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Jagdgenossen Ronald Haase ist neuer Vize der Klötzer Jäger

Einen neuen Vorsitzenden mussten die Klötzer Jäger wählen. In ihrer Versammlung zogen sie auch Bilanz.

Von Harald Tüllner 10.04.2017, 20:00

Klötze l Ronald Haase ist neuer stellvertretender Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Klötze. Er wurde am Freitagabend während der Hauptversammlung im Goldenen Löwen einstimmig gewählt und löst Burkhard Schulze ab. Aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen bat Schulze im März um seine Abwahl. Vorsitzender Siegfried Paul dankte ihm in Abwesenheit für sein jahrelanges Engagement.

Zum Auftakt der Zusammenkunft von 23 Flächenbesitzern verlas Siegfried Paul den Bericht des Vorstandes. Er gab bekannt, dass die Pächter Karl Paul und Eckhard Wegwarth einen Antrag auf vorzeitige Pachtverlängerung um neun Jahre gestellt haben. Wegwarth, der einen Jagdunfall hatte und sich in einer Reha-Einrichtung befindet, wünschte Paul weiterhin gute Genesung. Erfreulich sei, dass keine Wildschäden im abgelaufenen Jagdjahr angezeigt wurden, sagte der Vorsitzende.

Allerdings ist diese Einschätzung nur dem Entgegenkommen der Landnutzer geschuldet. Besonders auf Grünflächen kommt es durch Wildschweine immer wieder zu Schäden, merkte Ronald Haase, zuständig für Pflanzenproduktion bei der Milcherzeugergenossenschaft Klötze, an.

Während der Erläuterungen zum Jagdjahr durch die Pächter ging auch Karl Paul auf das Problem ein. In seinem Jagdrevier befindet sich ein Großteil der Grünflächen des ehemaligen Gutes Hasselbusch. „Über Jahre wurden diese Flächen weder gekalkt noch bearbeitet, so dass sich viel Moos gebildet hat. Moos speichert Feuchtigkeit. Dadurch halten sich dort Würmer und Larven, die von den Schwarzkitteln gern aufgenommen werden.“ Eine Bejagung zwischen den dort weidenden Pferden sei aber äußerst kompliziert, ergänzte er.

Trotzdem konnten acht Schwarzkittel im Revier auf die Schwarte gelegt werden. Rot- oder Damwild wurde dagegen nicht gesichtet. Zur Strecke kamen weiterhin 23 Rehe, davon 15 Böcke und acht weibliche Tiere. Bei Unfällen verendeten zwei Schwarzkittel auf der Kuseyer Chaussee und drei Hasen. Schließlich wurden noch vier Füchse, ein Waschbär, ein Nutria und ein Fischotter erlegt.

Auch im Revier von Friedrich Benecke wurde weder Rot- noch Damwild erlegt. Ebenso blieb die Jagd auf Schwarzwild erfolglos. Dafür kamen 15 Rehe zur Strecke, davon drei Böcke und zwei Kitze bei Wildunfällen. Zur Strecke gehören noch sechs Füchse, zwei Waschbären und zwei Marder nach Unfällen.

Erfolgreicher waren die Weidmänner im Jagdrevier von Eckhard Wegwarth. Zwei Damwildkälber und ein Damwildspießer wurden erlegt. Ingo Riedel, der für Wegwarth die Strecke erläuterte, konnte sich auch über drei geschossene Wildschweine plus ein Unfallwild und 27 Rehe freuen. Weiterhin wurden in dem Revier 12 Füchse, sechs Dachse und vier Waschbären erlegt.

Nach kurzer Diskussion stimmten die Jagdgenossen für die vorzeitige Verlängerung der beiden Pachtverträge. Außerdem soll geregelt werden, dass ausschließlich Klötzer einen Pachtvertrag für ein Jagdrevier erhalten.

Waldbesitzer sprachen noch die wilde Entsorgung von Müll in den Wäldern an. Wenn aber kein Verursacher ermittelt wird, bleibt das Problem bestehen, obwohl in Klötze vieles kostenlos auf dem Wertstoffhof abgegeben werden kann.

Schließlich sprach der Vorstand noch die Erarbeitung eines digitalen Jagdkatasters an, was mit Kosten in Höhe von zirka 800 Euro verbunden ist. Anteilig soll das Geld bei der Auszahlung der Jagdpacht an die Flächeneigentümer zusammenkommen.