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Magdeburg Nächste Ringbaustellen drohen

Zwei Ringbrücken müssen wahrscheinlich neu gebaut werden. Die alten Überführungen sind in einem beklagenswerten Zustand.

11.07.2015, 01:01

Magdeburg l Die Schäden an der Ringbrücke in Höhe der ehemaligen Justizvollzugsanstalt gelten jetzt offiziell als gefährlich. Das geht aus einer Beschlussvorlage für den Neubau der Brücke hervor. Demnach kann die Brücke nicht mehr repariert werden. Die Kosten für einen Neubau werden mit 14 Millionen Euro beziffert, wovon die Bahn AG die Hälfte tragen soll. Ein möglicher Baustart wird noch nicht genannt, nur dass die Bauzeit drei Jahren betragen wird. Während dieser Zeit soll der Verkehr auf dem Ring jeweils halbseitig weiterlaufen.

Der beklagenswerte Zustand der Brücke gehe auf Fehler bei der Projektplanung 1972 zurück. „Statisch gesehen ist das Bauwerk unter den angenommenen Lastfällen nicht ausreichend tragfähig“, heißt es in der Analyse zum Zustand der Brücke. Die Liste der gravierenden Mängel ist lang: Die Stützwand ist übersät mit bis zu fünf Millimeter großen Rissen, die beweglichen Lager haben sich verschoben, die Fahrbahndecke hat sich aufgewölbt, Sockel sind havariert und Bodenbleche korrodiert. Laut Gutachten sei die Statik so labil, dass die Folgen „unkalkulierbar“ seien. Eine Stützwand erhielt gar die schlechteste Zustandsnote 4,0. Im Amt wurden für den Havariefall – beispielsweise beim Versagen der Stützwände – Notfallpläne für die Verkehrsführung erarbeitet. Der Verkehr würde dann einspurig auf die andere Seite des Rings geleitet werden.

In einem ähnlich schlechten Zustand ist die ebenfalls Anfang der 1970er-Jahre gebaute Brücke über die Albert-Vater-Straße. Bei diesem Bauwerk ist allerdings noch nicht klar, ob ein Neubau nötig ist oder eine Instandsetzung reichen würde. Ein Neubau würde 3,7 Millionen Euro kosten. Möglicher Baustart wäre 2019.

Probleme bei dieser Brücke bereiten vor allem Tausalze, die in den Beton eindringen. Die Folge seien zahlreiche Feuchtstellen, Verfärbungen, Ausblühungen, Abplatzungen und Roststellen. Die Widerlager würden zudem zahlreiche Risse aufweisen. Außerdem hätten sich die südlichen Pfeiler um fünf Zentimeter nach Norden geneigt und an den bereits instand gesetzten Pfeilerfüßen hätten sich erneut Hohlräume gebildet.

Fest steht schon jetzt: Magdeburg bekommt neben dem Tunnel zeitnah noch zwei weitere Großbaustellen an wichtigen Verkehrspunkten.