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Imkerverein In Zicherie fing alles an

Der Imkerverein Klötze und Umgebung feiert in diesem Jahr sein 130-jähriges Bestehen. Dazu findet am 2. Juli ein Aktionstag statt.

Von Markus Schulze 15.06.2016, 03:00

Klötze l Nein, Uwe Przybilla muss passen. Auswendig kennt der Vorsitzende die Entstehungsgeschichte des Klötzer Imkervereins nicht. Gut, dass es eine Chronik gibt.

Demnach trafen sich am 14. März 1886 in Zicherie 25 Imker aus dem Bereich des heutigen Sachsen-Anhalts sowie Niedersachsens und hoben die Freie Imkervereinigung Eintracht aus der Taufe. Nach kurzer Zeit waren es schon 41 Mitglieder. Die Beitrittsgebühr betrug 50 Pfennig. Der Jahresbeitrag belief sich auf 20 Pfennig.

Der Zweck des Vereins wurde im Paragrafen 1 der Statuten folgendermaßen beschrieben: „In den jährlich mehrmals stattfindenden Versammlungen wollen sich die Mitglieder durch offene Mitteilungen von gewonnenen Erfahrungen und durch kleine Beiträge gegenseitig über das, was auf die Bienenwirtschaft Bezug hat, belehren und anregen.“

Erster Vorsitzender war Heinrich Böse aus Ahnebeck. 1892 wurde der Verein in Drömlings-Imkerverein umbenannt. 1899 hatte man 79 Mitglieder mit 1775 Völkern. Als nach einer Kriegspause von 1916 bis 1920 der Vorsitzende, Lehrer Feindt aus Dönitz, die Imker zur ersten Versammlung in Beetzendorf zusammenrief, sprach er sich für die geforderte Ablieferung von einem Pfund Honig je Volk aus. Da die meisten Mitglieder nicht mehr aus dem Drömling stammten, wurde der neue Vereinsname „Imkerverein Klötze-Beetzendorf“ gewählt.

1933 fasste man alle Imker in der Reichsfachgruppe Imker zusammen. Sie wurden dem „Reichsnährstand“ zugeordnet und sollten im bevorstehenden Krieg zur Versorgung des Landes beitragen. Infolge des Krieges erlebte die Imkerei einen Niedergang. Die Kampfhandlungen führten zur Zerstörung von Ständen und zur Vernachlässigung der Völker.

1949 hatte der Imkerverein Klötze-Beetzendorf 72 Mitglieder. Auf Grund der schlechten Versorgungslage interessierten sich aber wieder mehr Menschen für eine „nahrhafte Freizeitbeschäftigung“.

1951 wurde der Verein in die Sparten Klötze und Beetzendorf geteilt. Die Imkerfreunde, die im Verein Klötze von 1952 bis 1990 zusammenarbeiteten, waren in den Orten von Miesterhorst bis Steimke und von Schwiesau bis Siedentramm wohnhaft.

Aktuell hat hat der Verein 47 Mitglieder, davon 12 Frauen.Sie bewirtschaften 217 Völker.

Wie Przybilla ankündigte, kann vom 24. Juni bis 1. Juli auch in der Sparkasse Altmark-West in Klötze ein Blick in die Chronik geworfen werden. Die Volksstimme wird sich in den nächsten Ausgaben den Jahren ab 1964 besonders widmen.