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Jagdgenossenschaft Finanzspritze für die Feuerwehr

Die Kunrauer Jagdgenossen trafen sich zu ihrer Jahreshauptversammlung. Beschlossen wurde die Verwendung der Jagdpacht.

Von Tobias Roitsch 10.04.2017, 15:00

Kunrau l Spendabel zeigen sich die Kunrauer Jagdgenossen in diesem Jahr: Mit insgesamt 1000 Euro wird die Jagdgenossenschaft die Feuerwehr-Kameradschaft des Ortes finanziell unterstützen. Auch die Jägerschaft selbst wird Geld erhalten. Keine Unterstützung bekommen hingegen die Senioren des Ortes.

Beschlossen wurde die Verteilung des Geldes im Laufe der jüngsten Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft, zu der die Eigentümer von Flächen in der Gemarkung Kunrau in den Schulungsraum der Ortsfeuerwehr eingeladen waren. Neben der Verwendung der Jagdpacht stand außerdem die Auswertung der Strecke des vergangenen Jagdjahres auf der Tagesordnung.

Übernommen hatte diese Aufgabe Pächtersprecher André Kaczensky. So konnte er berichten, dass unter anderem ein zweijähriger Damhirsch geschossen wurde. Die Trophäe präsentierte er während der Versammlung. Den größten Anteil an der Strecke machte aber Rehwild aus. Insgesamt 46 Tiere haben die Jäger erlegt, darunter 25 Böcke, bei denen der Plan damit erfüllt wurde. Anders sah es bei den weiblichen Tieren aus: Hier sollten nach Plan 24 geschossen werden, am Ende waren es nur 21. „Das Schwarzwild hat im vergangenen Jahr entgegen der Prognose Aufwind bekommen“, berichtete Kaczensky weiter. Insgesamt zwölf Wildschweine wurden erlegt, ein Schwarzkittel ließ bei einem Zusammenstoß mit einem Auto sein Leben. Bei Jagden während der Mais- und Rapsernte habe man allerdings keinen Erfolg gehabt, blickte der Pächtersprecher zurück. Denn als die Jäger vor Ort waren, seien die Tiere schon verschwunden gewesen.

Erfolglos blieb ebenfalls die Jagd auf Rotwild. Kein einziges Tier wurde erlegt. Der Bestand sei rückläufig. Das Rotwild würde sich in den nahen Naturpark zurückziehen, nannte Kaczensky einen möglichen Grund. Rotwild brauche viel Ruhe und vor allem gute Äsung. Die Tiere bei der Futtersuche zu unterstützen, indem etwa Rüben in den Wald gelegt werden, sei verboten. Der Gesetzgeber habe dafür strenge Regelungen vorgesehen, betonte Kaczensky. „Das ist für uns tabu. Auf niedersächsischer Seite wird das aber wohl nicht so eng gesehen“, kritisierte er. So hätten die Nachbarn schon „Ärger“ mit dem Rotwild, der Abschuss sei auf 60 Tiere verdoppelt worden, berichtete Kaczensky.

Weiterhin wurden im vergangenen Jagdjahr 28 Füchse, sieben Marder und zwei Dachse sowie rund 150 Nutrias erlegt. Zum Thema Nutria konnte André Kaczensky noch berichten, dass demnächst zehn Fallen zum Einsatz kommen werden, um die Tiere zu fangen. Diese konnten bei einer Veranstaltung der Naturparkverwaltung bestellt werden, sagte er. Ausgestattet sind einige mit einem Melder, der die Jäger per SMS benachrichtigt, wenn ein Tier in der Falle ist.

Während die Anschaffungskosten von der Naturparkverwaltung getragen werden, müssen die Jäger das Aufstellen der Fallen bezahlen. Deshalb wurde der Antrag gestellt, die Jägerschaft bei dieser Aufgabe finanziell zu unterstützen. Bis zu 1000 Euro werden dafür von der Jagdgenossenschaft bezahlt, wie einstimmig beschlossen wurde. Zuvor hatten die 18 anwesenden Mitglieder beschlossen, die Jagdpacht auch in diesem Jahr nicht an die Landeigentümer auszuzahlen. Wer aber einen Antrag stellt, könne sich den Ertrag auszahlen lassen, erklärte Hans-Joachim Ast, Vorsitzender der Jagdgenossenschaft.

Einen Antrag auf Unterstützung hatte im Vorfeld die Feuerwehr-Kameradschaft aus Kunrau gestellt. Mit 500 Euro, so der Wunsch der Brandbekämpfer, soll ein Teil der Kosten für das dreitägige Fest gedeckt werden, das es Anfang Juni anlässlich des 111-jährigen Bestehens der Wehr geben wird. Weitere 500 Euro, so erklärte Wehrleiter André Lüders während der Versammlung, sollen der Jugendwehr zugute kommen. Für den Nachwuchs, so der Plan, wolle man Kleidung anschaffen. Die Runde bewilligte schließlich die Zahlung.

Kein Geld bekommen vorerst die Kunrauer Senioren. Nachdem sich der örtliche Verein aufgelöst und beschlossen hat, als Gruppe weiterzumachen, seien weitere Zahlungen durch die Jagdgenossenschaft hinfällig, erklärte Hans-Joachim Ast. Eine Unterstützung müsste neu beantragt und dann beschlossen werden.