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Restaurierung Orgel wird in Einzelteile zerlegt

Die Orgel der Immekather Kirche muss restauriert werden. Seit Anfang der Woche wird das bedeutende Instrument in seine Einzelteile zerlegt.

Von Markus Schulze 07.12.2016, 02:00

Immekath l Die Orgel in der Immekather Kirche ist nach einhelliger Meinung von kulturhistorischem Wert. Sie gilt als eine der größten in der Altmark und wurde 1868 von dem bekannten Orgelbaumeister August Troch aus Neuhaldensleben erstellt. 2014 stellte sich jedoch heraus, dass an dem Instrument erhebliche Mängel bestehen. Gutachter – darunter der Orgelsachverständige der Landeskirche, Christoph Noetzel – kamen zu dem Schluss, dass ein hoher Sanierungsbedarf besteht. Für den Gemeindekirchenrat war daraufhin bald klar, dass die Orgel restauriert und somit für nachfolgende Generationen erhalten werden soll, auch wenn dies mit Kosten in Höhe von 72.000 Euro verbunden ist. Dank der Spendenbereitschaft von Bürgern und Betrieben sowie Geldern von anderen Stellen konnte das Projekt geplant und angeschoben werden. Seit Montag ist nun eine Spezialfirma aus Salzwedel dabei, die Orgel mit ihren 783 Pfeifen auseinander zu bauen. Die Einzelteile werden in die Hansestadt gebracht und dort überarbeitet.

„Die Orgel ist zwar noch relativ jung, hat aber schon einiges mitgemacht“, erklärte Orgelbauer Andreas Lange bei einem Pressetermin und berichtete beispielsweise von Rissen, Druckstellen und anderen Schäden an den Pfeifen, die größtenteils aus einer Zinn-Blei-Legierung bestehen.

Zudem sind die hölzernen Elemente der Orgel stark in Mitleidenschaft gezogen. „Die sind alle vom Holzwurm befallen und müssen imprägniert werden“, um vor den gefräßigen Larven auch in Zukunft geschützt zu sein, wie Lange erläuterte. Denn: „Der Holzwurm ist leider ortstreu. Solange der Tisch gedeckt ist, bleibt er.“

Auch ansonsten muss im Grunde alles repariert werden: das Gehäuse, die Trakturen, die Bälge, der Windladen und eben das Pfeifenwerk.

Friedhelm Klopp und Erika Schultze vom Gemeidenkirchenrat rechnen damit, dass die Restaurierung in einigen Monaten abgeschlossen sein wird und die Orgel im Sommer wieder funktionstüchtig ist. Im Übrigen informierten sie darüber, dass bisher mehr als 26.000 Euro an Spenden eingegangen sind, dankten herzlich und baten darum, dass diese Großzügigkeit weiter anhält.

Noch dazu, so hieß es, soll es auch im nächsten Jahr einen Musiksommer geben. Es wäre dann die dritte Auflage dieser Serie. Dieses Mal, so verriet Friedhelm Klopp, wird es aus Anlass des Reformations-Jubiläums unter anderem ein Schauspiel über die Ehefrau von Martin Luther, Katharina von Bora, geben. Des Weiteren werden skandinavische Klänge zu hören sein. Und schließlich werden erneut Alexander Pfeifer und Frank Zimpel in der Immekather Kirche erwartet. Die beiden Musiker hatten sich bei ihrem Auftritt Anfang September gewünscht, wiederzukommen, wenn die Orgel restauriert ist.