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Verkehrsplanung Radweg würde im Nirgendwo enden

Für einen Radweg zwischen Steimke und Brome wurden Fördermittel beantragt. Doch in Niedersachsen fehlt der Lückenschluss.

Von Markus Schulze 12.05.2017, 20:00

Steimke l Für den Bau von drei Radwegen hat der Altmarkkreis Salzwedel beim Land Sachsen-Anhalt Fördermittel beantragt. Ziel ist es, den Fahrradverkehr sicherer zu machen und räumlich vom Straßenverkehr zu trennen. Die Radfahrer sollen, entlang von Straßen, eigene Wege bekommen. Sei es nun, um sicher zur Schule, zum Supermarkt oder zum Arzt gelangen zu können. Zudem soll auf diese Weise eine Anbindung zum öffentlichen Personennahverkehr geschaffen, der Tourismus gestärkt und das bestehende Radwegenetz wirksam ergänzt werden, wie Birgit Eurich, Pressesprecherin des Altmarkkreises Salzwedel, auf Anfrage der Volksstimme erinnert.

Zum einen ist in vier Abschnitten ein straßenbegleitender Radweg an der Kreisstraße 1003 von der B 71 über Stappenbeck, Pretzier (B 190) und Riebau geplant. Gesamtkosten: knapp 1,49 Millionen Euro, davon 1,1 Millionen Euro Fördermittel. Ausbaulänge insgesamt: 4,55 Kilometer. Zum anderen soll ein straßenbegleitender Radweg an der Kreisstraße 1119 zwischen Jübar und Bornsen (Lückenschluss) entstehen. Kosten: 716 200 Euro, davon 568 160 Fördermittel. Ausbaulänge: 2,2 Kilometer.

Drittens geht es um einen 850 Meter langen und 2,50 Meter breiten Radweg an der Kreisstraße 1122 von Steimke bis zur niedersächsischen Landesgrenze „und weiter bis Brome“ wie es in der Mitteilung des Altmarkkreises heißt. Die Kosten hierfür werden mit 284 700 Euro angegeben, davon 219 360 Euro Fördermittel.

So weit, so gut. Und klar, die Bewilligung der Maßnahme ist noch ungewiss. Aber irgendwie scheint dieses Vorhaben nicht ganz zu Ende gedacht. Denn selbst wenn es für den Radweg von Steimke bis zur Landesgrenze tatsächlich Fördermittel geben sollte, so würde dann – auf niedersächsischer Seite – noch ein 600 Meter langer Abschnitt in Richtung Brome fehlen. Zwar heißt es vom Altmarkkreis Salzwedel, dass beide Gemeinden wegen der starken Nachfrage bereits „seit langem“ beabsichtigen, eine Radwegeverbindung zwischen Steimke und Brome zu errichten. Gleichzeitig wird aber auch eingeräumt, „dass der aktuelle Stand zur Weiterführung auf niedersächsischer Seite nicht bekannt ist“. So ganz passt das nicht zusammen. „Hüben“ wird geplant - und „drüben“ weiß man von nichts.

Zumal auch Uwe Peters vom Fachbereich Bauwesen beim Landkreis Gifhorn auf Nachfrage informiert, dass für den Bau eines Radweges vom Bromer Sportplatz bis zur sachsen-anhaltinischen Landesgrenze bislang noch keine Planungen eingeleitet worden seien. Und: „Eine Absprache mit dem Altmarkkreis Salzwedel ist hierüber auch noch nicht erfolgt.“

Wie Peters erklärt, wäre für eine Förderung des Radweges die Aufnahme in die aktuelle Prioritätenliste des Landkreises Gifhorn notwendig. Stand jetzt sei das nicht der Fall. Immerhin: Sollte tatsächlich ein Radweg von Steimke bis zur niedersächsischen Landesgrenze gebaut werden, dann wäre dies für die maßgeblichen Gremien des Landkreises Gifhorn vielleicht ein Anlass, um über den Lückenschluss zu beraten, wie Peters andeutet.

In diesem Zusammenhang erinnert er daran, dass der Bau des bereits bestehenden Radweges vom Bromer Ortsausgang bis zum Bromer Sportplatz vor zwei Jahren nur durch die Abstufung der vormaligen Landesstraße 287 zur jetzigen Kreisstraße 94 und einer Vereinbarung mit der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel möglich geworden sei. Die damalige Prioritätenliste des Landkreises Gifhorn habe für den Radweg bis zum Sportplatz ursprünglich nämlich gar keine Förderung vorgesehen. Später habe es eine Sonderfinanzierung gegeben, an der neben der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auch der Flecken Brome und dann doch noch der Landkreis Gifhorn beteiligt gewesen seien.