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Bibliothek Es wird wieder mehr gelesen

Ein gutes Jahr war 2016 für die Klötzer Stadt- und Kreisbibliothek. Mehr Medien wurden angeschafft, die Zahl der Entleihungen stieg.

Von Tobias Roitsch 08.02.2017, 02:00

Klötze l In Klötze wird wieder mehr gelesen – zu dieser Einschätzng kommt Iris Wienecke, Leiterin der Stadt- und Kreisbibliothek. Unterstrichen wird dieser Eindruck durch die Zahlen, die in der Bibliotheksstatistik für das vergangene Jahr zusammengefasst sind. Demnach ist die Zahl der Medien, die insgesamt in Klötze und der Kunrauer Zweigstelle entliehen wurden, um gut 1300 auf insgesamt rund 31.600 angestiegen. Manche Nutzer nähmen gleich mehrere Bücher auf einmal mit, fünf seien nicht selten, manche suchen sich sogar noch mehr aus, berichtete Iris Wienecke.

Besonders beliebt waren dabei Bücher aus dem Bereich Belletristik, wie Iris Wienecke im Gespräch mit der Volksstimme sagte. Ein Renner sei im vergangenen Jahr der Krimi „Im Wald“ von Nele Neuhaus gewesen. Häufig mitgenommen wurden auch die Bücher von Renate Bergmann. Die unterhaltsamen Episoden aus dem Leben der Rentnerin, die viermal verwitwet ist, denkt sich in Wirklichkeit aber keine Seniorin aus, sondern Torsten Rohde, ein Mann. „Wenn man mal deprimiert ist, dann kann man das lesen und hat wieder gute Laune“, berichtete Iris Wienecke über die Oma-Geschichten. „Wie warme Semmeln“, so die Bibliotheksleiterin, gingen auch die ersten drei Bände von Lucinda Rileys Schwestern-Saga über den Tresen. Sieben Bände sollen es einmal sein, jedes der Bücher ist gut 600 Seiten stark.

Solche Renner konnten im vergangenen Jahr auch für die Zweigstelle in Kunrau angeschafft werden, freute sich Iris Wienecke. Denn die Bibliothek hatte unter anderem gut 5000 Euro an Landesfördermitteln für Neuanschaffungen erhalten. Insgesamt weist die Statistik einen Zugang von 1615 Medieneinheiten im Vorjahr aus. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist das ein Plus von knapp 300. Die Zahl der Medieneinheiten, die aus dem Bestand genommen wurden, hält sich mit 1857 ziemlich die Waage mit dem Wert aus dem Jahr 2015 (1869).

Im Angebot hat die Klötzer Bibliothek aber nicht nur Bücher, sondern auch Zeitschriften und Zeitungen. 19 gedruckte Titel wurden im Vorjahr abonniert, darunter auch viele Ratgeber zu Themen wie Auto, Computer, Jagd und Produkttests. Entliehen wurden 1306 Hefte.

Investiert wurde im vergangenen Jahr zudem in neue Technik. So wurde einmal der Server der Bibliothek ausgetauscht, da der alte für ein dringend notwendiges Update nicht mehr geeignet war. Angeschafft wurde außerdem ein kleiner Tablet-Computer. Mit diesem können Iris Wienecke und Ilka Prager den Nutzern nun vorführen, wie bestimmte Apps und digitale Angebote der Bibliothek genutzt werden können.

Die Digitalisierung hält dabei auch in der Klötzer Bibliothek Einzug, die Verlage würden immer mehr in diesem Bereich aufrüsten. Im Angebot sind in Klötze etwa Kinderbücher, die ganz klassisch gelesen werden können. Mit einem Smartphone und der passenden App können sich die Kinder aber auch weitere Informationen aus den speziellen Büchern vom Handy vorlesen lassen, wie Iris Wienecke demonstrierte. Und auch sonst ist durch das Internet schon vieles möglich. Nutzer können ihre Bücher online selbst verlängern, was bereits rege genutzt wird. Stärker als noch im Jahr 2015 wurde die „Onleihe“ genutzt. „Es könnten insgesamt mehr Nutzer sein“, sagte Iris Wienecke über das digitale Angebot. Doch die Zahl der Entleihungen fiel mit 1837 deutlich höher aus als noch ein Jahr zuvor (1388). Leicht rückläufig ist hingegen die Zahl der aktiven Nutzer der Bibliothek. Ihre Zahl sank um 40 auf noch 939. Fast ein Drittel davon (294) sind Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren.

Neue Gesichter wurden in der Bibliothek begrüßt: 82 Neuanmeldungen wurden verzeichnet. Darunter sind unter anderem die Kinder, die bei dem Angebot „Bibfit“ mitgemacht haben, die Erstklässler aus Kunrau sowie Erwachsene, die nach Klötze gezogen sind, erklärte Iris Wienecke. Mehr und mehr Eltern würden sich ebenfalls anmelden. Denn bei der Babybegrüßung, zu der zweimal im Jahr alle frischgebackenen Eltern aus der Stadt Klötze eingeladen sind, werden auch Gutscheine für die Bibliothek verteilt. Damit brauchen die Eltern ein Jahr lang keine Gebühr zu bezahlen. Langsam werde dieses Angebot immer häufiger genutzt.

Kulturell hatte die Bibliothek unter anderem ein Hofkonzert zu bieten, außerdem hatte der Autor Alexander Schäfer zu einer Lesung mit amüsanten Mordgeschichten eingeladen. Leider kamen zu wenig Leute, bedauerte Iris Wienecke. Für die Kinder aus den Kitas und Grundschulen drehte der Leselöwe wieder seine Runde und brachte den Mädchen und Jungen das Lesen näher. Die etwas älteren Kinder konnten am Lesesommer teilnehmen. Mit acht erfolgreichen Teilnehmern fiel die Resonanz aber nicht so gut aus. Dennoch solle es die Aktion auch in diesem Jahr wieder geben.