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Bauarbeiten geplant Sekundarschule zieht ein Jahr nach Klötze

Ab Juli 2017 muss die Beetzendorfer Sekundarschule für ein Jahr nach Klötze umziehen. Grund sind umfangreiche Bauarbeiten.

Von Walter Mogk 28.09.2016, 21:00

Beetzendorf l 1,1 Millionen Euro sollen ab den nächsten Sommerferien in das Gebäude der Beetzendorfer Grund- und Sekundarschule investiert werden. 780 000 Euro davon schultert der Altmarkkreis. „Alles kreditfinanziert, um eine der letzten Schulen im Kreis auf den Stand zu bringen, dass dort Bildung vernünftig vermittelt werden kann“, erläuterte Landrat Michael Ziche am Dienstag beim Infoabend in Beetzendorf. Eltern- und Schülervertreter, aber auch Lehrer der Schule hatten sich in der Aula eingefunden, um Einzelheiten zur geplanten Sanierung und deren Auswirkungen auf den Schulbetrieb zu erfahren.

Und die sind beträchtlich. Schließlich müssen die Sekundarschüler für ein Jahr komplett nach Klötze umziehen. „Das ist nicht anders möglich“, versicherte Ziche. In der leerstehenden Zinnbergschule gebe es ausreichend Kapazitäten, um die Beetzendorfer Schüler zu unterrichten. „Das ist vom Landesschulamt bestätigt worden“, erklärte Kreisschulamtsleiterin Christel Gießler. Dennoch solle das Gebäude in Absprache mit Schulleitung und Lehrern vor dem Einzug noch einmal ertüchtigt werden.

Dass die Beetzendorfer Grundschule während der Bauphase im Gebäude bleibt (Volksstimme berichtete), hält der Landrat für einen Fehler. „Aber das war der Elternwille“, meinte er. Es werde aufgrund der Bauarbeiten zu erheblichen Belastungen kommen, die einen ordnungsgemäßen Unterricht kaum möglich machen.

Und so sieht der Zeitplan aus: Am 26. Juni, dem ersten Tag der Sommerferien, beginnt der Umzug. Baubeginn ist am 3. Juli, wobei bis zum 1. August der Strom im gesamten Gebäude abgeschaltet wird. Für die sieben zur Verfügung stehenden Grundschul-Räume wird eine Energieversorgung über Stromaggregate sichergestellt, bevor ab August dort wieder regulär Saft aus der Leitung kommt. Am 10. August beginnt der Unterricht in der Klötzer Zinnbergschule. „Zum 30. Juni 2018 ist dann das Ende der Bauarbeiten in Beetzendorf geplant, so dass das Schuljahr 2018/19 dort wieder regulär am 9. August beginnen kann“, teilte Christel Gießler mit.

„Wir setzen alles daran und gehen davon aus, dass wir es in diesem Zeitrahmen schaffen“, zeigte sich Kreisbauamtsleiter Andreas Freude optimistisch. Geplant sei eine komplette Erneuerung der Elektroanlage im gesamten Gebäude, die Umsetzung des Brandschutzkonzepts mit den vorgeschriebenen zwei Fluchtwegen sowie Rauchschutztüren, die Sanierung von Fluren und Klassenräumen inklusive Einbau von Schallschutz, Erneuerung der elektroakustischen Anlage und die Installation einer Amokwarnanlage. Alle Räume sollen zudem eine IT-Netzwerkverkabelung erhalten, um technisch auf dem neuesten Stand zu sein und beispielsweise mit weiteren interaktiven Tafeln arbeiten zu können.

Ronald Lehnecke, Geschäftsführer der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel (PVGS), informierte über die geplante Beförderung der Beetzendorfer Sekundarschüler mit Schulbussen von und nach Klötze ab August 2017. Dazu könnten die vorhandenen Busse genutzt werden, zusätzliche würden nicht eingesetzt. Geplant sei, dass fünf Busse mit insgesamt 240 Plätzen morgens weiter in Richtung Klötze fahren, die zwischen 7.17 und 7.21 Uhr dort ankommen. Fünf Busse fahren nach der sechsten Stunde zwischen 13.19 und 13.35 Uhr zurück in Richtung Beetzendorf, drei weitere nach der achten Stunde gegen 15.30 Uhr.

Nicht alle Schüler müssen an der Beetzendorfer Sekundarschule extra in einen Bus nach Klötze umsteigen. Einige können auch sitzen bleiben und weiter in die Purnitzstadt fahren. Die genauen Fahrpläne sollen im März 2017 fertig sein und zusammen mit einem ausführlichen Elternbrief spätestens im April an alle Betroffenen übergeben werden.

Angesprochen wurde auch die Frage der Spinde, die die Schüler im bisherigen Schulgebäude gemietet haben. „Müssen die gekündigt werden?“, wollten Eltern wissen. Christel Gießler konnte diesbezüglich Entwarnung geben. „Die zuständige Firma bringt die Spinde mit nach Klötze und auch wieder zurück, da braucht sich niemand Gedanken machen“, erklärte die Schulamtsleiterin.

Sportlehrer Heino Radtke äußerte Zweifel, ob die Sporthalle der Klötzer Sekundarschule, die ab August 2017 für ein Jahr auch von den Beetzendorfer Sekundarschülern genutzt werden soll, über genügend freie Kapazitäten verfügt. Doch das sei der Fall, versicherte der Landrat. Da die vorgehaltenen Ressourcen in Klötze auf einen dreizügigen Schulbetrieb ausgerichtet seien und die dortige Sekundarschule derzeit nur zweizügig unterrichtet, werde es kaum auffallen, wenn die Beetzendorfer Schüler dazu kommen. „Jeder Unterricht an dem vorübergehenden Standort ist fachgerecht abgesichert“, versicherte Michael Ziche.