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Wettbewerb Begeisterung hält sich in Grenzen

Unser Dorf hat Zukunft. Im Wenzer Ortschaftsrat hielt sich die Begeisterung für den Wettbewerb in Grenzen.

Von Markus Schulze 02.02.2017, 20:00

Trippigleben l Mit der Frage, ob man an der neuen Runde des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnehmen soll, haben sich die Mitglieder des Wenzer Ortschaftsrates bei ihrer jüngsten Sitzung beschäftigt. „Der Aufwand ist nicht ohne“, sagte Ortsbürgermeister Marco Wille, ließ aber deutlich erkennen, dass er eine Teilnahme befürwortet. „Wir müssen uns nicht verstecken, haben was zu bieten.“ Er schlug vor, nicht wie früher als Gesamtgebilde mit Wenze, Trippigleben und Quarnebeck ins Rennen zu gehen, sondern nur mit einem Ort. Um die Bewerbungsunterlagen auszufüllen und alles Weitere zu regeln, sollte sich ein Komitee gründen, regte Wille an.

Ralf Philipp aus Trippigleben winkte aber gleich ab. „Wir haben hier keinen, der sich vor den Karren spannen würde.“

Kritisch äußerte sich auch Christian Heckl aus Quarnebeck. „Letztes Mal“, so sagte er, „haben wir nicht teilgenommen. Und das fand ich auch richtig.“ Seiner Ansicht nach stehe der Aufwand nämlich in keinem Verhältnis zum Ertrag, zumal die Chance auf Erfolg minimal sei. „Da muss man die Jury durch die Gegend kutschieren und fürstlich verpflegen und dann kommt nix bei rüber. Dann kann man sich das auch gleich schenken“, meinte Heckl.

Marco Wille sah das anders. „Wir sollten nicht so pessimistisch sein. Unsere Orte sind schön. Hier ist Leben. Eine Teilnahme wäre ein Signal nach außen.“

Joachim Klabis aus Trippig­leben war anderer Meinung. „Haben denn unsere Orte wirklich eine Zukunft? Die Jugend haut ab. Hier gibt es weder Arbeits- noch Bauplätze.“ In diesem Punkt gab ihm Wille recht. „Ja, es fehlen Bauplätze. Dieses Lied singe ich seit Jahren. Aber das ist ein anderes Thema.“

Da an diesem Abend auch Vertreter des Quarnebecker Heimatvereins anwesend waren, richtete sich der Ortsbürgermeister direkt an sie. Doch ohne Erfolg. „Das ist eine Nummer zu groß für uns“, hieß es. Vorsitzender Andreas Lenz sagte: „Wir haben hier keine Kita und keine Schule, um damit punkten zu können.“ Dies sei ein Handicap. „Wir könnten höchstens bei den Paralympics mitmachen“, brachte es Lenz spöttisch auf den Punkt. Er fügte hinzu: „Da würde nur Engagement verschlissen. Dafür ist unser Heimatverein zu klein.“

„Schade, aber dann klappen wir dieses Buch eben zu“, schloss Wille den Tagesordnungspunkt.

Wirklich zu scheint das Buch aber vielleicht doch noch nicht zu sein, wie der Ortsbürgermeister gegenüber der Volksstimme andeutete. So würden sich die Vereine demnächst treffen wollen, um über eine Teilnahme zu beraten.