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Vereinsgeburtstag 130 Jahre - Klötzer Imker feiern

Der Klötzer Imkerverein ist 130 Jahre alt. Das wurde am Sonnabend mit einem Aktionstag gefeiert.

Von Markus Schulze 05.07.2016, 03:00

Klötze l Der Imkerverein Klötze und Umgebung besteht seit 130 Jahren. Das ist allemal ein Grund zum Feiern. Daher fand am Sonnabend, dem Tag der deutschen Imkerei, im Gästehaus Karin am Lerchenweg ein Aktionstag statt. Der Verein wurde 1886 in Zicherie als Freie Imkervereinigung Eintracht aus der Taufe gehoben. Damals gab es 25 Mitglieder. Heute sind es 47.

Doch die Geschichte spielte am Sonnabend nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr ging es um Gegenwart und Zukunft. Und diese, so meinte Gabriele Huber-Schabel vom Deutschen Imkerbund in ihrer Laudatio, sehe rosig aus. So gebe es derzeit einen Boom und bundesweit mehr als 100 000 Imker. Jedoch komme das nicht von ungefähr. Entsprechend würdigte die Hallenserin den Klötzer Imkerverein für dessen gute Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung. Und natürlich gratulierte sie den Bienenfreunden auch ausdrücklich zum Geburtstag. „130 Jahre. Das ist eine stolze Zahl“, sagte Huber-Schabel.

Ähnlich äußerte sich Landrat Michael Ziche, der für diesen Tag die Schirmherrschaft übernommen hatte. Er meinte, dass es ohne das Engagement von Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen wäre, den Verein, dem er „alles erdenklich Gute“ wünschte, so lange am Leben zu erhalten. Und auch er wusste, dass es mit der Imkerei, die zu DDZ-Zeiten sehr populär gewesen sei, während der Wendezeit aber eine Durststrecke habe durchleiden müssen, wieder aufwärts gehe. Erfreulicherweise. Denn: „Das ist eine tolle Tradition, die zu unserer schönen Altmark passt.“ Der Landrat hob außerdem hervor, dass es zwischen den Imkern und dem kreislichen Veterinäramt eine gute Zusammenarbeit gebe. Das sei wichtig, etwa in Bezug auf Bienenkrankheiten wie der Amerikanischen Faulbrut, wobei es bei Völkern von organisierten Imkern noch nie Befunde gegeben habe.

Auch Klötzes Bürgermeister Matthias Mann ließ es sich nicht nehmen, bei der Gelegenheit die große Bedeutung von Vereinen für die Gesellschaft hervorzuheben. Den Klötzer Imkerverein lobte er dafür, nicht für sich zu bleiben, sondern den Kontakt nach außen zu suchen, zum Beispiel durch Besuche in Kitas und Schulen. Noch dazu werde mit dem Bienenlehrpfad, der im vergangenen Jahr eingeweiht wurde, sowie dem Schaugarten, der derzeit entsteht, etwas Schönes für die Allgemeinheit getan. Darum leiste die Stadt Klötze hier gerne Hilfestellung.

Zum Rahmenprogramm gehörten auch zwei Vorträge. Zum einen befasste sich Prof. Dr. Elke Genersch unter anderem mit der Varroamilbe, die als Parasit an Honigbienen lebe und bei Imkern gefürchtet sei. Zum anderen widmete sich Dr. Werner von der Ohe mit der Qualität von Honig. Dessen Preis schwanke auf dem Weltmarkt zwischen 50 Cent und vier Euro pro Kilo. In Deutschland würden pro Jahr rund 95 000 Tonnen Honig konsumiert. Allerdings würden hierzulande nur 25 000 Tonnen produziert. Der Rest müsse importiert werden.

Des Weiteren konnten sich die Besucher bei Sonja Duensing aus Celle mit Fachbedarf für Imker eindecken. Später gab es auch noch kostenlose Kremserfahrten. Überdies gab es ein Bienenquiz, ein Bienenwettfliegen, ein Schauschleudern, ein Kuchenbüffet, eine Malstraße für Kinder, Infotische und geführte Touren entlang des Bienenlehrpfades.

Uwe Przybilla, Vorsitzender des Imkervereines Klötze und Umgebung, zeigte sich mit der Resonanz auf den Aktionstag zufrieden und dankte allen Helfern.