentechnik Teltow“ 1966 in Klötze ansässig geworden. Und Adolph Fehse von der Firma WIKO Elektronische Bauelemente Klötze GmbH kann sich daran erinnern, dass der „Glaspalast“, wie man das Gebäude an der Hagenstraße 12 nannte, 1980 fertiggestellt worden sei. Danach hätten darin etwa 650 Mitarbeiter bis 1991 im Dreischichtbetrieb Kondensatoren und Widerstände hergestellt.

2006 berichtete die Volksstimme, dass die Immobilie versteigert worden ist. Und im März 2008 stellte ein gewisser Klaus Rueter seine Pläne vor, hier Akten zu digitalisieren und zu speichern. Der Investor gab damals an, rund eine Million Euro in das Projekt stecken zu wollen. Er hoffte auf Fördermittel und politische Fürsprecher. „Definitiv“ noch 2008 sollte mit der Renovierung des Gebäudes begonnen werden, um das Rechenzentrum 2009 einweihen zu können. Rueter sprach von mindestens 30, perspektivisch sogar 100 Mitarbeitern.

Die Jahre vergingen, doch passiert ist seither nichts.