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Aktionstag Denkmale öffnen ihre Türen

Magdeburg zeigt seine Geschichte - zum Tag des offenen Denkmals am heutigen Sonntag.

Von Martin Rieß 13.09.2015, 11:21

Magdeburg l Bundesweit findet diesen Sonntag der Tag des offenen Denkmals der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter dem Titel „Handwerk, Technik, Industrie“ statt. In Magdeburg wird dieser Aktionstag von der Unteren Denkmalschutzbehörde im Stadtplanungsamt unterstützt. Die Verwaltung sieht in den geöffneten Denkmalen die Möglichkeit für deren Betreiber und Eigentümer, neben den Bauwerken auch ihre Angebote zu zeigen. In einigen Einrichtungen werden die Gäste übermorgen auch verköstigt.

Das Schiffshebewerk Rothensee ist das zweitälteste Hebewerk Deutschlands. Es wurde 1938 nach dem Patent von Rudolf Mussaeus erbaut und überwindet einen Höhenunterschied von 18,5 Metern. Geöffnet ist am Sonntag von 10  bis 13 Uhr, um 10, 11 und 12  Uhr gibt es Führungen der Urania.

Im Dom zeigen von 12 bis 16 Uhr Steinmetze ihre Steinmetztechnik im Kreuzgang und im Domgarten. Es werden verschiedene Steinmaterialien an den konkreten Beispielen vorgestellt, und die beiden berichten über deren Einsatz im Dom. Um 13.30 Uhr gibt es eine Turmführung unter dem Titel „Geschichte und Technik des
Glockengeläuts des Magdeburger Domes“. Die Führung um 14.30 Uhr steht unter dem Titel „Editha – ein Magdeburger Juwel“. Es geht um die Lebensgeschichte von
Editha, aber auch um die wissenschaftlich-technische Aufarbeitung der Grablegen. Um 15 Uhr geht es bei einer dritten Führung um die „Baugeschichte und
Architektur unseres Domes im Übergang von der Romanik zur Gotik“. Der mehr als 800-jährige Dom gilt immerhin als erster gotischer Dom auf deutschem Boden. Der Wechsel jener Zeit in Formensprache und Bauweise, aber auch in den bauhandwerklichen und technischen Entwicklungen wird hier deutlich.

Alte Staatsbank: Wer einen Blick in die für die Einrichtung vorgesehenen Räume in der ehemaligen Reichs- und späteren Staatsbank werfen möchte, hat dazu am morgigen Sonntag eine gute Gelegenheit. Wie Burckhard Dienemann vom Förderverein für das Dommuseum Magdeburg informiert, gibt es nach dem Gottesdienst um 11.30 Uhr eine Prozession mit Otto und Editha zum Dommuseum und dort eine Führung. Treffpunkt für die Prozession ist am Taufstein des Domes. Von 12 bis 15 Uhr beginnen alle halbe Stunde Führungen durch die Schalterhalle und durch die Kellerräume. Die Gruppen von bis zu 20 Teilnehmern treffen sich jeweils am Hauptportal des Gebäudes aus den 1920er Jahren. Neben dem Förderverein unterstützen die Domführer die Aktion.

Die St.-Laurentius-Kirche in der Helmstedter Chaussee 20 ist von 10.30 bis 18 Uhr geöffnet. Die Besucher können den romanischen Kirchturm und das Kirchenschiff von 1724 besichtigen. Unter anderem lernen sie dabei die bewegte Geschichte des Gebäudes kennen. Ab 10.30 Uhr ist eine Ausstellung kreativer Olvenstedter zu sehen. U. a. gibt es um 16 Uhr ein Konzert des Posaunenchores Olvenstedt. Bereits vorher wird eine Kaffeetafel aufgetischt.

Die St.-Gertrauden-Kirche in der Schönebecker Straße 117 lädt nach dem Gottesdienst um 9.30 Uhr zu Kirchenführungen und Turmbesteigungen ein.

Das Technikmuseum in der Dodendorfer Straße 65 hat sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Den Aktionstag hat das Haus unter den Titel „Technikmuseum zum Erleben, Erfahren und Anfassen“ gestellt. Um 11 Uhr beginnt zudem ein Vortrag mit dem Bildgießer und Bildhauer Klaus Cenieker aus Ziesar über den „Bronzeguss im alten Ägypten“. Zurzeit wird von dem Künstler die Ausstellung „Bronzeguss und Bronzegießen – Kunst und Technik“ gezeigt.

