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Ausbildung Ich bin Handwerker, ich kann das

Im SBH in Magdeburg werden Jugendliche mit Förderbedarf ausgebildet. Die Handwerkskammer unterstützt diese Arbeit.

Von Martin Rieß 04.11.2015, 15:33

Magdeburg l Es ist zwar nicht der große Spendenscheck gewesen, mit dem Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe am Mittwochvormittag beim SBH Südost in der Hettstedter Straße im Magdeburger Stadtteil Buckau vorbeischaute. Beachtlich ist das Mitbringsel aber dennoch: Für alle Auszubildenden, die hier Handwerksberufe lernen, hatte er T-Shirts mitgebracht. Darauf zu lesen: „Ich bin Handwerker. Ich kann das“.

Im SBH werden u.a. Jugendliche mit einem besonderen Förderbedarf ausgebildet. Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe sagt: „Die jungen Nachwuchskräfte müssen auf dem Weg in ihr Berufsleben motiviert werden." Das Handwerk sei mit seinen 130 Ausbildungsberufen und jahrhundertealten Traditionen ein Musterbeispiel, was der Stolz auf die eigene Arbeit ist. "Und eines ist klar: Jeder, der eine Ausbildung absolviert, kann auch auf die eigenen Leistungen stolz sein", so Grupe.

Schon viele Jahre bildet die SBH Südost GmbH (ehemals tbz Magdeburg gGmbH) in ihrer Niederlassung Magdeburg junge Menschen mit besonderem Förderbedarf in Handwerksberufen aus. Im Auftrag der Agentur für Arbeit bildet der Träger gegenwärtig mehr als 80 Jugendliche in fünf Berufsbereichen im Handwerk aus. Die zukünftigen Bauten- und Objektbeschichter, Fachpraktiker in der Holzverarbeitung, - für Metallbau, - im Gebäudereinigerhandwerk und Hochbaufachwerker sind stolz auf ihr zu erlernendes Handwerk und werden das auch in Zukunft zeigen. Eine erfolgreiche Ausbildung bei der SBH Südost gGmbH ist durch die jahrelange Zusammenarbeit mit den regionalen Handwerksbetrieben möglich. Diese ergänzen die handwerkliche Ausbildung durch betriebliche Praktika und ermöglichen den Auszubildenden praktische Einblicke in den Beruf und den möglichen späteren Arbeitsort nach bestandener Abschlussprüfung.

Hartmut Zink ist Koordinator für Berufliche Rehabilitation beim SBH und sagt: "Eine erfolgreiche Arbeit bedeutet ja nicht allein die berufliche Selbständigkeit, sondern auch die gesellschaftliche Teilhabe der jungen Menschen."

Die Handwerkskammer hat derweil zum 1. Juli eine Inklusionsberatung für ihre Mitgliedsbetriebe initiiert, welche die Aufgabe hat, Handwerksbetriebe für die Ausbildung von Menschen mit Förderbedarf oder einer Behinderung zu sensibilisieren und diese zu unterstützen und zu begleiten. “Menschen mit Behinderung arbeiten in fast allen Berufen und in sämtlichen Qualifikationsstufen. Und doch werden sie oft unterschätzt: Diese Menschen sind ein wichtiges Fachkräftepotenzial mit klaren Vorteilen für Handwerksbetriebe“, so Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe.