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Breitband-Ausbau Zielmarke von 60 Prozent verfehlt

Ob der Breitband-Ausbau in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf kommt, ist offen. Die Zielmarke wurde nicht erreicht.

Von Walter Mogk 02.02.2017, 02:00

Beetzendorf l Dienstagabend lief die Frist ab, während der die Einwohner der Verbandsgemeinde (VG) Beetzendorf-Diesdorf ihr Interesse am flächendeckenden Breitband-Ausbau über Glasfaser bekunden konnten. Nur wenn bis dahin die unterschriebenen Vorverträge von mindestens 60 Prozent der Haushalte beim Netzbetreiber DNS-Net vorlagen, stände der VG-weiten Versorgung mit schnellem Internet nichts mehr im Wege. Doch wer auf der Internetseite der DNS-Net nach den aktuellen Zahlen suchte, wurde auch enttäuscht. In der Karte mit den einzelnen Gemeinden prangten noch immer Quoten, die den Stand von vor drei Wochen aufweisen.

Da vom Netzbetreiber niemand zu erreichen war, fragte die Volksstimme bei dem nach, der es wissen muss: Landrat Michael Ziche, der gleichzeitig Geschäftsführer des Zweckverbandes Breitband Altmark (ZBA) ist. Genaue Zahlen habe auch er nicht, erklärte er gestern telefonisch, da auch er die Verantwortlichen von DNS-Net noch nicht sprechen konnte. Doch eines stehe fest: „Die notwendige Mindestanschlussquote von 60 Prozent haben wir, auf die VG bezogen, nicht erreicht.“

Das heiße jedoch nicht automatisch, dass man sich jetzt überall wieder zurückziehe. „Wir haben nach wie vor die Idee, die weißen Flecken, was das schnelle Internet betrifft, zu beseitigen“, betonte Ziche. Gerade in den Orten, die keine Perspektive haben, von einem anderen Anbieter an die Datenautobahn angeschlossen zu werden, lägen die Anschlussquoten am höchsten. „Und die wollen wir jetzt auch nicht bestrafen, nur weil VG-weit die Quote nicht erreicht wurde“, so Ziche.

Der Zweckverband suche weiter nach Lösungen. So gebe es beispielsweise für Dähre und Bonese eine Vereinbarung mit der Avacon, die vorhandenen Leerrohre für die Glasfaser-Verlegung nutzen zu können. „Das sind Hebel, die uns zur Verfügung stehen, um das Vorhaben doch noch einigermaßen wirtschaftlich zu realisieren“, meinte der Geschäftsführer.

Auch beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ist Ziche vorstellig geworden. „Ich habe darum geworben, dass die Altmark als dünn besiedelte Region beim Zugang zum schnellen Internet nicht vergessen wird“, erklärte er. Es bestehe auf jeden Fall die Möglichkeit, Förderanträge für den Breitband-Ausbau zu stellen. „Bis 28. Februar beim Bund und bis 31. März beim Land“, so Michael Ziche.

Möglich ist derzeit alles vom Ausbau in einzelnen Orten und Gemeinden bis hin zu größeren Lösungen. So könnten auch Gebiete, in denen zwar eine Teilversorgung mit schnellem Internet besteht, die aber aufgrund der Entfernung nur mit verringerter Geschwindigkeit die Datenautobahn befahren können, vom Breitband-Ausbau profitieren.

„Wir werden die Situation genau analysieren und uns auch mit dem Verbandsgemeinde-Bürgermeister absprechen“, erklärte der Zweckverbands-Geschäftsführer. Eine Entscheidung werde dann die Verbandsversammlung am 21. Februar treffen.