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Feuerwehrfest Ein Dorf ohne Feuerwehr ist sinnlos

Eine Doppelfeier gab es am Wochenende in Wenze. Die Feuerwehr und der Männerchor begingen ihr 95-jähriges Bestehen.

Von Markus Schulze 26.06.2017, 03:00

Wenze l „Ein Dorf ohne Feuerwehr ist möglich, aber sinnlos.“ Mit diesen Worten läutete Wenzes Wehrleiter Karsten Langleist am Sonnabend den Festakt zum 95-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Wenze ein. Seit 95 Jahren, so sagte er, verrichten die Wenzer nun schon diese verantwortungsvolle Arbeit. Ehrenamtlich. Im Dienst für den Nächsten. Stets diszipliniert, aber auch mit Freude und im Sinne der Kameraschaft. Und seit einigen Jahren im Verbund mit den Nachbarwehren aus Quarnebeck und Trippigleben. Wobei diese Zusammenarbeit nach Einschätzung von Karsten Langleist noch ganz am Anfang steht und sich nicht nur im Einsatz, sondern auch in puncto Ausbildung noch weiter entwickeln wird. Sein Dank galt allen Helfern, Sponsoren und insbesondere Heiko Himmelmann, Guido Ostermann und Ralf Langleist, „die mich immer unterstützen, wenn ich Unterstützung brauche“.

Wie Ortsbürgermeister Marco Wille sagte, wurde die Wenzer Feuerwehr anno 1922 gegründet. Damals herrschten brandschutzmäßig noch chaotische Zustände. Davon kann heute keine Rede mehr sein. Doch auch in der Gegenwart haben die Feuerwehren nichts von ihrer Wichtigkeit eingebüßt. Wille brachte zum Ausdruck, dass jede Ortsfeuerwehr erhalten bleiben muss. „Das liegt mir sehr am Herzen. Wir brauchen jeden einzelnen Kameraden und jede einzelne Kameradin.“

Zumal die Feuerwehren nicht nur ihren ureigensten Aufgaben (Retten Löschen, Bergen, Schützen) nachkommen, sondern darüber hinaus auch noch viel für den dörflichen Zusammenhalt und das kulturelle Leben tun, wie Wille mit Blick auf Osterfeuer, Maibaumaufstellen und Weihnachtsbaum-anleuchten betonte.

Grußworte sprachen am Sonnabendnachmittag auch Stadtwehrleiter Jan-Christian Jakobs sowie Marcus Oestreich von der Partnerwehr aus Hoitlingen (Samtgemeinde Brome/Landkreis Gifhorn). Danach setzte sich zu den Klängen des Immekather Spielmannszuges ein Festumzug in Bewegung. Neben der Wenzer Feuerwehr und dem Wenzer Männerchor marschierten auch Abordnungen der Wehren aus Quarnebeck, Trippigleben, Neuferchau, Hohenhenningen, Dönitz, Kusey und Röwitz mit.

Bereits am Freitagabend war der Wenzer Feuerwehr offiziell ihr neues Tanklöschfahrzeug (TLF) übergeben worden. Weil es dafür keine Fördermittel gab, hatte die Stadt Klötze die Kosten in Höhe von rund 230.000 Euro allein übernommen, wie Bürgermeister Uwe Bartels erinnerte.

Jan-Christian Jakobs hob hervor, dass sich der Bedarf für das TLF im Jahr 2013 aus der Risiko-Analyse ergeben hatte. Es hat einen 4000 Liter fassenden Tank und sechs statt drei Plätze. Somit kann die Wenzer Feuerwehr in Staffelstärke ausrücken. In einer dünn besiedelten Region mit viel Wald und Acker, aber wenig Wasserentnahmestellen spielt dieses wasserführende Auto im Konzept der Stadtwehrleitung eine wichtige Rolle, machte Jakobs deutlich.