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Zinnbergschule Das Ende des Dornröschenschlafs

Gewerkelt wird in der ehemaligen Zinnbergschule in Klötze. Das Gebäude wird für die Beetzendorfer Sekundarschüler hergerichtet.

Von Tobias Roitsch 11.02.2017, 02:00

Klötze l Nach den Sommerferien wird sie wieder ertönen, die Klingel in der ehemaligen Zinnbergschule in Klötze. Denn mit dem Start des neuen Schuljahres wird es in dem Gebäude, das seit Juli 2015 leer steht, wieder Unterricht geben. Die Sekundarschule Beetzendorf nutzt es als Ausweichobjekt für die Zeit, in der das Beetzendorfer Gebäude komplett saniert wird.

Bis zum Umzug sind allerdings noch einige Arbeiten an der ehemaligen Zinnbergschule nötig. Zuerst soll die Elektroanlage wieder in Betrieb genommen und teilweise auch erneuert werden. Dafür gab der Kreisausschuss des Kreistages am Montag offiziell grünes Licht. Insgesamt beträgt die Auftragssumme dafür rund 57.500 Euro, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Von Montag an bis zum Juni sollen die Arbeiten demnach erledigt werden. Bereits am Freitagvormittag parkten schon Fahrzeuge von der beauftragten Gardeleger Elektro-Firma auf dem Hof der Schule in der Straße der Jugend.

Doch es wird nicht nur an der Elektroanlage gearbeitet werden, erklärte Amanda Hasenfusz, Pressesprecherin des Altmarkkreises Salzwedel, auf Nachfrage der Volksstimme. So müssten etliche Türen in dem Schulgebäude erneuert und ertüchtigt werden, so Hasenfusz. Geplant sei weiterhin, beschädigte Bodenbeläge auszuwechseln. Außerdem sollen auch Malerarbeiten durchgeführt werden. Insgesamt belaufen sich die geplanten Baukosten für die Wiederinbetriebnahme der Schule auf 100.000 Euro, teilte Amanda Hasenfusz weiter mit.

Es gibt also offenbar einiges zu tun. Immerhin stand das Gebäude gut eineinhalb Jahre lang leer: Im Juli 2015 hatte die Zinnbergschule ihre Türen für immer geschlossen. Bei einer letzten Feier wurde damals die Klingel symbolisch abgestellt. Arbeiter schraubten den Schriftzug mit dem Namen der Schule von der Fassade ab. Damit endete nach 64 Jahren die Geschichte der Förderung von Schülern mit Lernschwächen in Klötze. Vor der Schließung waren die Schülerzahlen rückläufig, zuletzt besuchten noch 45 Schüler die Einrichtung. Nach dem Aus wechselten die übrigen Förderschüler nach Gardelegen und Salzwedel.

Mit dem Einzug der Beetzendorfer Sekundarschüler wird der Dornröschenschlaf des Gebäudes, das zwischen der Klötzer Grundschule und der Ganztagssekundarschule liegt, für ein Jahr unterbrochen. Genutzt werden können von den Beetzendorfern dabei sämtliche Räume, wie Amanda Hasenfusz berichtete. Insgesamt 14 allgemeine Unterrichtsräume, so zählte die Pressesprecherin auf, sowie vier Kurs-, vier Fachunterrichts-, acht Vorbereitungs-, vier Verwaltungs- und drei Beratungsräume gibt es in der Zinnbergschule.

Wie viele Schüler nach den Sommerferien dort unterrichtet werden, lässt sich momentan aber noch nicht sagen, erklärte Amanda Hasenfusz: „Erst Ende Februar stehen uns die Schülerzahlen für das kommende Schuljahr zur Verfügung.“ Derzeit besuchen 200 Kinder und Jugendliche die Beetzendorfer Sekundarschule, berichtete die Pressesprecherin.

Pläne, was mit der Klötzer Zinnbergschule geschehen soll, nachdem die Beetzendorfer wieder in ihre dann frisch sanierte Schule gezogen sind, gibt es nach Aussage von Amanda Hasenfusz derzeit noch nicht.

Umziehen werden aber nicht nur die Beetzendorfer Sekundarschüler, sondern auch die Grundschüler, mit denen sie sich das Gebäude teilen. Für die Erst- bis Viertklässler wird in Kunrau der leer stehende Trakt der Grundschule hergerichtet.