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Osterfeuer Mit Flammen gegen den Winter

Ohne Brauchtum ist das Osterfest in der westlichen Altmark undenkbar. Deshalb brannten in der Einheitsgemeinde Stadt Klötze die Osterfeuer.

Von Siegmar Riedel 17.04.2017, 22:00

Klötze l In Klötze, Kunrau, Kusey, Jahrstedt, Wenze und den meisten anderen Ortsteilen trafen sich die Einwohner trotz des kühlen Wetters, um mit ihren Osterfeuern den Winter endgültig zu vertreiben. Die Feuerwehren haben wie in jedem Jahr ihren Beitrag dazu geleistet.

In Kunrau hatte die Jugendwehr auf dem Osterfeuerplatz am Ortsausgang Richtung Steimke Nachtwache gehalten, damit das Feuer nicht wie in Wenze, Röwitz und Altferchau früher angezündet wird, berichtete Ortswehrleiter André Lüders. Ausschank und Grill übernahm in Kunrau der Förderverein der Wehr. Ortsbürgermeister Uwe Bock begrüßte traditionell die Gäste. Er dankte der Landwirtschaftlichen Betriebsgemeinschaft Kunrau und der Feuerwehr, die zum Gelingen des Osterfeuers beitrugen. Nach dem Gesang des Männerchores Concordia unter der Leitung von Cindy Hasenbalg Giggel ist das Feuer, auf dem eine Strohpuppe thronte, angezündet worden.

Deutlich bemerkbar machte sich, dass in diesem Jahr bereits die Umstellung auf Sommerzeit erfolgt ist. Dennoch wurden die Feuer meist vor Einbruch der Dämmerung entzündet.

So auch in Immekath. Auf dem traditionellen Feuerplatz hinter dem Friedhof peitschte der Wind die Flammen hoch. Die Ortsfeuerwehr war dieses Mal mit zwei Fahrzeugen vor Ort. „Es wollten viele Kameraden dabei sein, und ich wollte niemanden zu Hause lassen“, begründete Ortswehrleiter Uwe Randau.

Organisiert hat wieder der Sportverein das Immekather Osterfeuer. Am Grill half auch Ortsbürgermeister Peter Gebühr mit. Das Osterfeuer selbst war riesig. „Die Immekather hatten viel Baumschnitt gebracht. Dazu kamen noch Äste vom Radweg, der Klötzer und der Ristedter Straße, wo die Bäume ausgeästet wurden“, erklärte Peter Gebühr.

In Neuferchau zündeten die Brandbekämpfer gegen 19.30 Uhr den riesigen Holzhaufen an, obwohl die Sonne noch nicht untergegangen war. „Lange warten sollte niemand auf das Feuer“, begründete Wehrleiter Gerald Pethe. Für die Versorgung der Gäste war die Frauengruppe der Wehr zuständig. Erstmals hatten die Feuerwehrleute das neue Festzelt aufgestellt. „Das ist schon ein Profizelt. Es ist größer als die üblichen Partyzelte und feuerfest“, erklärte Gerald Pethe. Darin waren Bierzeltgarnituren aufgestellt, so dass die Gäste windgeschützt und später beim Regen trocken saßen.

Etwas anders verlief das Osterfeuerfest in Röwitz. Hier war zuvor das Holz in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgefackelt worden. „Als wir es bemerkten, war es schon zu spät“, erklärte Wehrleiter Denny Dörwald. „Wir haben noch die Einsatzleitstelle informiert, damit sie nicht andere Wehren alarmiert.“ So feierten die Röwitzer den Auftakt zum Osterfest an Feuerschalen am Depot.

Die Wenzer hingegen retteten ihren Holzstapel am Rande des Ortes. „Kurz vor 24 Uhr bekamen wir Freitagnacht mit, dass Fremde das Osterfeuer angezündet haben. „Mit unserem Einsatzfahrzeug mussten wir achtmal fahren, um Löschwasser vor Ort zu bringen. Viel Holz ist nicht abgebrannt“, freute sich Wehrleiter Karsten Langleist. Für den Ausschank hatten die Feuerwehrleute ein Festzelt aufgestellt, in dem auch Bierzeltgarnituren zum Verweilen einluden.

Mehr Glück hatten dagegen die Trippiglebener. Auch bei ihnen wurde versucht, das Osterfeuer vorzeitig abzufackeln. „Wir hatten auf der einen Seite vertrocknetes Schilf zum Entzünden untergelegt. Dort haben es die Brandstifter versucht, doch so richtig wollte das Schilf nicht brennen“, freute sich Wehrleiter Joachim Klabis.