1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Klötze
  6. >
  7. Übung ohne Vorwarnung

EIL

Klötzer Wehr Übung ohne Vorwarnung

68 Mal mussten die Kameraden der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Klötze 2016ausrücken. Einige davon bleiben in Erinnerung.

Von Meike Schulze 24.02.2017, 02:00

Klötze l Hatte Ortswehrleiter Mirko Pickert seine Mitstreiter der aktiven Einsatztruppe bereits im April während der Tagesausbildung mit einer Einsatzübung „ohne Vorwarnung aus dem Kalten“ überrascht, vermuteten die Feuerwehrleute auch am Freitag, 20. Mai 2016, um 18.14 Uhr, dass die Sirene sie zu einer Übung rief. „Aber weit gefehlt“, berichtete Pickert während der Jahreshauptversammlung und fuhr fort: „Auf Nachfrage der Leitstelle musste von einer realen Lage ausgegangen werden und ab der Lidl-Kreuzung konnte auf Sicht gefahren werden.“ Denn: Die Rauchwolken, verursacht durch den Brand einer Werkhalle, die am Ende der Salzwedeler Straße in die Luft stiegen, waren sogar bis in die Nachbarorte sichtbar.

Von den 30 Bränden im vergangenen Jahr war das der spektakulärste. Außerdem wurde die Klötzer Ortswehr 27 Mal zu Hilfeleistungen und elf Mal zu sonstigen Einsätzen gerufen. Wobei 58 Einsätze auf den Zuständigkeitsbereich in den Ortslagen Klötze, Schwiesau und Nesenitz entfielen und zehn den Status „überörtlich“ hatten.

Einige Einsätze wurden im Nachhinein als kurios eingestuft. „Da war zum Beispiel die Katze auf dem Baum, die sich – wie nicht anders zu erwarten war – ihrer Rettung durch einen Sprung nach unten entzog, oder eine ins Schloss gefallene Tür, die geöffnet werden musste, um einen Kuchen vor dem Verbrennen zu bewahren“, erinnerte der Wehrleiter. Zum weiteren Schicksal des Kuchens befragt, wusste Matthias Veit vom Angriffstrupp: „Genießbar sah der nicht mehr aus.“ Unerwähnt ließ Pickert auch nicht, dass sich Andreas Gayko als Inhaber der verbrannten Lagerhalle später mit einem „Knisterumschlag“ für die Arbeit der Kameraden bedankt habe und so im Feuerwehrhaus „ein gemütliches Beisammensein aller am Einsatz beteiligten Kräfte“ stattfand.

Apropos Dank: Den richtete Mirko Pickert am Ende seines Berichtes auch an alle Einsatzkräfte der Feuerwehr, an die Firmen der Einsatzkräfte „und ganz besonders an die Angehörigen, die das Fehlen der Kameraden am Arbeitsplatz oder zuhause zum Wohle der Allgemeinheit tolerieren. „Ohne sie wäre diese ehrenamtliche Tätigkeit nicht möglich“.

Das Durchschnittsalter der 43 Einsatzkräfte, darunter zwei Frauen, beträgt übrigens 35 Jahre. 14 Kameradinnen und Kameraden sind zwischen 21 und 30 Jahre alt und 17 zwischen 30 und 39 Jahre.