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Einwohnerkritik Keine Besserung in Sicht

Die Kunrauer kritisieren den Zustand der öffentlichen Flächen. Eine Besserung sehen sie nicht.

Von Markus Schulze 31.08.2016, 03:00

Kunrau l Bei der jüngsten Sitzung des Kunrauer Ortschaftsrates ist zum wiederholten Male Kritik am allgemeinen Zustand des Ortsbildes sowie der öffentlichen Flächen geäußert worden. Zum Teil, so hieß es, liege das an den Einwohnern selbst, vor allem aber daran, dass die Stadtwirtschaft der vielen Arbeit nicht mehr Herr werde. Uwe Bock erinnerte an die Ideen, die Christa Ringkamp von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt im Januar im Stadtrat vorgestellt hatte. Hierbei ging es im Grunde darum, die Dörfer im Bereich der Stadt Klötze durch Blumenkästen oder Beete mit relativ einfachen Mitteln zu Oasen werden zu lassen und insbesondere die Ortseingänge zu verschönern. Allerdings, so schränkte Bock ein, seien diese Pläne nicht unbedingt neu. „Das hatten wir alles schon mal.“ Ob diese Wunschvorstellungen erneut realisiert werden können, sei fraglich. Und selbst wenn: „Wer pflegt das alles?“, fragte der Ortsbürgermeister. Schließlich könne die Stadtwirtschaft schon das jetzige Pensum kaum leisten. „Die Leute werden immer weniger. Wie will man das schaffen? Das ist nicht möglich“, konstatierte der Ortsbürgermeister und entsann sich schwärmerisch an die Periode der Eigenständigkeit. „Bis 2010 hatten wir in Kunrau noch vier Gemeindearbeiter.“

Diese Zeiten seien aber längst vorbei. Umso mehr werde es künftig wohl auf das Engagement der Bürger ankommen, ahnte Bock und bedankte sich bei jedem, der beispielsweise den Streifen zwischen Gehweg und Straße in Ordnung hält. Seinen Dank richtete er auch an die Kegler, die das Rosenbeet im Park „hervorragend hergerichtet“ hätten. Zu einem späteren Zeitpunkt merkte der Ortsbürgermeister noch an, dass es auch darum ginge, nicht nur Neues zu schaffen, sondern auch das Vorhandene zu erhalten, und zwar in einem guten Zustand, beispielsweise die Wege im Drömling. Hier, so Bock, kläre die Stadt gerade, wo sie selbst zuständig sei und wo die Naturparkverwaltung.

Auch Einwohner Ralf Schumann meldete sich zu Wort und äußerte die Ansicht, dass im grünen Bereich keine Besserung in Sicht sei. Stattdessen sei es „definitiv“ schlechter geworden. Und zwar nicht nur in Kunrau oder der Altmark, sondern überall, selbst im vermeintlich reichen Wolfsburg, wie er meinte. Als Steuerzahler sei es für ihn nur schwer nachvollziehbar, warum für die Pflege der öffentlichen Flächen kein Geld (mehr) vorhanden sei. „Auf jeden Fall muss da eine Lösung gefunden werden“, forderte Schumann.

Des Weiteren kam der Bereich rund um das Denkmal mitsamt der Einmündung von der Straße an der Kirche zur Ortsdurchfahrt zur Sprache. Wie Uwe Bock wusste, sei hier für den Heckenschnitt eine Fremdfirma beauftragt worden. Diese habe sich aber länger nicht mehr blicken lassen. Infolge der zugewachsenen Büsche verlören Verkehrsteilnehmer den Überblick. Außerdem war von überhängenden Ästen und sogar gefährdeten Kindern die Rede. Burkhard Hartmann sprach von einem Gefahrenpunkt, der schnellstens beseitigt werden müsse.

Indes verwies Gudrun Lenz auf die schönen Bepflanzungen in Klötze und sah sich deshalb in ihrer Einschätzung bestätigt, wonach die Purnitz-Stadt innerhalb der Einheitsgemeinde bevorzugt behandelt werde.