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Martinimarkt Mit Tempo 130 durch die Luft

Seit Anfang der Woche werden die Schau- und Fahrgeschäfte für den Klötzer Martinimarkt aufgebaut. Darunter sind auch wieder Neuheiten.

Von Tobias Roitsch 26.10.2016, 21:00

Klötze l Am Donnerstagnachmittag ist es soweit. Dann wird der diesjährige Martinimarkt in Klötze offiziell eröffnet – damit beginnen sie wieder, die fünf tollen Tage in der Purnitzstadt. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Seit Anfang der Woche laufen die Vorbereitungen für das Innenstadtfest, sind Arbeiter damit beschäftigt, die Imbiss-Stände sowie die Schau- und Fahrgeschäfte aufzubauen. Insgesamt 92 Geschäfte mit verschiedenen Angeboten sollen in der Neustädter, der Oebisfelder, der Kirch- und der Dammstraße für gute Stimmung bei den Besuchern sorgen.

Unter den Fahrgeschäften sind Klassiker wie Riesenrad, Auto-Skooter und Kinderkarussell, aber auch Neuheiten, die zum ersten Mal beim Martinimarkt dabei sind. Etwa das Hochfahrgeschäft „Jekyll & Hyde“, das am Dienstagvormittag aufgebaut wurde. Darin sollen Mutige später rasante Runden in luftiger Höhe drehen können. Denn an den Enden eines 42 Meter langen Arms befinden sich zwei Gondeln, die jeweils vier Personen Platz bieten, erklärt Inhaber Bethel Thelen. Dieser Arm, so Thelen weiter, „fängt an sich wie eine Windmühle zu drehen“. Erst langsam, dann immer schneller. Auf rund 130 Kilometer in der Stunde schätzt er die Spitzengeschwindigkeit.

Dabei wirkt eine Kraft vom vierfachen des eigenen Körpergewichts auf die Mitfahrer, die in den sich überschlagenden Gondeln sitzen. Mindestens drei Minuten soll die Fahrt dauern. Trotz der großen Kräfte, die wirken, solle sich diese „butterweich und sanft“ anfühlen. Als Effekt steigt Feuer aus einer originalen englischen Telefonzelle auf, dazu gibt es Nebelschwaden und bunte LED-Lichter. Doch nicht jeder darf einsteigen, wie Bethel Thelen sagt: „Die Mindestgröße beträgt 1,40 Meter.“

„Die Verwandlung“ lautet ein weiterer Name des Geschäfts. Was es damit auf sich hat, erklärt der Inhaber so: „Wenn man rauskommt, ist man nicht mehr die Person, die man beim Einstieg war.“ Zumindest die Frisuren seien häufig durcheinander gewirbelt, weiß Bethel Thelen aus Erfahrung.

Zwei Jahre ist das Karussell nun alt. Unterwegs ist der Schausteller aus Paderborn, der schon sein ganzes Leben lang in der Branche arbeitet, wie er sagt, mit dem Geschäft im ganzen Land. „Wir sind auf allen großen Festen, fahren von Norden nach Süden.“ In diesem Jahr wurde unter anderem bereits in Lippstadt und auf dem Oldenburger Kramermarkt halt gemacht.

Auf die Idee, sein Geschäft in Klötze aufzubauen, habe ihn sein Schwager gebracht, berichtet Thelen. „Der war selbst schon einmal mit einem Karussell hier.“ Dass er sich auch einmal für den Martinimarkt bewerben müsse, lautete der Rat des Schwagers. Gesagt, getan. Beim Aufbau – dieser soll übrigens nach einem Tag abgeschlossen sein – lobt Bethel Thelen die Arbeit des Marktmeisters Klaus Bergmann. „Er hat das alles gut ausgemessen“, sagt Thelen mit Blick auf den langen Arm seines Fahrgeschäftes, der viel Platz benötigt.

Rasant geht es übrigens auch bei anderen Fahrgeschäften zu, die in diesem Jahr Premiere haben. Wie der „Predator“, bei dem sich ein Gondelkreis in 15 Metern Höhe dreht und überschlägt, wie es in einer Beschreibung auf der Internetseite der Stadt Klötze heißt. Ebenfalls hoch hinaus – auf 36 Meter – geht es demnach im „Aviator“, einem Kettenkarussell, das es erst seit diesem Jahr gibt. Für kleinere Besucher ist die Fahrt in der Achterbahn „Bugs & Bees“ geeignet. Ebenfalls ein Spaß für Groß und Klein ist das Laufgeschäft „Freddys Company“, in dem ein Schrottplatz erkundet wird.

Für den Martinimarkt hofft Schausteller Thelen auf tolles Wetter und auf lange Schlangen vor seinem Geschäft. Gleiches wünschen sich bestimmt alle Schausteller.