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Volksbank Ein angemessenes Ergebnis erzielt

Zur Vertreterversammlung hatte die Volksbank Wittingen-Klötze eingeladen. Es wird eine sechsprozentige Dividende gezahlt.

Von Tobias Roitsch 17.06.2017, 03:00

Klötze l Mit einem „angemessenen Ergebnis“ hat die Volksbank Wittingen-Klötze das Jahr 2016 abgeschlossen. Dieses Fazit zog Vorstandsmitglied Patrick Lieb während der Präsentation der Geschäftszahlen, die im Rahmen der Vertreterversammlung im Klötzer Altmarksaal vorgestellt wurden. Der Jahresüberschuss betrage rund 512.000 Euro. Davon würden 280.000 Euro in die Rücklagen eingestellt. Der Bilanzgewinn beläuft sich damit auf rund 232.000 Euro. Der Jahresüberschuss erreichte im vergangenen Jahr somit nicht mehr das Niveau der Vorjahre, erklärte Lieb in seinen Ausführungen.

Dennoch, so der Vorschlag des Vorstands, solle eine sechsprozentige Dividende auf das Geschäftsguthaben ausgeschüttet werden. Das wären 126.177,94 Euro. „Meine Damen und Herren, angesichts des unverändert historisch niedrigen Zinsniveaus halten wir eine Dividendenzahlung in Höhe von sechs Prozent für mehr als angemessen“, sagte Lieb. Die Vertreter stimmten dem vorgestellten Jahresabschluss sowie der Verwendung des Überschusses, aus dem die Dividenden gezahlt und Rücklagen gebildet werden, zu.

Lieb ging vor der Abstimmung auch auf die einzelnen Geschäftsbereiche der Volksbank ein. „Basis war wieder eine gute Entwicklung im Kundenkreditgeschäft. Wir haben insgesamt 30 Millionen Euro an Neukrediten vergeben“, berichtete er. Davon entfielen 16 Millionen auf das Privat- und die restlichen 14 Millionen auf das Firmenkundengeschäft. Die Kundeneinlagen seien mit 4,7 Prozent wieder deutlich gestiegen, sagte Lieb mit Blick auf ein weiteres Geschäftsfeld. „Das Wachstum erfolgte wie in den Vorjahren bei den Tagesgeldern und im Kontokorrent-Bereich.“ Die Eigenanlagen hätten sich ebenfalls erhöht und betragen nun insgesamt 138 Millionen Euro.

Probleme hätte die Volksbank, „die hohe Liquidität bei vertretbaren Risiken ertragsbringend anzulegen“, sagte Lieb mit Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung. Denn auf dem Markt sei kaum noch ein Angebot zur Anlage von Wertpapieren zu finden. Als Gründe wurden die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie der Ankauf von Wertpapieren genannt. Der Zinsüberschuss entwickelte sich weiter rückläufig und betrug noch rund sieben Millionen Euro.

Das Vermittlungsgeschäft habe sich im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig entwickelt, die Aufwendungen für die Verwaltung sind durch die Umstellung auf ein neues EDV-System gestiegen. Das Bewertungsergebnis sei mit 130.000 Euro nur noch gering, berichtete Lieb. „Insgesamt weisen wir somit eine noch angemessene Ertragslage aus. Allerdings sind die Bremsspuren durch die Zinspolitik der EZB und die steigenden Anforderungen der Aufsicht zu erkennen“, sagte Patrick Lieb. Beim Eigenkapital sei die Vermögenslage als „gut“ zu bezeichnen.

Kritisiert wurde die Niedrigzinspolitik auch von Vorstand Markus Creydt. Die „unbeirrte Geldpolitik der EZB“, so Creydt, nehme „mittlerweile groteske Züge an“. So werde von den Banken unter anderem ein Negativzins für Geld verlangt, das bei der EZB deponiert ist. Gut 60.000 Euro Zinsen habe die Volksbank so für Guthaben 2016 zahlen müssen. Die Negativzinsen seien ein Angriff auf das seit mehr als 100 Jahren gut funktionierende Geschäftsmodell der Volksbanken, so Creydt.

Thema war bei der Vertreterversammlung ebenfalls die geplante Verschmelzung der Volksbanken Wittingen-Klötze, Hankensbüttel-Wahrenholz und Südheide. Abgestimmt werden sollte aber nicht über die endgültige Fusion, die stehe erst im nächsten Jahr an. Vielmehr ging es darum, die Vorbereitung der Verschmelzung weiter fortsetzen zu können. Die Vertreter sprachen sich dafür aus.

Weiterhin standen Neuwahlen beim Aufsichtsrat an. Der stellvertretende Vorsitzende Dieter Neuschulz konnte aufgrund des Erreichens der Altersgrenze von 65 Jahren nicht mehr gewählt werden. Er wurde verabschiedet. Detlef Meyer hingegen wurde wiedergewählt. Für seine 25-jährige Zugehörigkeit wurde Roland Neuschulz geehrt.