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Glatteisunfall Transporter rutscht bei Glätte in Wohnhaus

Erheblicher Sachschaden und viel Unmut wegen nicht gestreuter Straßen verursachte am Sonnabendvormittag ein Unfall im Weferlinger Ortskern.

Von Carina Bosse 11.01.2016, 02:00

Weferlingen l Das hätte ganz schlimm ausgehen können, wie sehr, das mag man sich gar nicht ausmalen. Sonnabendvormittag nach 10 Uhr gab es in der Bäckerstraße einen großen Knall. Ein Kleintransporter war die Straße heruntergekommen und nach einer Kurve in ein Wohnhaus gerutscht. Auf spiegelglatter Fahrbahn war der Fahrer schon äußerst vorsichtig unterwegs gewesen, doch die vereiste Fahrbahn ließ ihm wohl keinerlei Lenkungsspielraum. Nach eigenen Angaben war er nicht schneller als 30 Stundenkilometer unterwegs gewesen. Die Polizei sprach aber auch von abgefahrenen Reifen als weitere mögliche Ursache.

Kornelia Bubeleber: „Ich hörte einen großen Knall. Wir dachten jetzt ist es passiert, jetzt ist jemand in die Scheibe gefahren, und genauso war es“, sagte die Geschädigte noch unter Schock. Die Familie hatte, weil sie frei hatte, noch im Bett gelegen, als der große Knall direkt neben ihnen ertönte, sie sprangen aus dem Bett heraus.

Dass niemand zu Schaden kam, grenzt an ein Wunder, denn die durch die Wucht des Aufpralls des Fahrzeuges eingedrückte Wand schob sich direkt bis an das Bett in der großen Ein-Raum-Wohnung.

Nicht selten sitzt auf der Bank, die unmittelbar am Schaufenster (die Wohnung war mal ein Geschäft) im Inneren aufgestellt war, jemand. Genau dort landete ein Großteil des Fensterglases, zum Glück nicht auf die Bewohner.

Kornelia Bubeleber spricht von einem „immensen Schaden am Haus“. Die Eingangstür, die Wand, die Fensterscheibe, davor die Heizung der Wohnung – all das wurde durch den Unfall total zerstört.

Dabei macht die Bewohnerin dem Fahrer des Transporters überhaupt keinen Vorwurf. Die Fahrbahn der Bäckerstraße sei Sonnabendfrüh spiegelglatt, die abschüssige Hanglage und die Kurve dazu. Vorwürfe richtet sie vielmehr in Richtung mangelndem Streu- und Winterdienst.

Um 9.42 Uhr ertönten die Sirenen, um die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Weferlingen zu alarmieren. Das Unfallfahrzeug war nicht nur defekt, aus ihm lief auch Flüssigkeit aus. Doch selbst die Kameraden hatten wegen der extremen Glätte Schwierigkeiten, überhaupt ins Gerätehaus zu gelangen, berichtete Matthias Lachs. 14 Feuerwehrleute schafften es dennoch und konnten vor Ort Hilfe leisten, die auslaufende Flüssigkeit binden und den Unfallort absperren.

Dass es genau an dieser Stelle nicht schon viel früher gekracht hat, grenzt an ein Wunder, war von Anwohnern der Bäckerstraße zu hören. Die abschüssige Straße mit einer Rechtskurve sei mal wieder nicht abgestumpft gewesen, und so rutschte das Fahrzeug eines Paketdienstes in eine Schaufensterscheibe.

„Der Transporter hatte keine Chance, die Kurve zu kriegen, es ging einfach nicht. Es war richtig glatt hier“, hatte Henning Serger wie auch andere beobachtet. Diese Stelle sei sehr tückisch, wenn nicht gestreut wird.

Nicht zum ersten Mal sei hier etwas passiert, meinte eine ältere Einwohnerin. Schon einmal sei zu DDR-Zeiten ein Motorrad an dieser Stelle verunglückt. Dass bei solch extremer Glätte nicht gestreut wird, sei einfach unmöglich.

Nun muss binnen kurzer Zeit erst einmal von Experten geprüft werden, inwieweit die Statik des ehemaligen kombinierten Wohn- und Geschäftshauses in Mitleidenschaft gezogen wurde.