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Für Bedürftige Tafelgärtner sorgen für Vitaminstoß

Um Bedürftigen Obst und Gemüse zukommen zu lassen, werden in Klötze Gärten bewirtschaftet. Davon profitieren die Ausgabestellen der Tafel.

Von Siegmar Riedel 26.04.2017, 22:00

Klötze l Alle Hände voll zu tun haben derzeit vier Langzeitarbeitslose in Klötze. In der Anlage des Kleingartenvereins Am Friedensberg pflegen sie fünf Gartenparzellen. Wie jeder Gärtner in diesen Tagen säen sie und pflanzen. Denn auch wenn die Temperaturen noch nicht so angenehm sind, muss jetzt der Grundstein für eine gute Ernte gelegt werden.

Die kühlen Temperaturen machen ihnen dennoch zu schaffen. „Insgesamt ist es zu kalt“, befindet Silvia Koch, die gerade Kartoffeln in die Erde legt. „Es muss wärmer werden, damit die Pflanzen richtig gut wachsen.“

Seit Anfang April ist sie mit ihren drei Mitstreitern, die übrigens alle aus Klötze kommen, in der Anlage unterwegs, um die Gärten zu bewirtschaften. „Vom 1. April bis 31. Oktober dauert diese Maßnahme“, informiert Steffen Meyer, seit kurzem neuer Bereichsleiter bei der ABS Drömling, über die die Langzeitarbeitslosen betreut werden. „Gefördert wird das Projekt vom Jobcenter des Altmarkkreises“, berichtet ABS-Mitarbeiterin Dorothea Wilhelm.

In den Gärten, in denen zuerst gepflanzt und gesät worden ist, guckt das erste Grün schon aus der Erde. Und die Vielfalt des Angebauten ist groß. Silvia Koch und Martina Teschner zählen auf: „Erdbeeren, Zwiebeln, Tomaten, Mohrrüben, Radieschen, Schnittlauch, Petersilie und Spinat.“ In einem Hochbeet sollen Kürbisse gedeihen, nebenan Sonnenblumen sprießen. Ab Mitte Mai, wenn es dann schon etwas wärmer sein wird, folgen Bohnenpflanzen.

„Damit die Gärten etwas bunter aussehen, kommen noch ein paar Stiefmütterchen dazu“, verrät Silvia Koch. Jeweils 20 Stunden pro Woche arbeiten sie und ihre Kollegen in den Tafelgärten.

Werden die Tafelgärten bewirtschaftet, gibt es eigentlich nur Gewinner: Die Mitglieder des Kleingartenvereins sind froh, dass Parzellen, die sonst brach liegen würden, gepflegt werden. Über die Ausgabestellen der Salzwedeler Tafel in Klötze und Jahrstedt können bedürftige Menschen einen extra Vitaminstoß durch das frische Obst und Gemüse beziehen. Und nicht zuletzt sind die Langzeitarbeitslosen in ein sinnvolles Projekt integriert.

Unterstützt wird die Maßnahme deshalb von den Mitgliedern des Kleingartenvereins Am Friedensberg, der mit Saatgut aushilft. Und das nicht zum ersten Mal. Eine Klötzer Gärtnerei stellt die erforderlichen Pflanzen zur Verfügung. Auch das ist schon beinahe eine Tradition. Die Pflanzkartoffeln spendierte ein landwirtschaftliches Unternehmen aus Kusey. Nun fehlt nur noch das richtige Wetter.