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Mängel aufgelistet Ortschaftsräte radeln zu den Brennpunkten

Während ihrer jährlichen Radtour sahen sich die Kuseyer Ortschaftsräte im Dorf um. Dabei zeigten sie, was ihnen auf den Nägeln brennt.

Von Siegmar Riedel 14.06.2017, 22:00

Kusey l Wo die Säge klemmt in Kusey, das wissen die Ortschaftsräte genau. Um sich jedoch ein genaues Bild machen zu können und zu sehen, wo sich etwas getan hat in der jüngsten Zeit, unternehmen sie alljährlich im Frühjahr eine Fahrradtour zu den Brennpunkten im Dorf. So auch am Dienstagabend.

Denkmal für die Gefallenen: Bis zur ersten Station ihrer Tour hatten sie es allerdings nicht weit. Denn gleich neben dem Treffpunkt am Ortsbüro befindet sich vor der Kuseyer Kirche das Denkmal für die Gefallenen der Kriege. Überall wucherte Unkraut. Hinter dem Gedenkstein war Grünschnitt aufgehäuft. „Der Zustand ist unwürdig“, sagte Wolfgang Mosel. „So hat das Denkmal seit 30 Jahren nicht mehr ausgesehen.“

Weg hinter der Gaststätte: Die Gaststätte Brauner Hirsch war die zweite Station. Hinter dem Gebäude sahen sich die Räte den unbefestigten, zirka 130 Meter langen Weg an, der zur Gaststätte führt. „Der Weg soll befestigt werden. Das Grundstück gehört der Stadt“, sagte Ortsbürgermeister Klaus Vohs. Der Weg werde von Lkw zum Beliefern der Gaststätte genutzt.

Die Gaststätte mit Saal: In der Gaststätte empfing Gaststättenpächter Thomas Rühm die Ortschaftsräte. In der Küche sahen sie sich an, was dort in den vergangenen zwei Jahren erneuert worden ist. „Auch die Wohnung oben drüber ist modernisiert worden“, informierte Klaus Vohs. In dem Gebäude hätten sie noch mit Stoff ummantelte Elektroleitungen gefunden. „Die Sicherungsanlage stammte aus tiefsten DDR-Zeiten“, sagte er. Zu den Arbeiten gebe es noch „fragwürdige Rechnungen“, die abgeklärt werden müssten.

Thomas Rühm erinnerte die Räte an Zusagen, die zwar gemacht, aber noch nicht erfüllt worden sind. „Die Kühlanlage in der Theke ist desolat“, beschrieb er und verwies auf die dringend notwendige Saalsanierung. Dort sei seit rund 14 Jahren nichts gemacht worden, wusste Klaus Vohs.

Bahnübergang: Am Bahnübergang in Richtung Wenze war die unebene Fahrbahn Thema. „Das ist mehrfach beantragt worden“, erläuterte Klaus Vohs. „Der Kreis wollte die Straße machen, die Bahn sollte den Bahnkörper übernehmen.“ Das Geklapper der Fahrzeuge störe die Anwohner. Als Regenabfluss diene ein senkrechtes Rohr, die Gräben sind fast zu und müssten von der Kommune beräumt werden.

„Haus der Zwerge“: Ein Zwischenstopp wurde an der Kita eingelegt. Dort war die Feuchtigkeit in den Wänden – innen und außen – Thema. „Überall ist schon Salpeter drin“, sagte Klaus Vohs. „Das geht nicht mehr raus.“ Er finde deshalb die Idee eines Neubaus gut.

Schuppen auf dem Bahngelände: Der ehemalige Kohlehandel stellt eine Gefahr dar, sagen die Ortschaftsräte. Das Tor steht offen. Lediglich ein Trassierband soll das Betreten verhindern. Weil der Schuppen sich im Privatbesitz befindet, soll das Ordnungsamt der Stadt eingeschaltet werden.

Kreuzung Klötzer Straße und Dr.-Schultz-Lupitz-Straße: Der viel von den Kita- und Schulkindern genutzte Weg ist wegen seiner Unebenheiten eine Unfallquelle. Zudem staut sich bei Regen das Wasser dort in Absenkungen. Der Weg soll aufgenommen und erneuert werden.

Drei Linden in der Lupitz-Straße: Die Bäume stehen auf kommunalem Grund. Die Wurzeln der Bäume drücken aber schon auf das daneben stehende Mauerwerk. Der Besitzer des Grundstücks fordert deshalb, die Bäume zu fällen, das lehnte der Kreis bislang ab. Auch die Räte waren unterschiedlicher Meinung.

Der geteilte Sportplatz und der Osterfeuerplatz: Klaus Vohs erläuterte den Räten die Situation, wem welches Grundstück auf dem Sportplatz gehört. „Das Osterfeuer muss um einige Meter verschoben und verkleinert werden“, kündigte er an. Die Stadt habe dort einen 34 Meter breiten Streifen Land gekauft. Schwierigkeiten gebe es noch an der anderen Seite des Platzes, wo vor rund drei Monaten eine Laufbahn mit Sprunggrube für den Schulsport angelegt worden ist. Einerseits müssen noch Nacharbeiten erfolgen, weil der Bau nicht mit der Schule abgestimmt war, andererseits stocken die Verhandlungen über den Kauf des Grundstücks wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen. Auch mit dem Sportverein ist diese Übergangslösung nicht abgesprochen worden.

Spielplatz und Sporthalle an der Schule: Die Spielgeräte sind soweit in Ordnung. Die Tischtennis-Sparte des TSV Kusey würde die Pflege der Bäume an der Sporthalle übernehmen. Diese müssten gestutzt werden.

Wolfgang Mosel kritisierte zudem, dass der Haufen Pflanzenabfall auf dem Kuseyer Friedhof immer größer werde und Autos bis an die Gräber fahren. Mosel: „Ich bin enttäuscht. Bürgermeister Uwe Bartels war mit dem Anspruch angetreten, mehr in den Dörfern zu tun. Er hat mehr versprochen, als er bisher gehalten hat.“

Karina Langleist fügte hinzu, dass der Röwitzer Sportplatz offenbar nicht mehr gemäht werde. Thomas Mann hatte festgestellt, dass Gras in der Gosse am Dorfplatz zu hoch wuchern würde.

Kritisiert wurden außerdem die Tore an den Friedhöfen in Kusey und Lupitz. Das Öffnen der Eingänge sei problematisch.