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1. FC Magdeburg FCM-Hooligans kündigen Fahrt nach Halle an

Ein Gruppe Magdeburger FCM-Hooligans hat in einem anonymen Schreiben den Besuch des Auswärtsspiels in Halle angekündigt.

Von Rainer Schweingel 22.11.2016, 09:59

Magdeburg l Die Begegnung des 1. FC Magdeburg in Halle steht zwar erst in der Rückrunde der dritten Liga an. Dennoch lässt die anonyme Mitteilung der sogenannten "Magdeburg Hooligens" aufhorchen, vor allem wegen des am Sonnabend anstehenden Duells gegen den HFC in Magdeburg.

Die Magdeburger Ultras hatten erst vor kurzem gemeinsam mit der Ultraszene des Halleschen Fußballklubs HFC erklärt, gegenseitig auf einen Besuch des jeweiligen Auswärtsspiels zu verzichten. So werden am kommenden Sonnabend deutlich weniger HFC-Fans als üblich zum Derby in Magdeburg erwartet.

Anlass für den gegenseitigen Besuchsverzicht ist der Tod des FCM-Fans Hannes, der noch nicht aufgeklärt ist. Die Gruppe "Magdeburg Hooligans" fühlt sich mit ihrer Erklärung weder den Magdeburger Ultras zugehörig noch an das Abkommen mit den HFC Fans gebunden. In dem anonymen Schreiben heißt es u. a.: "Für uns hat sich zu keinem Zeitpunkt die Frage gestellt, die Anreise nach Halle nicht anzutreten, denn das Derby dieser Mannschaften stellt eines der Höhepunkte innerhalb der Fußballsaison dar."

Die Gruppe kündigte deshalb an, mit Unterstützern des BFC Dynamo Berlin sowie aus Braunschweig zum Auswärtsspiel nach Halle reisen zu wollen. Diese Gruppierungen werden dem Vernehmen nach allerdings immer wieder mit rechten Fans in Verbindung gebracht.

Unterzeichnet ist die Erklärung mit "Magdeburg Hooligans". Die Absenderadresse lautet "Domspatzen". Bereits zu DDR-Zeiten hatte es beim 1. FC Magdeburg einen Fanclub des selben Namens gegeben, der für die damalige Ultraszene stand und häufig in Auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans verwickelt war. Die Echtheit des Schreibens ist im Moment nicht abschließend seriös zu prüfen. Aus dem Block U hieß es auf Volksstimme-Nachfrage, dass an der Echtheit der Erklärung kaum Zweifel bestehen. Die Ultras kündigten an, den Kontakt zu den Hooligans suchen zu wollen.

Die Polizei sagte auf Anfrage, das man sich ungeachtet des Schreibens intensiv polizeilich auf das Spiel am kommenden Sonnabend vorbereite. Zudem sei auch nach der Erklärung der Ultras über den Verzicht gegenseitiger Fanbesuche klar gewesen, dass es sich bei den Fangruppierungen nicht um eine homogene Gemeinde an Fußballanhängern handele, sondern es immer auch Splittergruppen gebe. Eine Einordnung der "Magdeburg Hooligans" konnte die Polizei zunächst nicht geben.