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Schulserie Zwei nette Lehrerinnen

In der Serie „Unsere Schulzeit“ begleitet die Volksstimme Kinder aus Klötze. Dieses Mal berichten Joane Schulz und Lilly Skokalski.

Von Meike Schulze 23.04.2017, 03:00

Klötze/Beetzendorf l „Es ist zwar anders als ich es mir vorgestellt habe, aber ich komme ganz gut klar und unsere Lehrerin ist nett“, erzählt Joane von ihren ersten Erfahrungen am Beetzendorfer Gymnasium. Zum Beispiel hatte sie gedacht, dass jeder Schüler in der Klasse einen Einzelplatz haben würde und dass ihre Klasse einen eigenen Klassenraum hat. Stattdessen gibt es in manchen Räumen lange Bankreihen und keine Klasse hat einen Klassenraum. „Manche Räume haben auch richtig hohe Decken“, beschreibt Joane und gesteht, dass der ständige Raumwechsel anfangs recht verwirrend war. Mit ihren neuen Klassenkameraden versteht sie sich gut. „Die sind alle ganz nett“, sagt sie, wobei sie in Marie-Luise Schümann eine neue beste Freundin gefunden habe, die sie auch schon in Bornsen besucht hat.

Sieben der 22 Schüler sind wie Joane in der 4c der Klötzer Purnitzschule gewesen. Die anderen kommen aus unterschiedlichen Orten; Alex Niko Roloff zum Beispiel aus Bornsen, Hannes Lenz aus Rohrberg und Richard Meyer aus Hanum. Sie lernten zuvor an den Grundschulen in Diesdorf beziehungsweise Jübar. „Die fetzen schon, alle zusammen, es sind tolle und liebe Kinder und insgesamt eine recht lebendige Klasse“, sagt Jane Ahlfeld, Klassenlehrerin der 5a. Mit ihren 26 Jahren gehört sie zu den jüngsten Lehrkräften am Gymnasium. Joane und ihre 14 Mitschüler und sieben Mitschülerinnen sind die ersten, die sie als Klasse anvertraut bekommen hat. „Wir sind eine recht jungslastige Klasse, aber die Mädchen passen schon auf, dass sie nicht untergebuttert werden“, beschreibt die Lehrerin die aktuelle Situation. „Wir müssen uns auch noch ein bisschen mehr kennenlernen und besser zusammenhalten“, meint nicht nur Joane, die nach einem guten halben Jahr am Gymnasium für sich festgestellt hat, „dass es an der Grundschule doch ein bisschen schöner war“.

„Der Unterrichtsstoff am Gymnasium ist schwerer“, sagt sie. Am meisten hadert die 11-Jährige mit Biologie, „da kann man sich den Stoff so schwer merken“. An Musik und Ethik hingegen hat sie Freude. Musik fällt ihr auch besonders leicht, da sie aus dem Flöten-, Gitarren- und aktuellen Keyboard-Unterricht an der Musikschule mit der Notenlehre gut vertraut ist. Vertraut ist sie mittlerweile auch mit der täglichen Busfahrt nach Beetzendorf. Morgens kurz nach halb sieben geht es hin und mittags nach der sechsten Stunde zurück, außer donnerstags. „Da gehe ich zum Volleyball, das ist eine Arbeitsgemeinschaft der Schule“, erklärt Joane. Ansonsten gehört zu ihren Hobbys nach wie vor das Reiten, das wie schon zur Grundschulzeit immer freitagnachmittags ansteht. Und noch etwas ist wie gehabt: „Was ich mal werden will, weiß ich nicht“, sagt Joane.

Lilly hat da schon konkretere Vorstellungen. Da sie Tiere total mag und nach wie vor ihre Zwergkaninchen Edgar und Wallace pflegt sowie sich mit um die Familienhunde Frieda und Gismo kümmert, hat sie sich überlegt, „irgendwas mit Tieren zu machen, Landwirtin vielleicht oder Tierarzthelferin“. Obwohl: Gemessen am ersten Zeugnis an der Ganztagssekundarschule dürfte auch Tierärztin in Betracht kommen. Bis auf Sport hat sie nur Einsen. „Sport hat an der Grundschule mehr Spaß gemacht.“ Als Asthmatikerin habe sie Schwierigkeiten, beispielsweise bei den Leichtathletikdisziplinen die geforderten Zeiten zu schaffen. „Da bekomme ich dann schlechte Zensuren.“

Ansonsten gefällt es ihr an der Schule und in ihrer Klasse 5a mit insgesamt 19 Schülern gut. „Ich bin froh, dass ich in eine nicht so laute Klasse gekommen bin und auch, dass meine beste Freundin Hedwig dazu gehört. Toll ist auch, dass alle, die vorher mit mir in der vierten Klasse waren und nicht zum Gymnasium gegangen sind, jetzt in der neuen Klasse sind. Wir lernen alle schnell dazu und sind in manchen Fächern weiter als die anderen. Und unsere Lehrerin ist mega nett“, sprudelt es aus Lilly heraus.

Hatte sie zuvor gehört, dass es an der Schule sehr strenge Lehrer geben solle, „haben wir Glück, dass wir Frau Dobbert abbekommen haben“.

Obwohl es noch etwas dauern werde, „bis wir alle ein richtiges Team sind“, hat Lilly schon viele neue Freunde gefunden. Die kommen unter anderem aus Jahrstedt und Kunrau, so wie Tabea Philipp, Matthis Fehse oder Anica Wittich. Die Palette der Lieblingsfächer (Geschichte, Technik, Biologie) fällt insgesamt genauso vielseitig aus wie die der nicht so beliebten Fächer (Musik, Mathe, Sport). „Den Lernstoff finde ich insgesamt nicht so schwer“, beschreibt Lilly, die am liebsten Geschichte mag. Und Englisch bei ihrer Klassenlehrerin sei auch gut. Das freut Rommy Dobbert, die insgesamt neun Stunden pro Woche in ihrer Klasse ist, und zwar nicht nur als Englischlehrerin, sondern auch während der Hausaufgabenzeit. „Die Kinder sind auf dem besten Weg, eine dufte Truppe zu werden“, weiß sie aus Berufserfahrung. Immerhin ist die 5a die insgesamt vierte Klasse, die sie auf dem Weg zum Schulabschluss begleitet.

Apropos Schluss: Der Schultag ist für Lilly dreimal die Woche um 13.20 Uhr und zweimal um 15.20 Uhr zu Ende. „Mittwochs mache ich beim wahlfreien Kurs Töpfern mit“, berichtet sie. Schon Vasen, Schilder und Schälchen hat sie dabei gefertigt.

Der zweite lange Tag ist der, an dem gemeinsam in der Schule die Hausaufgaben gemacht werden. Der Weg nach Schulschluss kann dann unterschiedlich lange dauern. „Wenn wir uns noch ein Eis holen, dauert er meistens ein bisschen länger.“