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Kunstrasen Kalte Dusche für die Platzpläne

Bei einem Besuch bei SV Fortuna überzeugte sich Innenminister Holger Stahlknecht selbst vom schlechten Zustand des Kunstrasenplatzes.

Von Stefan Harter 01.09.2015, 01:01

Magdeburg l Eine kalte Dusche gab es nicht nur für den schwitzenden Minister und seine Begleitung, die Magdeburger Landtagsabgeordnete Edwina Koch-Kupfer, sondern auch für die Sanierungspläne des Sportvereins. Denn eigentlich sollte der Kunstrasenplatz auf dem Sportgelände am Schöppensteg im kommenden Jahr mit Hilfe von Fördermitteln saniert werden. Doch daraus wird wohl noch nichts. Im kommenden Haushalt könne er die veranschlagten Mittel (insgesamt über 300 000 Euro) nicht mehr unterbringen, sagte Stahlknecht bei seinem Besuch im Rahmen der politischen Sommertour durchs Land. Für 2017 stünden die Chancen aber gut, erklärte der auch für den Sportbereich zuständige Minister weiter.

Eigentlicher Grund seiner Visite war die Fertigstellung eines Duschraums im Vereinshaus, der in der Sommerpause mit Hilfe von Fördergeldern saniert werden konnte. „Das war einer der ganz großen Schuhe, der uns gedrückt hat. Der drückt jetzt nicht mehr. Der Sanitärtrakt ist auf Vordermann“, erklärte Vereinspräsident Detlef John. Ein zweiter Duschraum war zuvor bereits mit eigenen Mitteln von Fortuna modernisiert worden.

Nächstes Projekt ist nun der Kunstrasenplatz. Der wurde im Jahr 2000 im Zuge der Generalsanierung des Hauses mitangelegt und geht somit nun bald ins 16. Jahr seiner Nutzung. „Normalerweise sagt man, dass so ein Platz 12 Jahre hält“, erklärte die Schatzmeisterin des Vereins, Sigrid Lüderitz. Sie hat die Finanzen im Blick und muss immer neue Rechnungen aufmachen. Weil der Platz in so einem schlechten Zustand ist, hatte ein Schiedsrichter in der vergangenen Saison sogar ein Punktspiel abgesagt – aus Sicherheitsgründen. Allein die Reparatur dieser Schäden würde schon 18 000 Euro kosten, sagte sie.

Aber steckt man dieses Geld noch rein, wenn im kommenden Jahr generalsaniert wird, und behilft sich bis dahin? So lautete die Frage vor dem Ministerbesuch. Mit der Aussicht auf ein weiteres Jahr Warten auf die notwendigen Fördermittel, muss sie wohl nun bejaht werden. Denn der Platz wird gebraucht. Insgesamt 15 Mannschaften spielen bei Fortuna, von den ganz Kleinen bis zu den alten Herren, darunter auch drei reine Freizeitkickerteams.

Um den so oder so benötigten Eigenanteil von gut 31 000 Euro aufzubringen, „verkaufen“ die Fortunen ihren Platz. Dazu haben sie ihn in 70 Felder zu je 100 Quadratmeter aufgeteilt. Für 300 Euro kann man solch ein Karree symbolisch erwerben und so einen Beitrag zur Platzsanierung leisten. Gut ein Drittel der Endsumme konnte so schon aufgebracht werden, erklärte der Vereinspräsident.