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Weihnachtsmarkt Händler klagen über zu wenig Polizei

Wenige Wochen vor dem Weihnachtsgeschäft sind die Händler der IG Innenstadt besorgt. Sie klagen über eine rückläufige Präsenz der Polizei.

Von Christina Bendigs 31.10.2015, 00:01

Magdeburg l „Die Polizei hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr aus der Innenstadt zurückgezogen. Die Präsenz ist schleichend rückläufig“, sagt Arno Frommhagen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Innenstadt. Er sendet einen Hilferuf im Namen der Innenstadthändler aus. Die nämlich seien nach mehreren Überfällen in den vergangenen Wochen und Monaten besorgt, dass die Diebe in der Vorweihnachtszeit leichtes Spiel haben und nicht abgeschreckt werden. Vor allem inhabergeführte Läden sieht er als leichtes Ziel für Räuber. Sie seien häufig nur mit einer Verkäuferin besetzt und Diebe würden immer dreister vorgehen, klagt er. Indes machen auch Gerüchte die Runde, dass es die Mobile Wache der Polizei am Weihnachtsmarkt nicht mehr geben wird. Frommhagen sagt, diese sei wichtig, damit Betroffene einen Ansprechpartner haben und um zu zeigen, dass die Polizei da ist.

Polizeisprecher Marc Becher kann die Befürchtungen nicht nachvollziehen und stellt klar: „Die Polizei zieht sich nicht aus der Innenstadt zurück.“ Die Dienstpläne für die Vorweihnachtszeit seien zwar noch nicht gemacht, aber Becher versichert: „Die Bürgerinnen und Bürger werden uns sehen und auch die Händler. Sie können und sollen uns ansprechen.“ In welchem Umfang die Polizei vor Ort sein wird, sei noch nicht klar. Das Sicherheitskonzept werde Mitte November stehen. Die Mobile Wache in der Innenstadt habe es schon 2014 nicht gegeben, erinnert Becher, weil das Arbeiten dort nicht praktikabel war. Unter anderem hätten technische Voraussetzungen wie eine gute Internetverbindung gefehlt. Dennoch sei die Polizei beim Weihnachtsmarkt vor Ort gewesen und habe ihr Quartier im Rathaus aufgeschlagen. Ob dort in diesem Jahr wieder Ansprechpartner vor Ort sein werden, ist unklar. Den Weihnachtsmarkt wolle die Polizei jedenfalls nicht aus den Augen verlieren, versichert Becher. Allerdings werde angesichts der umfangreichen Aufgaben abgewogen, zu welchen Zeiten eine Streife auf dem Markt sinnvoll ist – etwa anhand von Einsatzstatistiken aus den Vorjahren.

Die Gesellschafterversammlung des Weihnachtsmarktes hat schon reagiert: „Wir haben das Budget für Sicherheit um 30 Prozent erhöht. Damit steht ein fünfstelliger Euro-Betrag für Sicherheitspersonal zur Verfügung“, berichtet Holger Platz, zuständiger Beigeordneter der Verwaltung. Am Mittwoch habe die Versammlung das Thema Sicherheit besprochen. „Wir gehen davon aus, dass die Polizei präsent sein wird“, sagt Platz. Die Frage sei angesichts gestiegener Aufgaben etwa durch Magida, Flüchtlingsheime und vieles mehr, ob in dem Maße wie in den Vorjahren. „Es ist bekannt, dass die Polizei auch andere Aufgaben zu erfüllen hat, da sind wir auch alle gefordert“, meint er. Zusätzlich zum privaten Sicherheitsdienst, der im Gegensatz zu den Vorjahren dieses Mal auch tagsüber auf dem Markt unterwegs sein wird, werde auch der Stadt-ordnungsdienst einbezogen.