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Schädlinge Asien-Käfer frisst sich Richtung City

2014 wurde der Asiatische Laubholzbockkäfer erstmals in Rothensee nachgewiesen. Nun gibt es neue Fundstellen.

Von Rainer Schweingel 31.07.2015, 19:04

Magdeburg l Der Schädling aus Asien zieht in Magdeburg ungeachtet scharfer Schutzmaßnahmen weiter seine Kreise. Die Landesanstalt für Landwirtschaft hat deshalb das Gebiet erweitert, in dem besondere Vorschriften gelten. Besonders bedrohlich: Nach Volksstimme-Informationen soll es erstmals auch am Ost-ufer der Elbe im Herrenkrug einen Verdachtsfall geben. Sollte sich das bestätigen, sind auch Bäume in diesem historischen Park in Gefahr. Die Volksstimme hat zusammengefasst, was man jetzt wissen muss.

1. Worum handelt es sich bei dem Käfer?
Der Asiatische Laubholzbockkäfer kommt normalerweise in Asien in China, Korea und Taiwan vor. Er befällt dort Bäume, frisst sich in Zweige und bringt den Baum zum Absterben.

2. Wie kam er nach Magdeburg?
Möglicherweise über Verpackungsholz. In Sachsen-Anhalt taucht er bisher nur in Magdeburg auf. Deutschlandweit werden auch Fälle aus dem Süden und Westen gemeldet.

3. Welche Pflanzen befällt er?
Wirtspflanzen sind viele Laubgehölze, vor allem Ahorn, Rosskastanie, Weide und Pappel.

4. Wie ist ein Befall zu erkennen?
Der Käfer frisst kleine, ca. ein Zentimeter große Löcher in Stämme und Äste. Die betroffenen Bäume sterben ab.

5. Wie kann er bekämpft werden?
Der Käfer hat keine Feinde. Es gibt keine Schädlingsbekämpfungsmittel gegen ihn. Die wirksamste Gegenmaßnahme ist das Fällen des betroffenen Baumes sowie der Nachbar--Laubbäume im Umkreis von rund 100 Metern. Das ist in etwa der Flugradius des asiatischen Käfers.

6. Ist der Käfer für den Menschen gefährlich?
Nein, dazu ist nichts bekannt.

7. Welche Pflichten haben Grundstückeigentümer im Quarantänebereich?
Sie müssen ihre Bäume auf Befall überprüfen. Besteht ein Verdacht, sind die Behörden zu informieren und der Baum ist zu fällen.

8. Wer trägt die Kosten?
Bisher hat das Land die Kosten für die Baumfällung übernommen.

9. Wie muss befallenes Holz entsorgt werden?
Grundsätzlich darf Baumschnitt von Laubbäumen nicht aus dem Quarantänebereich ausgeführt werden. Für Baumschnitt bis 5 Kubikmeter Größe wurden Sammelplätze eingerichtet: Stork Umweltdienste, Hansehafen 32 sowie Glindenberger Weg an der Zufahrt zur Gartenanlage Zollau.

10.Was passiert, sollte der Herrenkrug betroffen sein?
OB Lutz Trümper (SPD) sagt: „Eine massenhafte Fällung von Bäumen darf es nicht geben. Wir müssen dann mit Experten nach einer Lösung suchen.“

 

11.Wo gibt es mehr Informationen?
Die Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau hat ein Bürgertelefon geschaltet: (039 41)67 11 66.