Die Gedenkstätte Moritzplatz in der Umfassungsstraße  76 hat von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Um 12.30 Uhr startet auf dem Innenhof eine Führung u. a. durch das Hafthaus der früheren Stasi-Untersuchungshaftanstalt. Ab 10 Uhr berichtet Michael Schlosser mit einer filmischen Dokumentation über seinen gescheiterten Versuch, mit einem selbstgebauten Leichtflugzeug aus der DDR in den Westen zu flüchten. Ab 14  Uhr liest Bruni Adler aus ihren Büchern über Erinnerungen an sowjetische Kinderheime und Zwangsarbeiterlager.

Der Wasserturm der Königlich-Preußischen Eisenbahnwerkstatt Buckau in der Kapellenstraße 20 bis 22 und das frühere Magazingebäude mit Wasserturm sind von 11  bis 16  Uhr geöffnet. Der Turmkopf für den Wasserbehälter ist mit runden Ecktürmchen verziert, die Höhe des Wasserturmes beträgt 23 Meter. Bis zu 100 Dampflokomotiven fanden auf dem Werkstattgelände Platz. Um 11 und 13 Uhr führt Rolf Onnen durch das Gebäude.

Die St.-Gertraud-Kirche in Alt Salbke 80 hat nach dem um 11 Uhr beginnenden Gottesdienst ebenso wie das Lapidarium bis 18  Uhr geöffnet. Die Besucher können auch den sonst nicht zugänglichen Turm der 1866 gebauten Kirche besteigen. Dort befindet sich mit der 22 Tonnen schweren St.-Barbara-Glocke die zweit- älteste Magdeburger Glocke: Sie stammt aus dem Jahr 1866. Es werden Kirch- und Turmführungen angeboten. Zur Verköstigung der Besucher wird Gulaschsuppe serviert.

Die St.-Briccius-Kirche in der Burchardstraße ist an diesem Sonntag zum letzten Mal in diesem Jahr für Besucher geöffnet – und zwar von 11 bis 17  Uhr. Die heutige Kirche wurde 1661 gebaut unter Nutzung eines älteren Wehrturms.

Die St.-Augustini-Wallonerkirche in der Neustädter Straße  6 hat von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen werden um 12, 14 und 16 Uhr vom Förderverein und den Kirchgemeinden angeboten. Die auf das 13.  Jahrhundert zurückgehende Kirche wurde nach der Zerstörung 1965 bis 1977 wieder aufgebaut. Von besonderem Interesse hier ist die moderne Architektur, die auf Gotik trifft. Das moderne Gemeindehaus wurde 2015 als Haus im Haus eingefügt. Am Tag des offenen Denkmals wird eine Bildanimation Bauhandwerk mit dem Gemeindehausbau in drei Minuten geboten.

In der Alten Gärtnerei Herrenkrugpark, Herrenkrug 2, lädt der Verein Vitopia von 14  bis 17 Uhr ein. Unter anderem gibt es einen Flohmarkt und um 14.30 und 16 Uhr Führungen.

Der Kettenschleppdampfer Gustav Zeuner im Wissenschaftshafen an der Werner-Heisenberg-Straße hat von 10  bis 17 Uhr geöffnet. Um 10, 12, 14 und 16 Uhr gibt es Führungen durch den 1894 in Dresden-Übigau gebauten Kettenschleppdampfer, der bis 1931 auf der Elbe fuhr. Die Besucher erleben Turbinenpropeller, Greifrad und Dampfmaschine in Bewegung sowie nach historischem Vorbild möblierte Kabinen.

Die Festung Magdeburg ist das Thema für Dr. Bernhard Mai bei zwei Führungen. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Denkmal für Königin Luise am Geschwister-Scholl-Park an der Walther-Rathenau-Straße und um 14 Uhr am Otto-v.-Guericke-Zentrum in der Lukasklause am Schleinufer.

Die Festungsanlage Ravelin 2 in der Maybachstraße 8, Zugang über Glacispark, hat diesen Sonntag von 10 bis 18  Uhr geöffnet. Nach Bedarf gibt es Führungen durch den Sanierungsverein Ravelin 2 und den Verein Freunde der Festung Magdeburg. Es werden historische Kleidung und Uniformen präsentiert. Zu sehen sind auch Festungskino mit historischen Fotos und Ausstellungstafeln zur Festungs- und Garnisonsgeschichte Magdeburgs.

In der Hermann-Beims-Siedlung ist am Sonntag der Beimsplatz 5 von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Führungen finden nach Bedarf statt. Zum Siedlungsjubiläum gab es bereits am Sonnabend von 14 bis 17 Uhr eine Festveranstaltung zum 90. Jahrestag der Siedlung.

Das Haus der Romanik am Domplatz 1b hat von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Die ältesten Teile des Gebäudes stammen aus dem 13. Jahrhundert