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HundesteuerWeniger Hunde, weniger Steuern

Immer weniger Hunde gibt in der Einheitsgemeinde Stadt Klötze. Damit sinken auch die Einnahmen durch die Hundesteuer.

Von Tobias Roitsch 20.01.2017, 02:00

Klötze l Hunde gelten ja bekanntermaßen als die besten Freunde der Menschen. Und auch in der Einheitsgemeinde Stadt Klötze scheinen die Menschen die treuen Vierbeiner gern um sich zu haben. Immerhin waren im vergangenen Jahr genau 1069 Hunde angemeldet, die innerhalb der Stadtgrenzen lebten. Das geht aus einer Statistik der Stadt Klötze hervor. Betrachtet man allerdings die Zahlen der vergangenen fünf Jahre, so wird deutlich, dass die Anzahl der Hunde in dieser Zeit kontinuierlich zurückgegangen ist. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 waren noch 1178 Tiere beim städtischen Ordnungsamt angemeldet. Das waren immerhin 109 mehr als noch im zurückliegenden Jahr.

Stetig rückläufig ist die Zahl etwa in Kunrau. Gab es vor fünf Jahren noch 113 angemeldete Vierbeiner, waren es 2016 noch 95 Tiere. In anderen Ortschaften lassen sich deutliche Schwankungen erkennen. In der Kernstadt Klötze zum Beispiel. Schrumpfte die Zahl der angemeldeten Hunde dort von 367 im Jahr 2012 auf nur noch 315 im Jahr 2014, wächst ihre Anzahl seitdem wieder deutlich. Im Vorjahr waren es schon wieder 345 Tiere.

In der Purnitzstadt gab es 2016 im Vergleich übrigens die meisten Hunde. Abgeschlagen auf Rang zwei landeten Kunrau und Wenze mit jeweils 95 Hunden, Platz drei belegte Neuendorf mit 87 Vierbeinern. Die wenigsten Tiere wurden hingegen in Dönitz gezählt. Dort waren es im Vorjahr 19. Am unteren Ende der Rangliste folgten Ristedt (39) und Schwiesau (49).

Die rückläufige Zahl der Hunde in der Einheitsgemeinde macht sich ebenfalls im Klötzer Stadtsäckel bemerkbar. Denn die Einnahmen aus der Hundesteuer schrumpfen ebenfalls. Rund 40.600 Euro haben die Halter im vergangenen Jahr bezahlt. Zum Vergleich: 2012 waren es noch gut 48.300 Euro. Allerdings, so war aus dem Rathaus zu erfahren, haben im Vorjahr auch nicht alle Hundebesitzer die Abgaben entrichtet. Unterm Strich steht ein Fehlbetrag von knapp 2000 Euro, der noch offen ist. Ebenfalls unbezahlt sind zudem zirka 1500 Euro aus dem Jahr 2015. Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels appellierte im Gespräch mit der Volksstimme an die Hundebesitzer, die fälligen Steuern zu entrichten.

Keine Rolle spielt bei der Besteuerung indes, ob ein Hund auf dem Dorf oder in der Kernstadt gehalten wird. Die Sätze, die jeweils zu zahlen sind, unterscheiden sich innerhalb der Einheitsgemeinde nicht. Besonders hoch fällt die jährliche Abgabe für Hunde aus, die als gefährlich eingestuft werden. Dann werden 280 Euro berechnet.

Im Jahr 2015 gab es nach Angaben der Stadt zwei sogenannte „Vermutungshunde“. Dies sind derzeit Hunde der Rassen Pitbull-Terrier, American-Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier und Bullterrier sowie deren Kreuzungen untereinander oder mit anderen Hunden, wurde aus dem Rathaus erklärt. Bei Hunden dieser Rassen liege demnach die abstrakte Annahme zugrunde, dass diese Tiere ein genetisch bedingtes übersteigertes Aggressionsverhalten aufweisen. Es sei aber zulässig, diese Hunde zu halten. Voraussetzung dafür sei aber, dass durch einen Wesenstest die Fähigkeit des Hundes zu einem sozialverträglichen Verhalten nachgewiesen ist. Im vergangenen Jahr gab es vier solcher Vermutungshunde in der Stadt Klötze.

Einige Verwarnungen mussten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in jüngster Vergangenheit gegen Hundebesitzer aussprechen. Sechs Mal war das 2015 der Fall, vier Mal im Vorjahr. Darunter auch zwei Verwarnungen, so informiert die Stadt, weil Tiere ohne den Wesenstest beziehungsweise ohne einen Sachkundenachweis gehalten wurden. Laufen Hunde unbeaufsichtigt herum oder werden zu spät angemeldet, können diese Ordnungswidrigkeiten, je nach Fall, mit Verwarngeldern in Höhe von 10 bis 30 Euro geahndet werden.