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Hochschulprojekt Waben und Kreise für die Kinderstadt

Die Planungen laufen: Auch im Sommer 2016 soll es in Magdeburg eine Kinderstadt Elberado mit 40 Häusern auf dem Campus geben.

Von Katharina Remiorz 22.11.2015, 09:14

Magdeburg l Zwölf Studierende des Instituts für Industrial Design der Hochschule Magdeburg-Stendal widmeten sich ein Semester lang den Gebäudekonzepten der Kinderstadt und entwickelten neue Häusersysteme. Einige von ihnen sollen bereits im kommenden Jahr getestet werden.

Der Elberado e. V., der die Stadt für Kinder seit 2010 organisiert, war im Frühjahr mit dem Ziel an Institutsmitarbeiterin Martina Stark herangetreten, neue Häusersysteme für die Kinderstadt zu entwickeln. „Wir sind froh, dass wir Frau Stark und die Studierenden des Instituts für unser Projekt gewinnen konnten“, erklärt Vorstandsmitglied Julia Tecklenborg.

Der Aufbau der Kinderstadt erweist sich jedes Mal aufs Neue als Herausforderung, wenn zwei Lkw-Ladungen voll mit Baugerüsten, Euro-Paletten und Abdeckplanen in eine 40 Häuser starke Stadt verwandelt werden wollen. Die neuen Häuserkonzepte sollten daher nicht nur kindgerecht und fantasieanregend sein, sondern vor allem auch eine leichte Bauweise haben.

„Die Idee, Häuser für eine Stadt für Kinder zu gestalten, wurde von den Studierenden gut angenommen“, so Projektleiterin Martina Stark. Entstanden sind elf Konzepte, die nahezu alle geometrischen Formen aufgreifen. So entwickelte Laura Spilker ein achtbeiniges, kreisförmiges System, das vor allem mit seiner offenen kommunikativen Atmosphäre Kinder zum Ausprobieren einladen soll: „Ich wollte, dass der Geist der Kinder angeregt wird“, so die Studentin, deren System aus leicht verstaubaren Planen und einem Scherengitter besteht.

Kommilitonin Monika Schacke entschied sich, als Materialien für ihr Modell Bambusstangen und -matten sowie Zeltwände zu verwenden. „Durch seine Röhrenform und die Luftkammern im Inneren ist Bambus sehr stabil, zugleich leicht und flexibel“, erklärt sie. Ihre Konstruktion entspricht einem gleichschenkligen Dreieck, das als Stecksystem individuelle Grundrisse annehmen kann.

Erweiterbar ist auch das Modell von Matthias Gaertig. Für ihn standen vor allem Stabilität und ein einfacher Aufbau im Vordergrund. Für die Kinderstadt entwickelte er wabenförmige Module, die einzeln oder kombiniert unterschiedlich große Arbeitsräume für die Kinder bilden können. Auch bei den Fenstern und Türen findet sich die sechseckige Bauweise wieder.

Die Studentinnen Christin Heitmann und Doreen Hitzke fanden ihre Inspiration bei Spielplätzen und Gartenspielhäusern. „Unser Wunsch war, ein Objekt zu schaffen, das sowohl aus Holz als auch aus Kunststoff besteht, luft- und lichtdurchlässig ist und das die Kinder selbst gestalten können“, beschreibt Christin das Modell. Zusammen entwickelten sie ein Häuserkonzept namens „PinMe“, das dank der einfachen Montage sogar Kindern ermöglicht, die Häuser selbst aufzubauen. Denkbar wäre hier auch ein zweistöckiges Gebäude mit einem Turm, „von dem aus die Kinder auf ihre Stadt blicken könnten“, so Doreen.

"Eine erste Bewährungsprobe für die neuen Häuserkonstruktionen ist im Sommer 2016 vorgesehen“, sagt Vorstandsmitglied Heiko Bergt. Die vierte Auflage der Kinderstadt Elberado im Herrenkrug ist vom 25. Juli bis 5. August 2016 auf dem Campus der Hochschule geplant. Dann können wieder etwa 400 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren in über 40 Berufen spielerisch die Welt der Erwachsenen kennenlernen.