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Projekttag Der Wald im Klassenzimmer

Rund um das Thema Wald drehte sich alles für die Grundschüler aus Kusey als das Waldmobil dort Station machte.

Von Tobias Roitsch 03.11.2016, 02:00

Kusey l Fuchs, Dachs, Hase, Marder, Reh und Wildschwein sind am Mittwochvormittag die Kuseyer Grundschüler ganz nahe gekommen. Wirklich sehr nahe: Denn teilweise standen die Tiere auf ihren Schulbänken – allerdings als ausgestopfte Modelle. Bei einem Projekttag beschäftigten sich die Mädchen und Jungen aus den ersten bis vierten Klassen mit dem Thema Wald und seinen Bewohnern. Zu Besuch hatten sie dabei das Waldmobil vom Haus des Waldes in Hundisburg. Vier Mitarbeiter hatten verschiedene Angebote im Gepäck, um den Grundschülern das Thema spielerisch näher zu bringen.

Etwa auf sportliche Weise: So gab es in der Turnhalle eine der vier Stationen, die die Kinder nacheinander in Gruppen besuchten. In der Halle war bei den unterschiedlichen Spielen, die auch einen Bezug zum Thema hatten, Teamgeist gefragt: Wie zum Beispiel beim Staffellauf. Dieser war eigentlich eine Abwandlung des Spiels Eierlauf. Allerdings ohne Löffel – und ohne Ei. Ersetzt wurde beides durch einen Birkenzweig auf dessen Gabel ein Fichtenzapfen balanciert werden musste. Gar nicht so einfach, wie sich herausstellte. Denn immer wieder fiel der Zapfen herunter und musste neu aufgelegt werden. Ihn einfach in die Astgabel zu stecken war nicht erlaubt. Wäre ja auch zu einfach gewesen. In zwei Teams liefen die Mädchen und Jungen so um die Wette, um einen Eimer herum wieder zurück zum Start, wo sie vorsichtig den Zweig an den nächsten Läufer übergaben. Ein Zapfen spielte ebenso beim ersten Spiel in der Kuseyer Sporthalle eine wichtige Rolle: beim Zielwurf. Aus einer Entfernung von gut eineinhalb Metern galt es die Zapfen in einen Eimer zu werfen. Jeder hatte drei Würfe, ein Junge und ein Mädchen schafften es sogar, alle drei Zapfen zu „versenken“.

Die Spiele in der Sporthalle waren eine willkommene Auflockerung für die Grundschüler. Immerhin gab es für sie an den drei anderen Stationen viel zu lernen. Etwa über die verschiedenen Tiere des Waldes. „Ein Mäusebussard hat gute Augen. Er kann aus 50 Metern eine Maus sehen“, erklärte Erik Braumann seinen Zuhörern. In den vier Gruppen, die von Station zu Station wanderten, waren die Schüler von Klasse 1 bis 4 gemischt. Er hatte verschiedene Tier-Präparate im Förderraum der Grundschule aufgebaut: Auf den Tischen standen die typischen Bewohner des heimischen Waldes wie Fuchs, Dachs und Waschbär. Zu jedem einzelnen Vertreter erzählte Braumann etwas Wissenswertes. So werden beim Hasen die Ohren Löffel genannt und der Schwanz Blume. Auch baut er nicht wie ein Kaninchen ein Nest. Rehkitze haben Punkte auf dem Fell, Frischlinge Streifen – beides dient ihrer Tarnung. Vieles wussten die Kinder aber auch schon, konnten Fragen von Erik Braumann beantworten.

Wie sich das Fell von Hase, Wildschwein und Marder anfühlt, konnten die Mädchen und Jungen im Musikraum herausfinden. Nach dem Berühren sollten sie die Fellstücke dem richtigen Tier zuordnen. Das klappte meist auch auf Anhieb.

Und noch etwas für die Sinne gab es an der vierten Station: Denn hier hörten die Grundschüler, wie ein Wildschwein grunzt und ein Rothirsch in der Brunftzeit röhrt, um die Damen auf sich aufmerksam zu machen. Niclas Lankeit, der den Stand betreute, hatte aber auch riesige Puzzle mit Bildern von Eiche, Kiefer und Fichte dabei, die die Kinder zusammensetzen konnten.

Unterwegs ist das Waldmobil übrigens immer von Anfang November bis Ende März. Station macht das Team an Grundschulen und Kindergärten im Land, die es bestellen. In der übrigen Zeit des Jahres besuchen die Kinder allerdings die Umweltbildungseinrichtung Schloss Hundisburg, wo es auch Erlebnisstationen im Wald gibt. Bis zu 14 000 Besucher werden dort jedes Jahr begrüßt, sagte Erik Braumann am Mittwoch.