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Seniorenbeirat  Partner für Ältere in Magdeburg

Der Magdeburger Seniorenbeirat geht in seine zweite Amtszeit.

Von Michaela Schröder 03.01.2016, 01:00

Magdeburg l Sie ist bereits seit einem Jahr Mitglied der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e. V. und engagiert sich in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesseniorenvertretungen: Jetzt ist Angelika Zander bei der konstituierenden Sitzung des Magdeburger Seniorenbeirats im Rathaus zur Vorsitzenden gewählt worden. Seit ihrer Pensionierung im November 2014 hat sich die 66-Jährige in verschiedenen Organisationen der Seniorenarbeit eingebracht. Jetzt will sie gemeinsam mit den 12 weiteren Mitgliedern des Seniorenbeirats die Interessen der älteren Mitbürger der Landeshauptstadt vertreten und Kommunalpolitiker zu Problemen und Belangen älterer Menschen beraten.

Altersarmut und Vereinsamung werden dabei wichtige Schwerpunkte sein. „Ältere Menschen können im Alter vereinsamen, wenn z. B. ihre Mobilität nachlässt“, erzählt Angelika Zander. Senioren ziehen sich häufig auch dann zurück, wenn die finanzielle Situation eine Teilhabe nicht mehr zulässt. Dritte wiederum sind noch mobil, stehen aber in der Öffentlichkeit plötzlich vor Barrieren, die sie kaum noch meistern können, trauen sich nicht im Notfall Wohngeld zu beantragen oder alte Verträge zu kündigen. Der Seniorenbeirat hat diese Probleme im Blick.

„Als Vorsitzende des Seniorenbeirates der Landeshauptstadt bedeutet es für mich, die begonnene Arbeit weiter voranzubringen und Bürger der Stadt für diese ehrenamtliche Arbeit zu motivieren“, so Zander. Der Seniorenbeirat verstehe sich als Partner älterer Menschen. „Wir sind das Bindeglied zwischen älteren Menschen, Verwaltung und Institutionen“, erklärt die Vorsitzende. Dies gilt besonders für Themenbereiche, die Ältere betreffen. Dazu gehören Teilhabe älterer Menschen in den Kommunen, Wohnen im Alter, Verkehrssicherheit, Barrierefreiheit, gesundheitliche Versorgung, Prävention und Rehabilitation, Infrastruktur und Mobilität für ältere Menschen.

Aber auch persönliche und kleine Alltagsprobleme werden von den Seniorenbeiräten aufgenommen und entsprechend bearbeitet oder an die Fachgremien weitergeleitet. Hierfür sei auch zukünftig eine enge Zusammenarbeit mit den Gemeinwesenarbeitsgruppen (GWA) in den einzelnen Stadtteilen geplant, so dass ältere Mitbürger ihre Probleme vor Ort mitteilen können und nicht erst das Büro des Seniorenbeirats im Rathaus aufsuchen müssen.

Aber auch die Vernetzung von Bund, Land und Kommune sei wichtig „Es gibt viel zu wenig Förderprogramme für Seniorenprojekte“, berichtet Angelika Zander.

Doch kaum im Amt, musste die 66-Jährige feststellen, dass die Interessenvertretung nicht von jeder Institution wahrgenommen wird. „Erst auf Nachdruck konnten wir ein Mitglied für den Fahrgastbeirat der Magdeburger Verkehrsbetriebe benennen. Das hat uns enttäuscht, immerhin nutzen vor allem die älteren Mitbürger Bus und Bahn regelmäßig“, sagt Angelika Zander. Doch es gibt auch Positives zu berichten. „Zoodirektor Kai Perret ist auf uns zugekommen, damit der Zoo seniorenfreundlicher wird“, erzählt Angelika Zander. Es wären meist nur einfache Dinge, die ausreichen würden, um Senioren am sozialen Leben teilhaben zu lassen. Im Zoo seien beispielsweise die Bänke und Toiletten zu niedrig für Senioren.

„Von der Arbeit des Seniorenbeirats profitieren alle“, meint die 66-Jährige. Die Potenziale der Älteren seien für die Gesellschaft ein Gewinn, denn mit dem Alter steigen die Lebenserfahrung und Vielfalt des Wissens. „Dem Seniorenbeirat geht es nicht immer nur um die Interessen der Älteren, sondern sie denken auch an die Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder. Sie wollen auch im Ruhestand nicht einfach zusehen, sondern Wegbereiter sein für ein gutes Miteinander der Generationen“, berichtet die Magdeburgerin.

Die Mitglieder des Seniorenbeirats engagieren sich ehrenamtlich. Das Engagement des Seniorenbeirats ist natürlich nur dann effektiv, wenn Verwaltung und Seniorenbeirat eng und gut zusammenarbeiten.